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Foto: Paul Sürth

Foto: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen

Foto: Ewald Neffe

NALENA

Nachhaltiges Lernen mit der Natur

Die Wichtigkeit der Natur für die Entwicklung unserer Kinder ist unbestritten. Natur hat insgesamt und vor allem auf die Bereiche der mentalen/geistigen Entwicklung, der Selbstkompetenz, der sozialen und der physischen Entwicklung positive Auswirkungen und fördert zusätzlich ein gesteigertes Umweltbewusstsein. Lernen in der Natur und Lernen von der Natur als pädagogisches Prinzip vermittelt sowohl den Pädagog*innen als auch den Kindern ein besseres Verständnis für den Zusammenhang von Natur, Artenvielfalt, Nachhaltigkeit und Klima. Diesem Prinzip wird oft genug noch zu wenig Rechnung getragen. Es besteht das Bedürfnis nach Qualifikationsangeboten und Know-How zur praktischen Umsetzung. Es fehlen auch Unterrichtsmaterialien für diese Art des Unterrichts.

Hier setzte das Projekt NALENA an, das von Oktober 2019 bis September 2022 - kofinanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union - durchgeführt wurde. Die Erfahrungen von Unterricht in der Natur, die es bisher nur in Einzelbereichen in den teilnehmenden Ländern Österreich, Deutschland, Luxemburg und der Schweiz gab, wurden gebündelt und aufbereitet.

Hier finden Sie folgende Projektinformationen und Ergebnisse:

 

 

Erarbeitet werden die Ergebnisse im Zusammenspiel von Projektpartnern aus dem Bildungssystem und dem Naturparksystem, wobei sogenannte Learning-Teaching-Training-Aktivitäten wesentliche Bausteine waren. Dabei wurden an drei Naturparkstandorten „Unterricht mit der Natur“ in den Themenbereichen „Wald“, „Wasser“ und „Kulturlandschaft“ praktisch erprobt und evaluiert.

 

Überblick Kooperationen

Das Naturpark-System in Luxemburg, Deutschland und Österreich allgemein

Viele europäischen Naturparke haben in ihrer inhaltlichen Ausrichtung ähnliche, gesetzlich definierte Aufgabenbereiche zu erfüllen. So ist neben der Schutz-, der Erholungs- und der Regionalentwicklungsfunktion, der Bereich „Bildung“ eine wesentliche Säule der Naturparkarbeit. Innerhalb dieser Bildungsfunktion, die mit der Zielsetzung „Natur, Kultur und deren Zusammenhänge erlebbar zu machen“ definiert ist, werden unterschiedliche Maßnahmen zur Zielerreichung umgesetzt. Für dieses Projekt interessant ist, dass hier die erst in den letzten Jahren entwickelten „Naturparkschulen“ ein ganz wesentliches Bildungsinstrument innerhalb der Naturparke geworden sind.

Nachfolgend sind einige wesentliche Daten zu den Naturparken in den beteiligten Staaten abgebildet:

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    Anzahl Naturparke insgesamt: Luxemburg (3) Deutschland (104) und Österreich (48)

    Größe und Aufgabe der Naturparke

    Luxemburg: Sie erstrecken sich über ein Drittel der Gesamtfläche des Großherzogtums Luxemburg und zählen insgesamt rund 60.000 Einwohner und sind ein Instrument der Entwicklung von ländlichen Räumen. Grundlegende Ziele, die ein Naturpark in Luxemburg erfüllen muss:

    • Eigenart und Vielfalt der Naturräume, Fauna und Flora erhalten/restaurieren
    • Qualität von Luft, Wasser, und Boden sichern
    • Kulturerbe erhalten und in Wert setzen
    • Nachhaltige Entwicklung fördern
    • Tourismus- und Freizeitaktivitäten fördern

    Deutschland: Heute nehmen über 100 Naturparke rund 28 Prozent der Fläche Deutschlands ein. In ihnen leben ca. 18 Millionen Menschen. Die wesentlichen Aufgaben sind:

    • Förderung einer nachhaltigen Regional- und Tourismusentwicklung,
    • sowie die Erhaltung, Entwicklung und/oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt.
    • Darüber hinaus Aufgaben im Bereich Umweltbildung.

    Österreich: Die österreichischen Naturparke nehmen knapp 8 Prozent der Staatsfläche ein und zählen insgesamt etwa 700.000 Einwohner. Die gesetzlich definierten Aufgabenbereiche sind:

    • Schutz der Natur- und Kulturlandschaft dieser Regionen
    • Das Anbieten von Erholungseinrichtungen
    • Die Umsetzung von Bildungsangeboten
    • Die Stärkung einer nachhaltigen Regionalentwicklung

    Schulsysteme in Luxemburg, Deutschland und Österreich

    Allgemeine Daten

    Gesamtbevölkerung

    Luxemburg: 613.900, Deutschland: 81,13 Mio. (2021), Bayern: 13,18 Mio. (2021), Österreich: 8,96 Mio. (2021)

    National, Verwaltungs- und Amtssprache

    Luxemburg: Luxemburgisch, Deutsch, Französisch, Deutschland: Deutsch, Bayern: Deutsch, Österreich: Deutsch, regionale Amtssprachen: Kroatisch, Slowenisch, Ungarisch

    Allgemein-bildende Pflichtschulen

    Luxemburg: 212, Deutschland: 32.206, Bayern: 4.643, Österreich: 4.444

    Anzahl öffentlicher Grundschulen

    Luxemburg: 156, Deutschland: 15.466, Bayern: 2.408, Österreich: 3.014

    Anzahl Naturpark-Schulen insgesamt

    Deutschland: 213, Österreich: 164

    Zuständigkeit

    Luxemburg: Staat und Gemeinde, Deutschland: Bundesländer, Bayern: Bundesland Bayern, Österreich: Bundesländer

    Anzahl Schüler*innen Total

    Luxemburg: 103.760, Deutschland: 8,43 Mio., Bayern: 1,25 Mio., Österreich: 1,12 Mio.

