Im Zuge des europäischen Forschungsprojektes „StarTree“ wurden verbesserte Produktions- und Vermarktungsmöglichkeiten für Waldprodukte abseits des Holzwirtschaftssektors, also etwa für Beeren, Pilze, Trüffel, Kork oder Harze, entwickelt. Beteiligt waren Universitäten, Unternehmen und Organisationen aus elf Ländern, darunter auch Österreich.
Die Waldprodukte haben vor allem in südeuropäischen Ländern eine große ökonomische Bedeutung, z.B. in Italien oder Portugal, wo es eine starke Trüffel- und Pilztradition bzw. Korkindustrie gibt. In Österreich hatte 2010 der Sektor der Waldprodukte einen Gesamtwert von ca. 106 Millionen Euro. Der Großteil davon wurde mit Christbäumen (40%), Honig (18%) und Wildfleisch (14%) erwirtschaftet – Pilze, Früchte, Beeren oder Nüsse machen nur eine geringe Menge aus, können aber für so manche*n Produzenten*in von Naturpark-Spezialitäten eine wichtige Nische sein.
Im Naturschutzprojekt „Naturpark verwurzeln“ werden seit Sommer 2016 im Naturpark Almenland Vogelbeeren, Wacholder und Wildbirnen im Naturpark gesammelt, vermehrt und dann an die Bevölkerung und die Gemeinden verteilt, um die regionale Gehölzvielfalt zu stärken. Da im Naturpark Almenland seit jeher Vogelbeeren zu Schnaps gebrannt und in den letzten Jahren die Palette von findigen Betrieben auch um Edelbrände, Liköre, Fruchtaufstriche und andere Spezialitäten erweitert wurde, liegt eine teilweise kommerzielle Nutzung der regionalen vermehrten Gehölze nahe. Diese in Zukunft „bunten Waldränder“ im Naturpark Almenland sind für das StarTree-Projekt als innovatives Beispiel bedeutsam, in dem sich Naturschutz und wirtschaftliche Nutzung ergänzen.