Zum Inhalt springen

AA AA AA

Seeforelle, Foto: VNÖ

"Fisch des Jahres 2020": Bachforelle, Fotograf: Clemens Ratschan (zur Verfügung gestellt vom Österreichischen Fischereiverband)

Huchen, Fotograf: Manu Esteve (zur Verfügung gestellt vom Österreichischen Fischereiverband)

Huchen

Der Huchen (Hucho hucho) ist der größte Vertreter der Forellenartigen (Salmoniden). Er hat im Vergleich zu den anderen Forellenartigen einen lang gestreckten, im Querschnitt fast drehrunden Leib. Sein Kopf ist zugespitzt. Seine Körperform erinnert an einen Pfeil, eine Lanze. Seine Färbung kann von Gewässer zu Gewässer sehr unterschiedlich sein. Mit einer bei ausgewachsenen Exemplaren dokumentierten Körperlänge von bis deutlich über 130 cm und einem möglichen Körpergewicht von mehr als 30 kg gehört er zu den weltweit größten Süßwasserfischen.

Der Lebensraum des Huchens ist aufgrund von Sauerstoffgehalt und Wassertemperatur die Äschen- und Barbenregion größerer Flüsse. Er besiedelte diese Region der Flüsse im Donaugebiet, von Bayern bis zur Westukraine. Sein Lebensraum in der Jugend sind seichte, strömungsberuhigte Buchten. Dann, ein wenig größer, wechselt er in seichte Rieselstrecken und später, mit der steigenden Größe seiner Beutefische, allmählich in stärkere Strömung und tieferes Wasser. Die zum Teil ausgedehnten Laichwanderungen der geschlechtsreifen Tiere führt er von Ende März bis Anfang Mai durch. Der Huchen stellt als Groß-, Raub- und Wanderfischart sehr hohe Ansprüche an seinen Lebensraum, und gehört somit zu den bedeutendsten Indikatorfischarten, der die Verhältnisse der gesamten Fischzoonose sehr gut widerspiegelt.

Milchner, die männliche Tiere, erreichen ihre Geschlechtsreife meist mit 4 Jahren, die Rogner, die weiblichen, erst mit 5 Jahren. Zum Ablaichen bevorzugt er überströmte Schotterbereiche mit mittleren Fließgeschwindigkeiten um einen halben Meter pro Sekunde. Das Weibchen schlägt eine Laichgrube, in der die befruchteten Eier abgelegt werden. Die Entwicklungsdauer der Embryos ist stark temperaturabhängig.

Der Huchen war bis ins frühe 20. Jahrhundert in der österreichischen Donau und in fast allen ihrer größeren Zubringer kein seltener Fisch. Infolge der Zerstörung seines natürlichen Lebensraumes durch Flussregulierungen, des massiven Ausbaus der Wasserkraft sowie Abwasserbelastungen kam es jedoch bereits im 19. Jahrhundert zu entsprechenden Einbußen und einem starken Rückgang der Bestände. Die Errichtung von Stauketten an der Donau und vielen ihrer Zubringer war wohl der gravierendste Eingriff und bestimmend für den hohen Gefährdungsgrad dieser Art.

Top