    Schulpflicht

    Luxemburg: 4 - 16 Jahre (mind. 12 J.), Deutschland: 6-18 (mind. 12 Jahre), Bayern: 6-18 (mind. 12 Jahre), Österreich: 6-15 (mind. 9 Jahre)

    Grundschule

    Luxemburg: 3 – 11 Jahre, Deutschland: 6-10 Jahre (Unterschiede in Bundesländern!), Bayern: 6-10 Jahre, Österreich: 6-10 Jahre

    Luxemburger Schulsystem

    Die 12 Jahre Schulpflicht in Luxemburg unterteilt sich zum einen in die Grundschule und zum anderen in den postprimären Unterricht. Die Grundschule wird in 4 Zyklen des Vorschul- und Primärunterrichts für 4- bis 11-Jährige unterteilt. Danach folgt der postprimäre Unterricht, welcher sich in zwei Typen unterteilt. Zum einen der klassische Sekundarunterricht und zum anderen der allgemeine Sekundarunterricht. Mit dem klassischen Sekundarunterricht erlangt man nach 7 Jahren das Abitur und somit den Zugang für ein Hochschulstudium. Im allgemeine Sekundarunterricht können verschiedene Schwerpunkt gewählt werden. Die Ausbildungszweige sind 6- bis 8-jährige (z.B. Techniker-Ausbildung).

     

    Deutsches Schulsystem

    Das Schulsystem ist in Deutschland fünfstufig. Wobei ab der vierten Stufe (Tertiär- und Quartärbereich) die Weiterbildungen beginnen. Die Grundschule umfasst meist die Klassen 1 bis 4 (in manchen Bundesländern auch bis zur Klasse 6). Durch die Leistung der Grundschule wird entschieden auf welche sogenannte Orientierungsstufe besucht wird (Gymnasium, Realschule etc.) Die Sekundarstufe II ist die sogenannte Oberstufe, wobei es verschiedenste Möglichkeiten für den Werdegang gibt, mit verschiedenen Abschlüssen etc.

    Österreichisches Schulsystem

    Das österreichische Schulsystem weist ebenfalls mehrere Stufen auf. In der Regel wir am Anfang die Volksschule besucht (in Deutschland: Grundschule). Danach wird entweder eine Mittelschule (MS) oder eine allgemeinbildende höhere Schule (AHS) besucht. Danach stehen verschiedenste Wege für die Schüler*innen zur Verfügung. Es gibt natürlich, wie auch in den anderen vorgestellten Ländern auch Sonderschulen etc.


    Zusammenarbeit zwischen Naturparken und dem Bildungsbereich

    Die Österreichischen Naturparke basieren auf einem integrativen und partizipativen Modell, das auf unterschiedlichen Ebenen erfolgreich angewandt werden kann, vor allem in den klassischen Aufgabenbereichen eines Naturparks – in der „Schutz“-, „Bildungs“-, „Erholungs“- und „Regionalentwicklungsfunktion“. Das bedeutet die bewusste Einbindung der regionalen Verantwortlichen, Projektträger und BürgerInnen in eine Vielzahl von Projekten, die dabei ihr Wissen um naturräumliche Besonderheiten und die Potenziale und Probleme der Region einbringen. Der Naturpark wird dadurch zu einer breit getragenen regionalen Institution, die sich auch durch ein gemeinsames Vorgehen von Gemeinden, Region und Land auszeichnet. Diese starke Basis ermöglicht nachhaltige Entwicklungsprozesse in vielen Bereichen – natürlich auch im Bildungsbereich. Die Österreichischen Naturparke leisten damit einen wertvollen Beitrag für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

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    Naturpark-Schulen in Österreich

    Die Ansatzpunkte einer BNE in den Naturparken liegen sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich. Ein Beispiel dazu sind die Naturpark-Schulen, bei denen Naturparke und Schulen in der Region gemeinsame Lernangebote entwickeln und dabei eng zusammenarbeiten. Der Lernraum „Naturpark“ bietet zahlreiche Ansatzpunkte für ökologische, soziale und ökonomische Fragen, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und beeinflussen.

    Ein Meilenstein zur Umsetzung der Bildungsfunktion wurde im Jahr 2007 gelegt. In Zusammenarbeit mit PädagogInnen, LändervertreterInnen und weiteren ExpertInnen entwickelte der Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ) österreichweit gültige Kriterien für Naturpark-Schulen. Unter Berücksichtigung der Besonderheiten des jeweiligen Naturparks definieren Schule und Naturpark gemeinsam Lernziele, die auf den vier Säulen der Naturparke aufbauen. Damit werden die Naturparkidee und der Umweltschutz im Rahmen des bestehenden Lehrplanes in das Schulleitbild integriert. Ein bedeutendes Ziel der prädikatisierten Naturpark-Schulen ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen Naturpark, Schule und Gemeinde.

