Höhlen sind in Österreich wohl die einzigen Gebiete, die noch weitgehend unerforscht sind. Im Naturpark Dobratsch, dem mit 240 Höhlen höhlenreichsten Berg Kärntens, gibt es damit noch viel Unentdecktes. L’OCCITANE mit CEO Elisabeth Hajek unterstützt die Höhlenforschung und im Zuge dessen wird die Bedeutung des Lebensraumes Höhle am Beispiel des Eggerloches durch neue Methoden für die Allgemeinheit erlebbar gemacht.
„Die Höhlenforschung ist ein wichtiger Bestandteil des Naturschutzes und der wissenschaftlichen Forschung im Naturpark Dobratsch. Es geht darum, die Geologie, Biodiversität und Umweltbedingungen in diesen einzigartigen unterirdischen Lebensräumen besser zu verstehen. Die Höhlenforschung liefert nicht nur neue Erkenntnisse über die geologische und biologische Vielfalt im Naturpark, sondern ist auch für den Naturschutz und die touristische Entwicklung von großer Bedeutung. Durch die Visualisierung der Erkenntnisse und Entdeckungen wird ein wichtiges Bewusstsein für die Bedeutung des Erhalts unserer Natur geschaffen“, so Naturpark-Landesrätin Sara Schaar.
Einst soll sich aus der Höhle am Fuße des Dobratsch ein Wasserfall hinabgestürzt haben. Dies wäre ein Grund, warum Spuren von Aufenthalten früher Menschen im Eggerloch spärlich sind. Der Eingang erinnert an das Tor einer gotischen Kathedrale und ist gefährlich: Steinschlag! Der Zugang bleibt verwehrt, der Eingang seit vielen Jahren versperrt. Zu sehr wurde die Höhle in den letzten Jahrzehnten zerstört: geraubte Tropfsteine, mit Spray besprühte Wände, abgeschlagene Inschriften, in ihrer Winterruhe gestörte Fledermäuse. Dabei sollte das Eggerloch einst zu einer faszinierenden Schauhöhle werden, so zumindest die Pläne des frühen Höhlenforschers Oskar Hossé, dessen Aufzeichnungen und SW-Fotografien heute im Museum der Stadt Villach verwahrt werden und interessante Einblicke in die Ausbautätigkeiten in der Höhle und Entdeckungen der Sintergebilde liefern. Glücklicherweise konnte Hossé die Zusage bekommen, dass 1939 ein Film über die berühmteste Höhle Villachs produziert wird. Damals schaffte man mit großem Aufwand schweres technisches Gerät ins Innere des Eggerlochs. Damit bewahrte man die nun verschwundenen Tropfsteinformationen zumindest filmisch für die Nachwelt – ein faszinierendes Zeitdokument.
„Scan läuft“, „Kamera läuft“ – Das Eggerloch wird digital für alle zugänglich
Seit dem Jahr 1939, als der bekannte Villacher Höhlenforscher Oskar Hossé das Eggerloch erforschte und zu einer Schauhöhle ausbauen wollte, wurden kaum noch Forschungsarbeiten am Eggerloch durchgeführt. Vor allem die Überprüfung der Fledermausbestände ist hier zu nennen. Ist die Höhle doch als eines der bedeutendsten Schwärm- und Winterquartiere für mindestens 15 heimische Fledermausarten bekannt. Aber auch Höhlenschrecken und Höhlenspinnen sind hier zu finden. Um die Höhle zu schützen und dennoch erlebbar zu machen, initiierte der Naturpark Dobratsch ein einzigartiges interdisziplinäres Forschungsprojekt. Das Team setzte sich aus Bergbauexpert*innen, Vermesserinnen, Höhlenforscher*innen, Fledermausexpert*innen und einem Filmteam zusammen. Dabei wird die Höhle weiter geschützt und dennoch erlebbar gemacht. Zentral dabei ist die 3DVermessung der Höhle, die derzeit verwendeten Daten sind über 50 Jahre alte Handzeichnungen. Auf diese Weise wird das aktuelle Aussehen des Eggerloches mittels modernster Computertechnik festgehalten. Die mittels Laserscan errechnete 3D-Punktwolke stellt den Höhlenverlauf in nie dagewesener Detailgenauigkeit dar. Das ist nicht nur wissenschaftlich interessant, sondern ermöglicht ein virtuelles Begehen der Höhle, fast wie in einem Computerspiel, nur eben mit „echten“ Daten. Ergänzt mit 360-Grad-Videoaufnahmen, Textinfos und Videosequenzen ist das Eggerloch damit von zu Hause aus erforschbar. Das versperrte Naturdenkmal kann damit auch digital einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die gewonnenen Daten werden in den nächsten Jahren weiter aufbereitet. So sind eigene Filme über die Flora und Fauna der Höhle geplant und eine Gegenüberstellung der Filmaufnahmen von 1939 und 2024. Fortsetzung folgt 2025!
Bei der Premiere mit dabei waren:
Naturpark-Landesrätin Sara Schaar, 1. Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig, L’OCCITANE-CEO Elisabeth Hajek, Bürgermeister Christian Hecher, Naturpark-Geschäftsführer Robert Heuberger, die Höhlenforscher Martin Friedl, Andreas Langer, das Filmteam Sandra Walkshofer und Erik Dobat, Susanna Mayerhofer vom Thermenresort Warmbad, die Bergbauexperten Robert Delleske und Andreas Oberrauner sowie Moderator Georg Lux.
Höhle erleben: