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Foto: Pixabay/Frauke Riether

Foto: Pixabay/Annette Meyer

Foto: Pixabay/Eckehard Jagdmann

Hecken und Gehölze

Hecken und Gehölze sind als strukturschaffende Landschaftselemente in der Kulturlandschaft nicht wegzudenken. Eine Hecke ist eine lineare Struktur, die aus ganz unterschiedlichen Gehölzen bestehen kann. Idealerweise sind es heimische Gehölze, viele verschiedene Arten und mit unterschiedlichem Alter – dann ist die Hecke als Habitat für die verschiedensten Tierarten geeignet. Dagegen bieten Gehölzpflanzen, die bei uns nicht heimisch sind, wie die Thuje, den meisten Tieren nur sehr wenig Nahrung.

Als Kleinlebensraum hat eine Hecke sehr viel zu bieten – bis zu 900 Tierarten leben in einer Hecke und jede nutzt einen bestimmten Bereich. Blattläuse und Wanzen, wie die Buntrockwanze, saugen an den Pflanzensäften. Bienen, Schmetterlinge oder pollenfressende Käfer, wie der Goldglänzende Rosenkäfer, werden von den Blüten angezogen. Diese ziehen wiederum insektenfressende Vögel an – in der Hecke befindet sich also ein richtiges Nahrungsnetz. Die Haselmaus und andere Kleinsäuger freuen sich nicht nur über die leckeren Früchte der Hecke, sondern finden hier auch einen Rückzugsraum. Neuntöter, Rotkehlchen und andere Vögel nutzen die Hecke als Nist- und Brutplatz.

Die Funktionen einer Hecke sind vielfältig, sie ist nicht nur Lebensraum, Rückzugsort, Nistplatz und Nahrungsquelle für zahlreiche Tierarten, sondern sie fungiert auch als Wanderkorridor, den Tiere nutzen, um von einem Lebensraum in den nächsten zu kommen. Außerdem machen Hecken die Landschaft harmonisch und lebendig, sie verhindern die Bodenerosion, indem sie den Boden vor Wind und Wasser schützen, sie tragen zur Kohlenstoffbindung und zum Humusaufbau bei und dienen als Puffer für Lärm und Luftschadstoffe.

Hier gehts zum praktischen Erklär-Video zur Anlage einer Hecke!

Beobachtungsaufgaben und erlebnispädagogische Aktivitäten

Für das Beobachten und Erforschen der tierischen Heckenbewohner eignet sich am besten eine naturnahe Hecke mit heimischen Gehölzen unterschiedlichen Alters (z. B. Salweide, Kornelkirsche, Haselstrauch, Schlehdorn, Schwarzer Holunder, Roter Hartriegel etc.). Als Vergleich kann zusätzlich auch eine eintönige Hecke mit nicht heimischen Pflanzen, z. B. eine Thujen-Hecke beobachtet werden.

Ideen und Tipps

Hecke: Wer wohnt denn hier?

Für: Kindergarten, Volksschule, Mittelschule
Material: weißes Leintuch, Stock, evtl. Forscherausrüstung: Lupe, Becherlupe, Auffangboxen, Klemmbrett, Papier und Stift
Zeitpunkt: Mai, Juni, September

Durchführung:
Sichtbeobachtung: Jedes Kind stellt sich vor eine Heckenpflanze und beobachtet – für eine zuvor festgelegte Zeitspanne (abhängig von der Altersklasse 3 bis 10 Minuten) – aufmerksam die Hecke. Dabei wird jede Pflanze der Hecke von unten nach oben betrachtet, Blätter können vorsichtig umgedreht werden.

Klopfen: Unter die Hecke wird ein weißes Tuch gelegt. Mit einem Stock wird die Hecke vorsichtig abgeklopft, so dass die Heckenbewohner auf das Leintuch purzeln. Nun werden die Tiere gemeinsam betrachtet und bestimmt. Die Tiere können zum Beobachten in eine Becherlupe gegeben werden, anschließend bitte wieder freilassen!

Beobachtungsaufgaben:

  • Welche Heckenpflanze wurde beobachtet?
  • Welche Heckenbewohner konntet ihr entdecken?
  • Ist euch etwas Besonderes aufgefallen?
  • Habt ihr ein Bauwerk in der Hecke entdeckt? (z. B. Vogelnest, Haselmausnest)
  • Verbindet die Hecke zwei Lebensräume miteinander? Wo beginnt sie? Wo führt sie hin?
  • Wer könnte die Hecke als Korridor nutzen?

