Quellen und Brunnen
Unter einer Quelle versteht man den Bereich, wo Grundwasser an die Oberfläche tritt, oft findet sich hier der Ursprung von Bächen und Flüssen. Durch den Übergang zwischen Wasser- und Landlebensräumen herrschen in diesen Quellbereichen besondere Lebensbedingungen.
Im kühlen Wasser sind bevorzugt Arte zu finden, die optimal an diese Bedingungen angepasst sind, wie die Quellschnecke oder der Feuersalamander. Auch für uns Menschen kommt Quellen eine große Bedeutung zu, denn vielfach dienen Quellen unserer Versorgung mit Trinkwasser. Gerade in ländlichen Gebieten wird Trinkwasser auch über Brunnen gewonnen.
Studencaquelle Naturpark Dobratsch

In Warmbad Villach, im Naturpark Dobratsch, kann man ein besonderes Naturschauspiel beobachten, das auf die komplexe geologische Situation im Karst des Dobratsch zurückzuführen ist. Die Studencaquelle, die oft wenig ergiebig oder sogar trocken ist, verwandelt sich nach starken Regenfällen oder im Frühling während der Schneeschmelze in einen reißenden Bach. Diese plötzliche Wassermenge entsteht durch unterirdische Wasserströme, die in das Quellen & Brunnen – genieße die Frische Quellsystem gelangen. Besonders interessant ist, dass die Studencaquelle zeitgleich mit dem bekannten Maibachl aktiv wird.
Zwischen den beiden Quellen liegen nur wenige Hundert Meter Luftlinie: Während das Wasser im Maibachl warm ist, bleibt das Wasser der Studencaquelle jedoch eiskalt und sprudelt aus einem Felsloch hervor. Das Wasser der Studencaquelle stürzt über einen Wasserfall in die Tiefe und fließt in Richtung der Gail. Dieses seltene Naturschauspiel zieht zahlreiche Besucher:innen an, die die Kraft der Natur hautnah erleben möchten.
Ziehbrunnen Burgenland

Der Ziehbrunnen ist vor allem in der burgenländischen Kulturlandschaft ein traditionelles Element. Er spiegelt die lange Geschichte der Wasserversorgung in der Region wider. Diese einfachen, aber effektiven Brunnen wurden früher genutzt, um Wasser aus tiefen Schichten zu fördern, insbesondere in ländlichen Gegenden, wo fließendes Wasser nicht verfügbar war. Der Ziehbrunnen besteht aus einem langen Hebelarm mit Seil und Eimer, mit dem das Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche gezogen wird.
In vielen Dörfern des Burgenlands sind Ziehbrunnen heute noch zu sehen, oft liebevoll restauriert und als Denkmäler erhalten. Sie sind nicht nur ein Symbol für die nachhaltige Nutzung von Wasser, sondern auch ein Stück lebendiger Geschichte. Es erinnert an frühere Zeiten, als Menschen und Tiere auf diese Brunnen für ihren täglichen Wasserbedarf angewiesen waren.
Heutzutage sind einige dieser Brunnen Teil von Museen oder kulturellen Rundgängen und bieten einen faszinierenden Einblick in das Leben und Arbeiten der vergangenen Jahrhunderte im Burgenland.
Kläfferquelle Naturpark Steirische Eisenwurzen

Die II. Wiener Hochquellenleitung ist ein faszinierendes Bauwerk mit einer Länge von 180 Kilometern. Sie wurde errichtet, um Österreichs Hauptstadt mit frischem Trinkwasser zu versorgen. Das Wasser stammt aus dem Steirischen Salzatal und legt auf seinem Weg nach Wien einen Höhenunterschied von 360 Metern zurück, was etwa 36 Stunden dauert. Diese Leitung kann täglich bis zu 217 Millionen Liter Wasser transportieren. Das ist eine Leistung, die für über zwei Millionen Menschen von unschätzbarem Wert ist.
Ein wesentlicher Teil des Wassers kommt von der Kläfferquelle aus dem Naturpark Steirische Eisenwurzen, die zu den größten Trinkwasserquellen Mitteleuropas zählt. Diese Quelle befindet sich circa 14 Kilometer von Wildalpen entfernt, am Nordhang des Hochschwabmassivs. Besonders beeindruckend ist die Quelle im Frühling während der Schneeschmelze, wenn bis zu 10.000 Liter pro Sekunde aus dem Berg sprudeln. Auch nach starken Regenfällen treten diese großen Wassermengen auf.
Entlang eines 300 Meter langen Spazierweges lassen sich während dieser Zeit wunderschöne Wasserfälle bestaunen, die eine Höhe von bis zu 70 Metern erreichen. Dies macht die Gegend zu einem bedeutenden Wasserversorger und einem attraktiven Ausflugsziel für Naturliebhaber:innen.
Bad Zeller HedwigsbründlNaturpark Mühlviertel

Schon seit dem Mittelalter hat das Hedwigsbründl als Heilquelle Bedeutung, und spätestens nach dem Dreißigjährigen Krieg kam es zum Aufschwung als Wallfahrtsort. Heute weiß man, dass die Quelle das Edelgas Radon beinhaltet, eines der besten Naturheilmittel bei rheumatischen Beschwerden sowie bei Gelenksproblemen. Viele schätzen die vitalisierende Wirkung auf den Organismus. Im Gesundheitsresort Lebensquell Bad Zell entstand rund um das Wasser des Lebens ein medizinisches Kompetenzzentrum mit vielen Therapiemöglichkeiten.
Das Hedwigsbründl im Naturpark Mühlviertel ist das ganze Jahr frei zugänglich, um der Bevölkerung und den Gästen Zugang zu dem besonderen Quellwasser zu ermöglichen.