Weinberge

Die Standortansprüche der Weinrebe bedingen für deren Anbau warme, sonnige Lagen. Besonders bieten sich nach Süden ausgerichtete Hänge an. Ein naturnah bewirtschafteter Weinberg, wie es traditionell üblich war, beinhaltet oft auch zahlreiche Strukturen, wie Einzelbüsche, felsige Bereiche, Stützmauern aus Steinen und Streuobstbäume.

Besonders dort findet sich eine große Anzahl auf Wärme angewiesener Eidechsen, Schlangen und Insekten. Auch die Gottesanbeterin wird immer wieder in Weingärten nachgewiesen. Durch das Offenhalten und die extensive Pflege von Wiesenbereichen im Weingarten wird die Biodiversität gefördert. Gerne gehen auch viele Vögel im Weingarten auf die Jagd, weil sie von der offenen Struktur und dem Insektenreichtum profitieren. In extensiv genutzten Weingärten findet man in den Wiesenbereichen zwischen den Zeilen artenreiche Pflanzengesellschaften, in denen Traubenhyazinthen- und Laucharten vorkommen. Eine weitere Besonderheit mancher Weingärten ist die Osterluzei. Diese ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Pflanze ist wahrscheinlich über den Weinbau zu uns gekommen. Sie wurde im Altertum als Mittel gegen Schlangenbisse eingesetzt. Eine Besonderheit ist, dass sich die Raupen des ausgesprochen hübschen und seltenen Osterluzeifalters ausschließlich von ihren Blättern ernähren und daher auch an das Vorkommen dieser Pflanze gebunden sind.

Eine weitere Pflanze, die ihren Weg über die Weingärten zu uns fand ist die Kermesbeere. Sie wurde ursprünglich – was heute verboten ist – zum Färben von Rotwein verwendet. So hat die Kultivierung der Weinrebe in unseren Breiten auch zur Bereicherung unserer Artenvielfalt beigetragen.

Wenn Sie Wein, Traubensaft oder Traubengelee aus naturnah bewirtschafteten Weinbergen genießen, unterstützen sie die Vielfalt im Weingarten.

Weinberge und ihre Bedeutung für die Biodiversität (PDF-Download: 1,0 MB)