Hier geht’s zum Beobachtungsblatt: (PDF-Download: 0,4 MB)

Lebensraum Hecke

Für: Mittelschule
Material: weißes Leintuch, Band zum Markieren der Äste (z. B. Baustellenband,) Stock, evtl. Forscherausrüstung: Lupe, Becherlupe, Auffangboxen, Klemmbrett, Papier und Stift
Zeitpunkt: 3 mal im Jahr: Mai, Ende Juni, September

Durchführung: 10 gleiche Äste werden mit einem Band markiert, unter diese wird ein weißes Leintuch gelegt, mit einem Stock wird etwas kräftig auf die markierten Äste geklopft, die herabfallenden Tiere werden protokolliert

Beobachtungsaufgaben:

  • Welche Tiergruppen konnten beobachtet werden?
  • Wer ist Räuber, wer ist Pflanzenfresser?

Hecken Phänologie: Die Hecke im Verlauf des Jahres

Für: Kindergarten, Volksschule, Mittelschule
Material: evtl. Forscherausrüstung: Lupe, Becherlupe, Auffangboxen, Klemmbrett, Papier und Stift
Zeitpunkt: ganzjährig
Durchführung: Eine Hecke wird im Jahresverlauf beobachtet, die Beobachtungen werden protokolliert (z. B. in einem Heckentagebuch)

Beobachtungsaufgaben:

  • Welche Pflanze blüht im Frühling als Erstes?
  • Wer sind die ersten Blütenbesucher?
  • Welche Blütenbesucher können beobachtetwerden? Auf welcher Pflanze?
  • Wann werden die ersten Früchte reif? Welche Besucher locken diese an?
  • Wann verfärben sich die Blätter, wann fallen sie ab?


In einem Heckentagebuch kann für jede Pflanze eine Seite angelegt werden: (PDF-Download: 0,4 MB)


Tipp zum Ausfüllen:

  • Blattentfaltung: Datum notieren, wenn an mindestens 3 Stellen die ersten Blätter entfaltet sind und ihre endgültige Form (noch nicht die Größe) haben
  • Blühbeginn: Datum notieren, wenn an mindestens 3 Stellen die Blüten geöffnet sind
  • Beginn der Fruchtreife: Datum notieren, wenn an mindestens 3 Stellen die Früchte reif sind bzw. vollständig gefärbt sind
  • Blattverfärbung: Datum notieren, wenn die Hälfte der Blätter (inklusive der am Boden liegenden) verfärbt sind
  • Blattabwurf: Datum notieren, wenn 50% der Blätter abgeworfen wurden

Spielend Lernen: Blätterdomino

Für: Volksschule Mittelschule
Material: keines
Zeitpunkt: Mai bis Oktober

Durchführung:
Zwei Gruppen versuchen in einem bestimmten Areal möglichst viele unterschiedliche Blätter von Gehölzen (!) zu sammeln; jede*r maximal 2 Blätter pro Pflanze.

Dann treten die Gruppen in einem Domino gegeneinander an: Die eine Gruppe legt 2 Blätter (gleiche oder verschiedene) und benennt sie.

Die zweite Gruppe legt an einem der Blätter wieder 2 Blätter an und benennt sie. Das erste neu angelegte Blatt muss von derselben Gehölzart sein, wie das bereits liegende! Das zweite kann von einer neuen Art sein, muss aber nicht.

Dann ist wieder die erste Gruppen dran und legt an eines der beiden Enden wiederum 2 Blätter an, die gleich oder verschieden sein könne,n und benennt sie.

Kann ein Team nicht mehr anlegen, weil es das passende Blatt nicht hat, bekommt die andere Gruppe einen Punkt und kann weiterlegen.

Beobachtungsaufgaben zu Hecken oder Gehölzen

  • Welche Sträucher wachsen an einem sonnigen Waldrand?
  • Für viele Insektenarten sind Sträucher mit großen Blüten, Dornen und großen Früchten wichtig. Beispiele sind Weißdorn, Kreuzdorn, Schwarzer Holunder, Heckenrose, Wolliger und Gewöhnlicher Schneeball. Entdeckst du solche Arten?
  • Welche Strauch- und Baumarten verfärben sich zuerst?
  • Wann beginnt die Verfärbung?
  • Wann setzt der Laubfall ein?
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