    Inzwischen gibt es 164 Naturpark-Schulen in allen acht Naturpark-Bundesländern (Stand Oktober 2022). Auf Grund dieses Erfolges haben mehrere Schulen, die außerhalb einer Naturpark-Region liegen, den Wunsch geäußert, „Naturpark-Partnerschule“ werden zu wollen. 2018 wurde dazu ein Modell entwickelt, das die Grundlagen für eine solche Zusammenarbeit schafft. Hierbei wurde die Kompetenz der Naturparke bzw. ihrer MitarbeiterInnen aufgegriffen, Kindern und Jugendlichen „Naturerfahrungen“ zu ermöglichen und das Bewusstsein für die Natur zu schärfen. Es hat sich im Jahr 2018 auch gezeigt, dass ein großes Interesse und Bedarf an der Einrichtung von temporären Kooperationen zwischen Naturparken und Schulen aus anderen Regionen besteht.

    Naturparke sind als besondere Landschaften ein interessanter Lernort für Unterricht im Freien und forschendes Lernen. Eine Weiterentwicklung der schon bestehenden, erlebnisorientierten Programme für Schulausflüge und Projekttage in Richtung lehrplanbezogener Angebote bietet sowohl den Schulen als auch den Naturparken neue Möglichkeiten. Natur ist nicht bloß Zugabe, sondern ein wichtiges Mittel, um fachspezifische und fächerübergreifende Unterrichtsziele zu erreichen.

    Als „Naturpark-Schule“ werden Schulen ausgezeichnet, die in einer Naturpark-Gemeinde liegen, mit dem Naturpark zusammenarbeiten und ein besonderes Engagement in diversen Naturpark-Arbeitsbereichen nachweisen, aufbauend auf den vier Säulen: Schutz, Erholung, Bildung und Regionalentwicklung.

    Naturpark-Schulen erfüllen österreichweit gültige Kriterien. Die jeweiligen Naturparke verpflichten sich, im Rahmen ihres Bildungsauftrages und entsprechend ihrer Möglichkeiten, gemäß der Kriterien zu handeln und der Naturpark-Schule aktiv bei der Umsetzung der angeführten Ziele sowie bei der laufenden Betreuung behilflich zu sein.

    Voraussetzung für die Führung des Prädikats „Naturpark-Schule“ ist, dass die jeweilige Einrichtung in einer Naturpark-Gemeinde liegt sowie eine entsprechende Beschlussfassung der Schule, des Naturpark-Vorstands sowie des Gemeinderats bzw. Erhalters. Darüber hinaus verpflichtet sich die Schule zur Erfüllung österreichweit gültiger Kriterien und der Naturpark unterstützt diese aktiv bei deren Umsetzung und laufenden Betreuung.

    Weitere Voraussetzungen sind, dass die Einrichtung ihr Leitbild und, im Fall einer Schule, zusätzlich ein Schulprofil, mit den Inhalten, Zielen und Vorgaben des Naturparks abstimmt und mit diesem Vereinbarungen über die Zusammenarbeit trifft, die sich auf die vier Naturpark-Säulen: Schutz, Erholung, Bildung und Regionalentwicklung beziehen. Des Weiteren müssen sowohl im Naturpark als auch in der Schule Ansprechpersonen vorhanden sein.

    Sind diese ersten fünf der insgesamt zwölf Kriterien erfüllt, kann der Naturpark, nach Abstimmung mit seiner Ansprechperson auf Länderebene, beim Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ) um Prädikatisierung der Schule ansuchen. Das Prädikat „Naturpark-Schule“ wird für einen Zeitraum von vier Jahren vergeben, dann erfolgt eine Evaluierung, bei der die Erfüllung aller Kriterien erhoben wird. Verläuft diese erfolgreich, wird die Schule für weitere vier Jahre rezertifiziert.

    Die Evaluierung wird auf Länderebene koordiniert. Die Länderverantwortlichen sind zuständig für die Vergabe, Umsetzung und Finanzierung der Evaluierung. Die Kriterien im Detail:

    Kriterium 1: Lage der Schule Die Schule muss in einer Naturpark-Gemeinde liegen, die Anteil an einer verordneten Naturpark-Region hat, um als Naturpark-Schule prädikatisiert werden zu können. Schulerhalter können Gemeinden, Bundesländer, der Bund oder auch private/kirchliche Einrichtungen sein.

    Kriterium 2: Formale Beschlussfassungen
    Drei Grundsatzbeschlüsse mit Beschlussdatum sind nachzuweisen:
    1. Beschluss des Schulforums bzw. Schulgemeinschaftsausschusses,
    2. Beschluss des Naturpark-Vorstands bzw. der Generalversammlung
    3. Beschluss des Schulerhalters bzw. des Gemeinderats.

    Kriterium 3: Abgestimmtes Leitbild / Schulprofil
    Das Leitbild der Schule bzw. der standortspezifische Schwerpunkt der Schule sowie ein Schulprofil sind mit den Inhalten, Zielen und Vorgaben des Naturparks abgestimmt. Leitbild bzw. Schulprofil müssen sichtbar gemacht werden und zumindest einen zentralen Leitsatz zur Wichtigkeit von Naturschutz und Nachhaltigkeit/Bildung für Nachhaltige Entwicklung enthalten.

    Kriterium 4: Gemeinsam definierte Lehr- und Lernziele
    Unter Berücksichtigung der spezifischen Merkmale des jeweiligen Naturparks definieren Schule und Naturpark gemeinsame Lehr- und Lernziele, aufbauend auf den vier Säulen: Schutz, Erholung, Bildung und Regionalentwicklung.

    Kriterium 5: Ansprechpersonen
    Sowohl im Naturpark als auch in der Schule sind Ansprechpersonen vorhanden. Diese sollen einen Gedankenaustausch pflegen und über die jeweiligen Aktivitäten informiert sein.

