Streuobstbäume
... und ihre Bedeutung für die Biodiversität
Ein klassischer Streuobstgarten besteht aus locker auf der Fläche verstreuten Obstbäumen, meist Mittel- bis Hochstamm. Die Bestände sind von Äpfeln, Birnen und Zwetschkenbäumen unterschiedlichster Sorten dominiert. Daneben finden sich auch immer wieder Kirschen, Nussbäume und Mirabellen. Vor allem die alten, großen Bäume sind es, die mit ihren Höhlen und teilweise abgestorbenen Ästen viel zur Biodiversität beitragen. Denn diese werden von unzähligen, auch seltenen Tieren, wie Hornissen, Fledermäusen, Spechten, Käuzen und Wiedehopfen als Wohn- und Brutraum genutzt. Aber auch Schlangen, Singvögel und Siebenschläfer fühlen sich dort wohl.
Dieser Lebensraum entsteht aber erst, wenn die Stämme und Äste der Bäume eine gewisse Dicke erreicht haben und absterben oder abbrechen. Das morsche Holz zieht auch Larven von Insekten an. Erwähnenswert sind hier die Larven vom Balkenschröter, der mit dem Hirschkäfer verwandt ist, aber im Vergleich nur etwa 3 cm lang wird. Der Mensch hat so über die Kultivierung von essbarem Kern- und Steinobst einen eigenen Lebensraum geschaffen, der durch seine Strukturvielfalt eine sehr hohe Biodiversität aufweist. Im Herbst dienen die Früchte der Streuobstbäume den Tieren als Grundlage, um sich Reserven für den Winter anzulegen.
Nicht zu vergessen ist auch die Blütenpracht im Frühjahr, die wiederum die erste Nahrung für den Start einer neuen Generation vieler Insektenarten bildet. Lücken oder Bäume, die durch Sturm oder Schneelast umfallen, werden durch junge Setzlinge ersetzt. Hierfür sind alte Sorten geeignet, die oft durch ihr unvergleichliches Aroma hervorstechen, aber auch durch Anpassungen an unterschiedliche Bodenbedingungen und Höhenlagen. Auf diese Weise tragen viele der Streuobstgärten zum Erhalt von alten Obstsorten und deren genetischer Vielfalt bei.
Streuobstbäume und ihre Bedeutung für die Biodiversität (PDF-Download: 1,0 MB)
Rezept-Tipps
Aus dieser Kulturlandschaft stammen die Produkte für diese schmackhaften Rezepte, mit deren Genuss Sie zum Schutz und Erhalt von Streuobstbäumen beitragen.