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Foto: Hannes Schachtner

Foto: Peter Oberransmayr

Foto: Fabian Pfeifhofer

Nachtlandschaften in Naturparken

Unser Nachthimmel ist übersät von Sternen, Planeten und anderen sichtbaren Himmelsobjekten – eigentlich. Denn wirklich sichtbar ist der atemberaubende Sternenhimmel nur noch an wenigen Orten in Österreich. Die stetig zunehmende Lichtverschmutzung ist der Grund, warum der Zauber der Nacht immer mehr verblasst. Dies hat auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Der immer heller werdende Nachthimmel gefährdet die Biodiversität zunehmend.

Vor diesem Hintergrund widmen sich die Naturparke Österreichs seit 2023 mit dem Projekt „Nachtlandschaften in Naturparken“ dem Schutz der Dunkelheit in ihren Regionen. Zu diesem Zweck wurde auch ein Maßnahmenkatalog für Naturschutzgebiete entwickelt, um das Problem der Lichtverschmutzung in den Griff zu bekommen. Die kostenlose Broschüre können Sie downloaden (PDF-Download: 6,6 MB) oder in gedruckter Form bestellen.

Wir laden Sie ein, mit uns gemeinsam in die faszienierende Welt der Nacht einzutauchen und zur Reduktion von Lichtverschmutzung beizutragen!


Das Projekt im Überblick

Auch wenn die größte Menge an künstlichem Licht bei Nacht speziell von dicht besiedelten, urbanen Gebieten ausgestrahlt wird, so ist dieses keineswegs auf diese beschränkt. Je nach atmosphärischen und meteorologischen Gegebenheiten, kann Licht sehr weite Strecken zurücklegen.

So kommt es, dass auch scheinbar „dunkle“ Gebiete, die selbst wenig bis kein Licht erzeugen, vom Phänomen der Lichtverschmutzung betroffen sind. Wie aus einer 2023 veröffentlichten Studie hervorgeht, gilt dies auch für viele Naturparke: Seit 2012 hat die Lichtverschmutzung in Österreichs Naturparken im Durchschnitt um 42 Prozent zugenommen hat. Es besteht ein klarer Handlungsbedarf.

Hintergrund

Die Naturparke nehmen in ganz Österreich eine gestaltende und damit zukunftsweisende Rolle für den Schutz und Erhalt der Biodiversität ein: Sie arbeiten eng mit verschiedenen Akteur*innen vor Ort zusammen und funktionieren damit integrativ und partnerschaftlich. Das bietet in 47 Regionen effektive Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung der „Biodiversitäts-Strategie Österreich 2030+“.

Daher wurde im Rahmen des Projekts „Nachtlandschaften in Naturparken – Potenziale in Österreichs Naturparken zur Reduktion der Lichtverschmutzung zum Schutz der Biodiversität“ (Laufzeit: 2023–2024) ein wesentlicher Beitrag zur Umsetzung dieser Strategie unter Einbindung regionaler Stakeholder geleistet. Das Projekt knüpft an die bisherigen Erfolge an und zielt darauf ab, den Schutz der dunklen Nacht in Österreichs Naturparken verstärkt zu forcieren und so die negativen Auswirkungen von Lichtemissionen auf die Biodiversität zu reduzieren.

Modellregionen

Um den Naturparken die Umsetzungen von Maßnahmen für Lichtemissionsreduktionen zu erleichtern, wurde zunächst in Zusammenarbeit mit drei Modellregionen aufgezeigt, wie Lichtverschmutzung in den Naturparken reduziert werden kann. Dazu erhob man in folgenden Modellregionen zunächst die Ist-Situation, analysiert diese und arbeitete darauf aufbauend konkrete Maßnahmen zur Lichtreduktion aus.

Es wurde besonderer Wert daraufgelegt, die jeweiligen Schwerpunkte so zu wählen, dass sie in vielen Regionen große Relevanz haben, um die Maßnahmenempfehlungen auf andere Gebiete in ganz Österreich übertragen zu können. Auf Basis der Ergebnisse aus den Modellregionen wurde ein Maßnahmenkatalog zur Reduktion der Lichtverschmutzung abgeleitet, der Umsetzungen auf unterschiedlichen Ebenen beinhaltet – von den ersten Schritten zur Lichtreduktion bis hin zur Zertifizierung von Lichtschutzgebieten durch Dark-Sky International.

Unsere Initiative

In weiterer Folge wurde eine österreichweite Informationsoffensive gestartet. Ziel der Initiative ist, dass Naturpark-Managmenets in enger Zusammenarbeit mit Gemeinden, der Bevölkerung und auch unseren Naturvermittler*innen zur Umsetzung lichtreduzierender Maßnahmen in ganz Österreich führen.

  • Dies wird durch einen intensivierten Wissens- und Erfahrungsaustausch innerhalb des Naturpark-Netzwerks zu diesem Thema ermöglicht. Dieser wurde 2023 und 2024 durch zahlreiche Workshops, Webinare, Expert*innen-Stammtische, einer internationalen Fachtagung sowie einer Exkursion in Österreichs ersten und bislang einzigen Sternenpark, den Naturpark Attersee-Traunsee, ermöglicht.
  • Des Weiteren wurden spezielle Unterlagen für Naturpark-Mitarbeiter*innen erstellt, die technologische Grundlagen ebenso enthalten wie Tipps für bewusstseinsbildende Aktivitäten.
  • Um auch die Bewusstseinsbildung für die Notwendigkeit der Reduktion von Lichtverschmutzung in der Öffentlichkeit zu stärken, wurden spezielle Informationskampagnen durchgeführt. Im Zuge dessen findet 2024 auch die erste bundesweite Lange Nacht der Naturparke statt.

 


Sterne über dem Dreiländereck

Ein weiteres spannendes Projekt findet sich im Bereich Dreiländereck zwischen Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich. Hier haben sich die Nationalparks Kalkalpen und Gesäuse, das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal sowie die Naturparke Steirische Eisenwurzen, Niederösterreichische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer zusammengeschlossen, um das Projekt „Sterne über dem Dreiländereck“ auf die Fläche zu bringen. Im Rahmen des Projekts werden Messungen zur Nachthimmelsqualität durchgeführt und in weiterer Folge mit den Gemeinden Grundlagen erarbeitet, um den einzigartigen Naturnachthimmel zu bewahren.

 

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