    Kriterium 6: Naturpark-Tag
    Auf Initiative des Naturparks und unter Berücksichtigung von dessen 4 Säulen wird je Schulstufe jährlich mindestens ein Naturpark-Tag in einem Naturpark abgehalten.

    Kriterium 7: Schulprojekt und Projekttage mit Naturpark-Bezug
    Zu den Themenschwerpunkten des Naturparks werden von der Naturpark-Schule jährliche Projekttage abgehalten sowie innerhalb von 4 Jahren ein Schulprojekt durchgeführt.

    Kriterium 8: Einbeziehung von ExpertInnen
    In den Unterricht werden mindestens einmal jährlich FachexpertInnen zu verschiedenen Naturpark-Themen sowie methodisch-didaktische Fachleute eingebunden.

    Kriterium 9: LehrerInnen-Fortbildung
    Die Naturpark-Schule führt gemeinsam mit den Naturpark-Organisationen einmal jährlich eine LehrerInnen-Fortbildung zu einem Naturpark-Thema durch bzw. ermöglicht dem Kollegium den Besuch entsprechender Veranstaltungen.

    Kriterium 10: Darstellung der Schule als „Naturpark-Schule“
    Schule und Naturpark erarbeiten gemeinsam ein Konzept für die Darstellung als Naturpark-Schule sowie für die Präsentation des Naturparks in der Schule und setzen dieses um.

    Kriterium 11: Öffentlichkeitsarbeit
    Die Schule berichtet mit Unterstützung des Naturparks mindestens zweimal jährlich über die Arbeit als Naturpark-Schule bzw. über gemeinsame Aktivitäten mit dem Naturpark.

    Kriterium 12: Evaluierung und Dokumentation
    Alle vier Jahre erfolgt eine externe Evaluierung der Naturpark-Schule auf Bundesländer- ebene in Koordination mit dem VNÖ. Die Umsetzung der Kriterien mit entsprechenden Dokumentationen erfolgt jährlich.


    Ausbildung „Lernraum Natur"

    Lernraum Natur" ist ein einzigartiges Konzept zum Lernen in Naturräumen und setzt sich zum Ziel, die Teilnehmer*innen zu qualifizieren, Kulturlandschaften und Naturräume wie landwirtschaftlich genutzte Flächen, Gärten oder Schutzgebiete als kindgerechte und bildungswirksame Lernräume zu nutzen. Diese dienen dabei nicht nur als Lernumgebung und „Seminarräume“, sondern auch als Lerngegenstand und Impulsgeber für Lernprozesse in allen Unterrichtsgegenständen. Die Absolvent*nnen schließen mit staatlich anerkannten Hochschulzeugnissen ab. Der Hochschullehrgang bildet dabei mit sechs Modulen (30 ECTS-AP) die Basisausbildung. Die Inhalte dieser Module können aber auch im Hochschullehrgang Freizeitpädagogik Schwerpunkt Lernraum Natur sowie im Bachelorstudium Lehramt Primarstufe und Erweiterungsstudium mit Schwerpunkt Lernraum Natur absolviert und dann durch weitere Module sowie Hospitationen, Praxis und ausbildungsbegleitende Supervision ergänzt und vertieft werden. Darüber hinaus wird ein Masterstudium Lehramt Primarstufe mit der Vertiefung Lernraum Natur angeboten.“

    Naturpark-Schulen in Deutschland

    Die bundesweiten „Naturpark-Schulen“ bringen Schülerinnen und Schülern Naturparke als vielfältige Lern- und Erfahrungsorte nahe, sensibilisieren sie für die Besonderheiten der Heimat, ermöglichen einen regionalen Bezug zu Bildungsplänen sowie die originäre Erfahrung von Natur und Kultur im Umfeld der Schule der und leisten einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) leisten.

    In ihrer genaueren Ausprägung ist die Zusammenarbeit zwischen Naturparken und Naturpark-Schulen unterschiedlich. Als Beispiel sei hier der Naturpark Nagelfluhkette und sein System der Zusammenarbeit beschrieben.

    Naturpark Nagelfluhkette

    Der Naturpark Nagelfluhkette ist der erste grenzüberschreitende Naturpark zwischen Bayern und Österreich. Etwa 2/3 der Fläche liegen im Bayerischen Allgäu, 1/3 im Vorarlberger Bregenzerwald. Auf Allgäuer Seite sind sieben Gemeinden beteiligt, auf Vorderwälder Seite sind es acht. Die Zusammenarbeit der Schulen mit unterschiedlichen Stakeholdern (z.B. Land- und Forstwirtschaft) ist bereits sehr umfangreich.

    Die große Besonderheit des Naturparks Nagelfluhkette ist das viele Stakeholder (im Bereich Land- Forstwirtschaft, Kultur, Tourismus…) intensiv miteinbezogen werden und somit ein sehr umfangreiches Netzwerk aus Unterstützer*innen für die Naturpark-Schulen entstanden ist.

    Fortbildungen für Lehrkräfte

    Um die Lehrkräfte vorzubereiten, wird auf Kooperation und „voneinander lernen“ viel wert gelegt.

    • Je nach Thema, werden mit Partnern aus den Fachbereichen (z.B. Forst, Landwirtschaft, Alpwirtschaft, Naturschutz) gemeinschaftliche Inhalte und Strukturen festgelegt.
    • Einblicke und Begegnungen zu gesellschaftlichen Fragestellungen werden geschaffen.

