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Foto: goodluz/fotolia

Masterarbeitvon Patrizia Pimperl

Die Bedeutung des Dreiländernaturparks Raab für die Region am Beispiel des Tourismus und der grenzübergreifenden Regionalentwicklung

Der Naturpark ist als ein potenziell wichtiges und zukunftsträchtiges Element im österreichischen Tourismus zu betrachten. Immer mehr Menschen suchen in ihrem Urlaub Naturnähe sowie eine gesunde und ruhige Umgebung. Naturparke und ihre Angebote bieten daher eine gute Möglichkeit, um dem schnelllebigen und hektischen Alltag zu entfliehen. Welche Bedeutung der Naturpark Raab für den Tourismus und die grenzübergreifenden Regionalentwicklung tatsächlich hat, wird im Rahmen der Masterarbeit begründet. Die Forschungsarbeit basiert im Wesentlichen auf dem Konzept des naturnahen Tourismus, welches sich im Alpenraum bereits etablieren konnte. Die Spannungen und Synergien, welche sich durch das Zusammenspiel diverser Akteure im Naturpark ergeben, werden anhand der „Assemblage-Theorie“ von DE LANDA analysiert.

Eine gute Kooperation zwischen Naturparkverwaltung und Tourismusverband bildet den Schlüssel für den Erfolg des Naturparktourismus. Einen wesentlichen Einfluss bei der Tourismusentwicklung hat die zeitliche Dimension, welche oftmals vernachlässigt wird. Die Handlungsempfehlungen, welche 2009 in einer Studie von HEINTEL und WEIXLBAUMER gegeben wurden, werden im Hinblick auf deren Umsetzung seitens des Naturparkmanagements evaluiert und auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse und der Ergebnisse der Befragungen dann um den Aspekt der grenzübergreifenden Zusammenarbeit und Regionalentwicklung ergänzt.

 

Methodik

Die Basis der Untersuchungen bildete eine mehrstufige Datenerhebung mittels Literaturrecherche, Beobachtungen im Feld, schriftlicher Befragung sowie ExpertInneninterviews. Die schriftliche Befragung, welche mittels Fragebogen durchgeführt wurde, richtete sich an Touristen und Naherholer im Naturpark Raab. Es handelte sich dabei um eine „willkürliche“ Befragung, da die befragten Personen zufällig an verschiedenen Orten im Naturpark angesprochen wurden. Die ExpertInneninterviews wurden mit Verantwortlichen des Naturparks Raab, VertreterInnen der Naturparkgemeinden, der Regionalentwicklung Burgenland und des Tourismusverbandes geführt und anschließend anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach MAYRING ausgewertet. Ausgehend davon, sollen weiterführend Handlungsempfehlungen für eine länderübergreifende Zusammenarbeit gegeben werden, anhand derer das Potenzial des gesamten Naturparks zum Vorschein kommen kann.

 

Ergebnisse und Diskussion

Der Dreiländernaturpark Raab bietet für den Tourismus in der Region zahlreiche Möglichkeiten. Eine Vielzahl an Naturerlebnisangebote konnten bereits geschaffen werden. In Zukunft könnten diese auch in Hinblick auf den Aspekt der Grenzüberschreitung ausgebaut werden, sodass die gesamte Region davon profitieren kann.

Allerdings darf nicht vergessen werden, dass das Untersuchungsgebiet keine typische Tourismusregion darstellt. Es wird möglicherweise noch Jahre dauern, bis sich die Bevölkerung vollständig mit den Leitbildern des Naturparks identifizieren kann und diese schließlich auch nach außen hin repräsentiert.

Geht man von den Antworten der Gäste auf die Frage, ob sie die Region auch aufgesucht hätten, wenn es den Naturpark nicht gäbe aus, so zeigt sich, dass der Naturpark keine wesentliche Rolle bei der Entscheidung gespielt hat. Die Aktivitäten in der Region sowie die einzigartige Landschaft sind häufig der Grund für den Besuch. Ob es die diversen Themenwege und die Kanutouren auch ohne den Naturpark geben würde, lässt sich nicht eindeutig klären. Trotzdem bezweifelt die Mehrheit der ExpertInnen deren Existenz ohne den Naturpark.

Allein deshalb kann der Schluss gezogen werden, dass der Naturpark Einfluss auf den Tourismus in der Region hat, auch wenn dies durch die Befragung nicht belegt werden konnte. Die Einzigartigkeit der Landschaft bietet zahlreiche Möglichkeiten für die touristische Nutzung. Im Bereich des Fahrradtourismus konnte sich die Region bereits etablieren und auch mit den Kanutouren konnte im Bereich der Naturerlebnisse ein oft nachgefragtes Angebot geschaffen werden.

Die Frage nach den Entwicklungen in der Region, ausgelöst durch den Naturpark, konnte auf Basis der Erkenntnisse aus den ExpertInneninterviews dahingehend beantwortet werden, dass diese hauptsächlich von touristischen Projekten ausgingen. So konnten beispielsweise keine gravierenden Veränderungen im Bereich Infrastruktur beobachtet werden. Trotzdem konnten mit dem Radwegenetz und den Kanutouren zwei erlebnistouristische Angebote geschaffen werden, die TouristInnen in die Region locken. Ausgehend von Projekten dieser Art konnte die Attraktivität und Bekanntheit der Region seit der Befragung von GRUBER 2007 und den davon abgeleiteten Handlungsempfehlungen beobachtet werden. Auch wenn in Hinblick auf das Bewusstsein für den Naturpark in der Bevölkerung und die grenzübergreifende Arbeit der Naturparkverantwortlichen noch erhebliches Potential vorhanden ist, konnten in den letzten Jahren bereits Verbesserungen vernommen werden. Auch in Bezug auf das Marketing konnte, trotz heute noch angemerktem Verbesserungspotential von Fortschritten in den letzten zehn Jahren berichtet werden.

Die Kriterien, welche im Rahmen dieser Arbeit konzipiert wurden, um grenzübergreifend eine nachhaltige Tourismus- und Regionalentwicklung zu ermöglichen, lauten: Offenheit und Interesse, gemeinsame Leitung und grenzübergreifendes Marketing.

 

Download

Die Masterarbeit "Die Bedeutung des Dreiländernaturparks Raab für die Region am Beispiel des Tourismus und der grenzübergreifenden Regionalentwicklung" (2020) von Patrizia Pimperl wurde an der Universität Wien am Institut für Geographie und Regionalforschung verfasst und kann hier heruntergeladen werden (PDF-Download: 3,0 MB).

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