Feuchtwiesen und Moore
Sümpfe und Moore waren früher häufig in der Landschaft zu finden. Entwässerungsmaßnahmen führten jedoch dazu, dass diese Lebensbereiche immer mehr zurückgingen. In den Naturparken sind einige dieser besonderen Flächen erhalten und können nun in Form von Führungen oder Lehrpfaden erlebt werden.
Hier finden sich viele an Feuchtigkeit gut angepasste Pflanzen und mit ihnen besonders viele Insekten, die diese als Futterpflanzen, Versteckmöglichkeit oder Jagdrevier nutzen. Beispiele dafür sind der Sonnentau, das Wollgras oder das Gemeine Heidekraut, die von Lebewesen wie dem Moorfrosch, dem Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder aber auch der Grünen Zwergzikade bewohnt werden.
Naßköhr Naturpark Mürzer Oberland

In der Gemeinde Neuberg an der Mürz findet sich ein besonderes Wasserjuwel: Die Naßköhr Moore, ein vielfältiges Mosaik aus Hoch-, Übergangs- und Niedermooren. Niedermoore werden vom Grundwasser gespeist und sind durch den konstanten Wasserpegel artenreicher als Hochmoore, die von ausreichend Niederschlag abhängig sind.
Insgesamt befinden sich in dem Schutzgebiet rund zwanzig Moore mit einer Gesamtfläche von etwa 200 Hektar. Viele dieser Moorflächen wurden in vergangener Zeit durch Überweidung, Torfstich und Trockenlegung geschädigt. Um diese wertvollen Flächen zu erhalten, werden vom Naturpark regelmäßige Maßnahmen, wie Schwenden oder die Entfernung aufkommender Gehölze, umgesetzt.
Wer Interesse hat, die Magie der Moore zu erleben, kann beim Naturpark Mürzer Oberland an geführten Exkursionen ins Naßköhr teilnehmen.
KojenmoosNaturpark Nagelfluhkette

Das Kojenmoos, ein länderübergreifendes Latschenhochmoor in Österreich und Bayern, ist etwa 110 Hektar groß. Die auf ungefähr 1.200 Metern Seehöhe gelegenen Moorkörper weisen teilweise Torfmächtigkeiten von über fünf Metern auf und sind seit 1978 Naturschutzgebiet. Eingerahmt von der Nagelfluhkette und einem etwas niedriger gelegenen Kammzug mit dem Kojenstein (1.300 m) leben hier Älpler:innen und Moor im Einklang.
In der wertvollen Natur- und Kulturlandschaft finden Tiere, Pflanzen und Menschen gemeinsam viel Freiraum. Durch die traditionelle extensive Beweidung bietet das Hochmoor u.a. einen Lebensraum für den Wiesenpieper, einen seltenen Bodenbrüter. Hier setzt der Naturpark Nagelfluhkette spezielle Maßnahmen für ein Miteinander, damit das Juwel auch für Gäste erlebbar ist.
Heidenreichsteiner MoorNaturpark Heidenreichsteiner Moor

Im Naturpark Heidenreichsteiner Moor kann man fleischfressende Pflanzen, Jagdspinnen, Moorfrösche, mystische Felsformationen u.v.m. entdecken. Eine Besonderheit ist die Nordische Moosjungfer, eine seltene Libellenart, die nur in ein paar heimischen Mooren zu finden ist. Es ist eine geheimnisvolle Landschaft, die einer Reise in die Vergangenheit gleicht. Die offenen Moorflächen und der Wald am Rande des Winkelauer Teiches zeugen von einer mehr als 10.000 Jahre zurück reichenden Vegetationsgeschichte. Flächen aus Torfmoos, Sonnentau und Wollgras lassen die ursprüngliche Moorlandschaft erahnen.
Im Sinne des Moorschutzes wurden in den letzten Jahren viele Maßnahmen gesetzt. Um den Erfolg dieser Maßnahmen zu dokumentieren, gibt es ein professionelles Monitoring, das die hydrologischen Verhältnisse kontrolliert. Dafür wurden unter anderem Messtationen eingerichtet, die dazu dienen den Grundwasserspiegel, die Lufttemperatur und den Luftdruck langfristig zu überwachen.
Rohrbacher Teichwiesen Naturpark Rosalia-Kogelberg

Das Natur- und Landschaftsschutzgebiet rund um die Rohrbacher Teichwiesen ist ein Schatz für Naturfreund:innen und ein besonderer Anziehungspunkt für Vogelliebhaber:innen. Am Fuße des Kogelbergs finden geschützte und seltene Arten, wie Rohrweihe, Zwergrohrdommel, Tüpfelsumpfhuhn sowie verschiedene Reiherarten ideale Brutbedingungen.
Auch Amphibien profitieren von den milden Gewässern: Jährlich versammeln sich zur Laichzeit über 10.000 Spring- und Grasfrösche, Erdkröten, Rotbauchunken und Donaukammmolche mit einem beeindruckenden Konzert. Dieses Naturjuwel im Naturpark Rosalia-Kogelberg kann ganzjährig frei erkundet werden.