    „Naturparkschule Luxemburg"

    Die „Naturparkschule“ ist ein dezentrales Bildungsprojekt zur Umsetzung der nationalen Strategie zur Bildung für nachhaltige Entwicklung auf regionale Ebene in den Grundschulen (Zyklus 1-4) der drei Naturpark-Regionen. Anders als in Österreich und Deutschland handelt es sich dabei nicht um einzelne Schulen, sondern ein Bildungsangebot der 3 Naturparke. Schulen & Lehrkräfte kooperieren dauerhaft mit der „Naturparkschule“ und werden Teil eines Netzwerkes an Partnerschulen. Die „Naturparkschule“ bringt Fachleute mit den Lehrkräften zusammen, um Projekte zu im Bereich der BNE zu planen und umzusetzen.

    Themenfelder & Schnittstellen zum Lehrplan

    • Für viele Themenfelder der Naturparkschule, finden sich zahlreiche Schnittstellen zu den empfohlenen Inhalten sowie obligatorischen Themen des Lehrplans
    • Dies ist vor allem in den Fächern „Natur- & Geisteswissenschaften“ sowie „Leben und Gesellschaft“ der Fall
    • Des Weiteren lässt die Naturparkschule in ihrer pädagogischen Tätigkeit die übergreifenden Kompetenzen („compétences transversales“) sowie Medienbildung gezielt mit einfließen

    Naturpark-Schulen – Wo soll es hingehen?

    • Schulen kooperieren dauerhaft mit der Naturparkschule und werden Teil eines Netzwerkes von Naturparkschulen
    • Naturparke, Schulen und Gemeinden arbeiten als Bildungspartner enger zusammen
    • Naturparkschule bringt Fachleute der Naturparke mit den Lehrkräften zusammen, um Projekte umzusetzen
    • Naturparkschule ist erster Ansprechpartner für alle Schulen in den Naturparken, die Projekte planen und umsetzen möchten
    • Naturparkschule = Ansprechpartner (Kompetenzzentrum) für ganzheitliche Unterrichts- sowie Projektkonzepte und Weiterbildungen

    Hier geht es zu der vollständigen Version "Überblick Kooperationen", inklusive Grafiken (PDF-Download: 0,9 MB)

    Good Practice-Beispiele

    Luxemburg

    Natur-AG der Regionalschoul Uewersauer

    Die Natur-AG ist eine Gruppe von 10 bis 12 Jährigen Schüler*innen, die sich selbstverantwortlich um das Füttern und die Pflege der Tiere am Schulgelände (Ziegen, Hühner, Bienen im angrenzenden Waldstück) und um Bewusstseinsbildung bezüglich Natur- und Umweltschutz kümmern.

     

    Naturpark-Entdecker-Mobil

    Auf Entdeckungstour durch die Natur geht es mit dem elektronisch betriebenen Naturpark-Entdecker-Mobil.

    „Naturerlebnisschule“ im Naturpark Müllerthal

    Die beiden Lehrerinnen Sandra Leoni und Joëlle Renoir wünschten sich den Natur- & Geopark als Partnerorganisation, um den Beforter Schulkindern die Möglichkeit zu bieten, mit den Werten des Naturparks aufzuwachsen. Hierbei orientieren sie sich an der Agenda 2030 der BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung).

     

    Solarboot

    Während einer zweistündigen naturkundlich geführten Rundfahrt mit dem Solarboot entdecken die Schulklassen Luxemburgs größtes Trinkwasserreservoir aus einer neuen Perspektive.

     

    Deutschland

    Bergwaldoffensive - klimafitte Wälder

    Die „Bergwaldoffensive ist ein Sonderprogramm der Bayerischen Forstverwaltung zur Anpassung der Bergwälder an den Klimawandel. In diesem Rahmen gibt es enge Kooperationen zwischen Forstämtern und Grundschulen.

    Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Grundschule Rettenberg sind ein Märchenkalender, ein Fotoprojekt und ein Memory-Spiel entstanden.

     

    Unterricht auf der Alpe im Naturpark Nagelfluhkette

    Am Alperlebnistag der Grundschule Königsegg nehmen alle Schüler*innen einmal in Laufe ihrer Grundschulzeit teil. Themen sind: Zusammenhänge in der Natur- und Kulturlandschaft– Regionale Lebensmittel.

     

    Österreich

    Angebotsbroschüre „Naturparke Burgenland“

    Die Broschüre stellt das Angebot der burgenländischen Naturparke für Schulen vor. Sie soll PädagogInnen, Schulleitungen und Bildungsverantwortliche unterstützen, den Kindern Lernerfahrungen in der Natur zu ermöglichen.

    Waldlehrpfad Frankenau

    Der Waldlehrpfad der Gemeinde Frankenau wurde von Studierenden des Bachelorstudiums Lehramt Primarstufe der PH Burgenland im Rahmen des Schwerpunkts Lernraum Natur gestaltet.

     

    Lernmodul „Wald im Klimawandel"

    Das Modul „Wald im Klimawandel“ gliedert sich in vier Projekttage pro Bildungseinrichtung, die in allen vier Jahreszeiten durchgeführt werden. Zusammen mit Waldpädagog*innen sollen den Kindern die komplexen Themen Klimawandel, Klimaschutz und die Ressource Wald begreifbar und erlebbar gemacht und in verschiedenen Unterrichtsfächern draußen unterrichtet werden.

