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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Naturpark Kaunergrat entdeckt seine dunkle Seite

Künstliches Licht in der Nacht stört den natürlichen Rhythmus vieler Lebewesen. Doch entgegen dem weltweiten Trend, dass die Nächte immer heller werden, gibt es in Österreich noch einige Regionen mit einem naturnahen Himmel – und der ist dunkel. Zu diesen Regionen zählt der Naturpark Kaunergrat.

Der Sportplatz in Arzl im Pitztal nach der Umrüstung der Beleuchtung auf LED. Das Licht konzentriert sich auf die Spielstätte. Außerhalb kommt es nur mehr zu geringer Lichtverschmutzung. (Foto: Stefan Wallner)

Auch die Beleuchtung der Tennisplätze wurde angepasst, dadurch wird kein Licht mehr nach oben in den Himmel abgestrahlt. (Foto: Stefan Wallner)

Wenn die Sonne unter- und der Mond aufgeht, erhellen die Sterne den Himmel – eigentlich. Denn vielerorts stört künstliches Licht den Anblick eines natürlichen Nachthimmels. Die übermäßige und falsch eingesetzte Beleuchtung bei Nacht gilt als Lichtverschmutzung. Und diese nimmt von Jahr zu Jahr zu, mit gravierenden Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie auf uns Menschen, denn Lichtverschmutzung stört natürliche Lebensrhythmen und schwächt den Organismus.

„Selbst Naturparke in Österreich – wichtige Rückzugsorte für Fauna und Flora – sind nicht vor der Erhellung der Nacht geschützt. Doch es gibt einige Naturpark-Regionen, die sich zunehmend für die Eindämmung der Lichtverschmutzung einsetzen und dabei eine Vorreiterrolle einnehmen“, meint Dr. Stefan Wallner, führender Experte in der Forschung über Lichtverschmutzung an der Universität Wien. Zu diesen zählt etwa der Naturpark Attersee-Traunsee, der bislang einzige zertifizierte Sternenpark in Österreich. Auch der Naturpark Kaunergrat hat sich das Ziel gesetzt, sich für eine naturnahe Nacht zu engagieren.
 

Naturpark Kaunergrat engagiert sich für den Sternenhimmel
Messungen der Lichtintensität bei Nacht im Naturpark Kaunergrat haben gezeigt, dass insbesondere Sport- und Freizeitanlagen zu den größten Verursachern von Lichtverschmutzung zählen. Um die Ursprünglichkeit der Natur zu bewahren, wurden Maßnahmen entwickelt, die darauf abzielen, die Lichtverschmutzung zu verringern. Zu den Empfehlungen gehören eine sorgfältige Planung und Ausrichtung der Beleuchtung, die Auswahl einer angemessenen Lichtstärke, der Einsatz von Steuerungssystemen sowie die Verwendung warmweißer Lichtquellen.

Diese technischen Ansätze, kombiniert mit der Sensibilisierung der Bevölkerung, können dazu beitragen, die natürliche Sternennacht wiederherzustellen. Damit dieses Ziel erreicht wird, müssen Gemeinden, die Öffentlichkeit und Sportvereine gemeinsam handeln. Der Naturpark Kaunergrat will in Zukunft dabei als Vermittler und Vorreiter eine zentrale Rolle einnehmen.
 

Nachtlandschaften in Naturparken Österreichs
„Eine der wichtigsten Aufgaben unserer Naturparke ist der Schutz der Biodiversität. Und hierbei spielt auch die natürlich dunkle Nacht eine zentrale Rolle. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Wiederherstellung einer unbeeinträchtigten Naturnacht zu unterstützen“, so Julia Friedlmayer, Geschäftsführerin des Verbands der Naturparke Österreichs (VNÖ).

Um der Bevölkerung die Schönheit dunkler Nächte näherzubringen, beteiligten sich über zwanzig Naturparke an der ersten vom VNÖ initiierten österreichweiten „Langen Nacht der Naturparke“ am 6. September 2024. Bei dieser konnten hunderte Besucher*innen ohne störende Beleuchtung das beeindruckende Sternenzelt betrachten und die faszinierende Tierwelt der Nacht kennenlernen. Die „Lange Nacht der Naturparke“ war ein erster wichtiger Schritt für die Sensibilisierung der Bevölkerung und den Schutz der dunklen Nacht.

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