     

    Material für Unterricht in der Natur

    Handbuch „Draußen unterrichten"

    Ausgaben für Schweiz, Deutschland und Österreich

    Das Handbuch bietet eine Fülle von Unterrichtsideen in der Natur und zwar für alle Fachbereiche der Volksschulen. Sämtliche Aktivitäten sind praxiserprobt und sorgfältig beschrieben, die Natur ist hier nicht bloß Zugabe, sondern ein wichtiges Mittel, um die fachspezifischen und fächerübergreifenden Unterrichtsziele zu erfüllen. Alle beschriebenen Aktivitäten sind lehrplanrelevant.


    Digitale Naturpark-Schule Nagelfluhkette

    Der Naturpark Nagelfluhkette hat Videos mit spannenden Infos zu den Themenbereichen Wiese, Alpe, Wald und Gewässer zusammengestellt. Mehr Infos dazu finden Sie hier!


    Praxismaterialien für Schulen und Kindergärten des VNÖ

    Auch der Verband der Naturparke stellt ein breites Spektrum an Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Hier finden Sie unterschiedliche Materialien, die Schulen und
    Kindergärte bei der Umsetzung von Projekten bzw. Bewusstseinsbildung zur biologischen Vielfalt unterstützen.


    Praktische Geräte für Unterricht in der Natur

    Keine Materialien im engeren Sinn, aber sehr hilfreich: Tragbare Hand Digital-Mikroskope mit 4-Zoll-Bildschirm für Kinder und Erwachsene. Sie sind sehr gut geeignet, um Tiere und Pflanzen zu beobachten und so das Interesse der Kinder zu wecken. Die Beobachtungen können fotografiert werden und auf den Laptop überspielt werden.

    Wasser

     

    Wald

     

    Kulturlandschaft

    • Klassenzimmer „Streuobstwiese“: eine Zusammenstellung von Unterrichtseinheiten zum Thema finden Sie hier: (PDF-Download: 1,3 MB)
    • Lilli Bella spürt auf. Auf Naturabenteuer mit der Forscher-Libelle. Praxisbeispiele aus dem Projekt „Naturkalender Burgenland“ Kinder sind als Klima- und Naturforscher aktiv! Hier geht´s zu Lilli Bella: (PDF-Download: 5,7 MB)

     

    Erfolgsfaktoren und Hindernisse

    Methodische Vorgehensweise

    Dieser Evaluationsbericht wurde in vier Phasen erarbeitet. Zunächst wurde im Leitungsteam ein Reflexionsbogen entwickelt. Er bildete die Grundlage für die Evaluation beim TLM Luxemburg. Gelingensfaktoren, Hindernisse und wesentliche Fragestellungen in beiden Systemen (Schule und Naturpark) sollten mit Hilfe dieses Reflexionsbogens strukturiert diskutiert werden.

    Die Teilnehmenden wurden dafür in Funktionsgruppen (Naturparksystem / Schulsystem) aufgeteilt. In diesen Gruppen wurden die Fragen des Refelxionsbogens diskutiert. Jede Gruppe hielt die Erkenntnisse mit Stichworten auf Kärtchen fest. In einer anschließenden Plenarphase wurden die Erkenntnisse ausgetauscht, diskutiert und dokumentiert. Die Ergebnisse wurden ausgewertet. Methodisch folgt dieses Verfahren den Prinzipien der Qualitativen Heuristik nach Kleining (vgl. Kleining, 1995). Als Ergebnis der Auswertung zeigten sich vier zentrale Fragestellungen. Diese bildeten die Grundlage für die Evaluation der TLM im Deutschland und Luxemburg. Sie wurde in gemischten Gruppen (Naturparksystem und Schulsystem) erarbeitet. Die Ergebnisse dieser Evaluationen wurden zusammengefügt und gemeinsam ebenfalls nach den Prinzipien der Qualitativen Heuristik nach folgendem Schema bearbeitet:

    1. Codierung
    2. Vergleich auf Gemeinsamkeiten
    3. Entwicklung der Struktur
    4. Darstellung, Verbalisierung und Zusammenfassung der Ergebnisse

    Ergebnisse

    Gelingensfaktoren in Bezug auf die Organisation

    Die Evaluation brachte folgende Ergebnisse: Der zentrale Erfolgsfaktor sind handelnde Menschen. Strukturen sind auch wichtig, aber wenn es um die Startphase, den Anfang einer Initiative zu Draußen unterrichten geht, dann sind zunächst handelnde Menschen DER entscheidende Faktor.

    Diese Menschen sind:

    • stark emotional und sozial mit der Region verbunden und
    • sie bekennen sich zum phänomenologischen Lernen.
    • Sie werden in Ihrem Aufgabenbereich aktiv und
    • sie vernetzen sich.

    Diese Vernetzung erfolgt zunächst informell. Es sind Gleichgesinnte und sie verstärken sich gegenseitig in „dem Willen etwas zu bewegen“. Das bildet die „Keimzelle“ der Innovaton. Nun hängt die weitere Entwicklung von den Rahmenbedingungen ab.

    Günstige Rahmenbedingungen sind:

    • Bildung hat einen hohen Stellenwert.
    • Der Zugang zu informellen Kontakten ist niederschwellig.
    • Der Zugang zu den Ressourcen der eigenen Organisation ist niederschwellig.
    • Erste strukturelle Maßnahmen, Verankerungen (z.B. Jour fixe) können niederschwellig und auf Basis von Initiative geschaffen werden.

    Zusammenfassend kann man sagen: Das Engagement und die Initiative einzelner trifft bei den Organisationen und Institutionen auf Offenheit und Flexibilität.

     

    Gelingensfaktoren in Bezug auf die Ressourcen

    Es ist davon auszugehen, dass es weder im Schulsystem noch im Naturparksystem so etwas wie eine Basisfinanzierung für eine Kooperation mit dem Schwerpunkt Draußen unterrichten gibt. Die notwendigen Ressourcen gibt es nicht. Sie müssen geschaffen werden. Hier spielen die Vernetzungen und die ersten strukturellen Verankerungen eine zentrale Rolle. Die Partner verfügen über sehr unterschiedliche materielle Ressourcen in ihren Organisationen und sie eint das gemeinsame Ziel und das starke Engagement. Die im Einzelnen vorhandene intrinsische Motivation wird durch die Vernetzung enorm verstärkt. Das Engagement und der Wille etwas zu bewegen, bildet die Grundlage für gemeinsame Bildungsinitiativen von Schule und Naturpark.

    Die Bereitstellung von Möglichkeiten der Begegnung und des Austausches (Raum, Zeit, Kommunikationsplattformen, …) ist die wichtigste Ressource. Austausch und Vernetzung verstärken die Motivation, sie eröffnen neue Perspektiven und schaffen Räume die vorhandenen Ressourcen zu bündeln. Diese Bündelung wirkt verstärkend und diese Verstärkung führt zur Erschließung neuer Ressourcen (als Netzwerk).

    Zusammenfassend kann man sagen: Die notwendigen Ressourcen sind derzeit in den Systemen nicht vorgesehen. Sie werden von jeder Initiative im Einzelnen und auf Basis der spezifischen regionalen Bedingungen erschlossen und geschaffen. Grundlage bildet dabei der niederschwellige Zugang zu den Ressourcen der eigenen Organisation und die Schaffung von Möglichkeiten des Austausches und der Vernetzung.

     

    Gelingensfaktoren in Bezug auf die Zielvorgaben und die Zielerreichung

    Die Evaluation hat gezeigt, dass der Bereich Ziele und Zielerreichung bisher wenig erkennbare Strukturen aufweist, wenig ausgebaut ist, dass es diesbezüglich ein weites Entwicklungsfeld gibt.

    Die Ziele der Naturparke und der Schulen werden im jeweiligen System unabhängig voneinander festgelegt. Es kommt jedoch aufgrund der Bezugnahme auf einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag zu nicht abgestimmten Überschneidungen. Diese Überschneidungen werden in den konkreten Kooperationen als Synergien genutzt. Unterstützend wirkt, dass das phänomenologische Lernen bedeutet, dass auch die Ziele zunächst am Konkreten formuliert werden, an Beispielen, am Einzelfall, am Phänomen als Lerngegenstand. Die Zielformulierungen orientieren sich am konkret Vorhandenen, und sie werden erst danach verallgemeinert. Das ermöglicht es den Partnern auf der Ebene des Konkreten gemeinsame Ziele zu benennen, auch wenn die dahinterliegenden allgemeinen Ziele unterschiedlich erscheinen.

    Folgende Formen der Zielkontrolle wurden im Rahmen der TLM erkannt:

    • Zielkontrolle über (im Schulsystem) erprobte Formen der Lernzielkontrolle
    • Zielkontrolle über (im Naturparksystem) erprobte Formen der quantitativen Statistik
    • Zielkontrolle über strukturierte Beobachtungen
    • Zielkontrolle über die strukturierte Auswertung von Produkten des Lernprozesses.
    • Zielkontrolle über strukturiertes Feedback.
    • Zielkontrolle über anlassbezogenen Austausch (z.B. Nachbesprechungen).
    • Zielkontrolle über regelmäßigen und strukturell verankerten Austausch (z.B. Jour fixe).

    Die Kontrolle der Zielerreichung funktioniert demnach häufiger und besser über Formen der qualitativen Erfassung. Die Strukturierung der Zielkontrolle kann über die Kompetenzbereiche Wissen, Können und Verstehen entwickelt werden. Sie umfassen die operativ-handlungsorientierten, die sozial-kommunikativen und die emotional-selbstregulativen Kompetenzen.

    Zusammenfassend kann man sagen: Im Bereich der Zielformulierung und der Kontrolle der Zielerreichung liegt noch ein weites Entwicklungsfeld. Die vorhandenen Modelle zeigen, dass am konkreten Phänomen (als Lerngegenstand) gemeinsame Ziele von Naturpark und Schule festgelegt werden können und dass die Zielerreichung über Verfahren der qualitativen Methodologie gut erfasst werden kann.

    Empfehlungen

    Wie Draußen Unterrichten in Kooperation von Schulen und Naturparken gefördert werden kann

    Aufgrund der im Projekt NALENA strukturiert gesammelten Erfahrungen können in Bezug auf Draußen unterrichten im Rahmen einer Kooperation von Schule und Naturpark folgende Maßnahmen als förderlich empfohlen werden:

    • Setzung von Maßnahmen zur Stärkung des Stellenwerts von Bildung
    • Setzung von Maßnahmen zur Stärkung des phänomenologischen Lernens
    • Setzung von Maßnahmen, die regionale Besonderheiten hervorheben
    • Projektionsflächen für Begeisterung und Engagement anbieten und diese verstärken
    • Schaffung niederschwelliger sektorenübergreifender Vernetzungsangebote in der Region
    • Schaffung von strukturellen Verankerungen (auch) von kleinsten Initiativen und Vernetzungen
    • Schaffung von niederschwelligen Zugängen zu vorhandenen Ressourcen in der eigenen Organisation
    • Förderung der Bereitschaft und der Möglichkeiten vorhandene Ressourcen der eigenen Organisation mit einer anderen Organisation zu teilen
    • Formulierung von Ziele, die sich an konkreten Phänomenen orientieren
    • Gemeinsamen Ausarbeitung von Ziele im Rahmen der Kooperation
    • Einsatz von bewährten (und für die konkrete Situation passenden) Formen der Zielkontrolle
    • Entwicklung von Formen der Zielkontrollen, die auf die Erfassung von Qualitäten fokussieren (nicht auf Quantitäten).

    Zusammenfassend kann man sagen: Kooperationen müssen erarbeitet werden, sie bieten sich nicht an.

    Dafür braucht es:

    • Offenheit und Flexibilität,
    • Begeisterung und den Willen etwas zu bewegen,
    • Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz,
    • Grundvertrauen in potenzielle Kooperationspartner und
    • die Bereitschaft zu teilen.

    Quellenverzeichnis: Kleining, G. (1995). Lehrbuch entdeckende Sozialforschung 1, Von der Hermeneutik zur qualitativen Heuristik. Beltz, PsychologieVerlagsUnion.


    Hier geht es zu der vollständigen Version "Erfolgsfaktoren und Hindernisse", inklusive Grafiken (PDF-Download: 1 MB)

    Projektpartner

    Die Partner des Projektes kommen aus dem Bildungs- und dem Naturpark-System: zwei Naturpark-Schulen (die Königsegg Grundschule in Immenstadt im Allgäu und die Volksschule St. Martin an der Raab im Burgenland) mit insg. 33 Pädagog*innen und 334 Schülern, drei Naturparke (Naturpark Our und Obersauer in Luxemburg, Naturpark Nagelfluhkette in Deutschland), die Wirtschaftsagentur Burgenland als koordinierende Organisation der sechs burgenländischen Naturparke, die 2 Dachverbände der Naturparke in Österreich und Deutschland VNÖ und VDN, die insgesamt 148 Naturparke vertreten, sowie die Pädagogische Hochschule Burgenland mit dem Kompetenzzentrum für nachhaltige Bildung. Als assoziierter Partner ist die Schweizer Stiftung SILVIVA beteiligt, die sehr großes Knowhow im Bereich Unterricht im Freien aufweist und schon einige Unterrichtsmittel erarbeitet hat, sowie - um eine spätere Implementierung zu erleichtern - die Bildungsdirektion Burgenland und SCRIPT, eine Abteilung des Bildungsministeriums in Luxemburg.

    Die Projektkoordination erfolgt durch den Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ).


    Deutschland

    Königsegg-Grundschule Immenstadt i. Allgäu

    Kemptener Str. 20, 87509 Immenstadt
    Tel.: 08323/99 88 950
    Web: www.koenigsegg-grundschule.de


    Naturpark Nagelfluhkette

    Seestraße 10, 87509 Immenstadt
    Tel.: +49 (0) 8323 - 9988750
    E-Mail: info@naturpark-nagelfluhkette.eu
    Web: www.nagelfluhkette.info


    Verband Deutscher Naturparke

    Holbeinstr. 12, 53175 Bonn
    Tel.: (+49) 0228/921 2860
    Fax: (+49) 0228/921 2869
    E-Mail: info@naturparke.de
    Web: www.naturparke.de

    Luxemburg

    Naturpark Öewersauer

    15, rue de Lultzhausen
    L-9650 Esch-sur-Sûre

    Tel.: +352 89 93 31 - 1
    Fax: +352 89 95 20
    E-Mail: info@naturpark-sure.lu
    Web: www.naturpark-sure.lu


    Naturpark Our

    12, Parc L-9836 Hosingen
    Tel.: +352 / 90 81 88 - 1
    Fax: +352 / 90 81 89
    E-Mail: info@naturpark-our.lu
    Web: www.naturpark-our.lu


    SCRIPT

    28, route de Diekirch
    L-7220 Walferdange
    Tel.: (+352) 247-85187
    E-Mail: secretariat@script.lu
    Web: www.script.lu

     

    Österreich

    Bildungsdirektion für Burgenland

    Kernausteig 3, 7000 Eisenstadt
    Tel.: +43-(0) 2682 710
    Fax: +43-(0) 2682 710 1009
    E-Mail: office@bildung-bgld.gv.at
    Web: www.bildung-bgld.gv.at

     


    Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH, TZ

    Marktstraße 3, 7000 Eisenstadt
    Tel.: +43 (0)5/9010-210
    E-Mail: office@wirtschaftsagentur-burgenland.at
    Web: https://wirtschaftsagentur-burgenland.at/


    Pädagogische Hochschule Burgenland

    Thomas Alva Edison-Straße 1, 7000 Eisenstadt
    Tel.: 02682 24817
    Fax: 02682 24817 10
    E-Mail: office@ph-burgenland.at
    Web: www.ph-burgenland.at

     


    Regionalmanagement Burgenland GmbH

    Schloss Jormannsdorf, Schlossplatz 1, 7431 Bad Tatzmanndorf
    Tel.: 03353 20660 2477
    E-Mail: andrea.sedlatschek@rmb-sued.at
    Web: www.rmb.co.at

     


    Volksschule St.Martin an der Raab
    Josef Reichl Naturpark-Schule

    8383 St.Martin an der Raab
    Tel.: 03329 48668
    Web: www.vs-stmartin-raab.schulweb.at

    Schweiz

    SILVIVA

    Jenatschstrasse 1, 8002 Zürich
    Tel.: +41 44 291 21 91
    E-Mail: info@silviva.ch
    Web: www.silviva.ch


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