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Referent*innen der Fachtagung (Foto: VNÖ)

Fachtagung "Nachtlandschaften in Naturparken"

Schutz der Dunkelheit – Chancen für Schutzgebiete durch Reduktion von Lichtverschmutzung

Der Nachthimmel über Österreich ist in Europa einzigartig! Ein atemberaubendes Naturspektakel, das es zu entdecken und bewahren gilt. Jedoch hat die zunehmende Lichtverschmutzung zur Folge, dass der Sternenhimmel nur noch an wenigen Orten in Österreich bewundert werden kann. Der Zauber der Nacht verblasst vielerorts.

Dies hat auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt, denn der immer heller werdende Nachthimmel gefährdet die Biodiversität. Auch wenn die Lichtverschmutzung großteils von dicht besiedelten, urbanen Gebieten ausgeht, so ist diese keineswegs auf diese beschränkt. Auch in Naturparken und anderen Schutzgebieten haben die Lichtimmissionen in den vergangenen Jahren zugenommen. Vor diesem Hintergrund widmen sich immer mehr Naturparke und andere Schutzgebiete dem Schutz der Dunkelheit in ihren Regionen.

Um das zu unterstützen, wurden bei dieser Fachtagung am 30. September im Naturpark Bauernland (Technologiezentrum Mondsee) verschiedene Aspekte beleuchtet: Neben konkreten Empfehlungen für Maßnahmen zur Reduktion der Lichtverschmutzung gab es Tipps zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung, Einblicke in die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Erfahrungen über die Chancen und Herausforderungen von Zertifizierungen in diesem Bereich. Ein bunter Mix wertvoller Erfahrungen aus dem In- und Ausland. Apropos Erfahrungen: Der Erfahrungsaustausch kam natürlich auch nicht zu kurz!

Lichtverschmutzung in Naturparken und Handlungsempfehlungen Stefan Wallner, Universität Wien

Stefan Wallner zeigte auf (PFD-Download: 7 MB), wie wichtig die Nacht für uns Menschen als Kulturgut ist und ihre Bedeutung für die Tierwelt. Er präsentierte ebenso Maßnahmen für Naturschutzgebiete, zu denen auch Naturparke zählen, um diese natürliche Nacht zu erhalten und nötigenfalls wieder zurück zu erhalten.

Rechtlicher Rahmen und praktische Aspekten im VerwaltungsverfahrenMartin Donat, Oö. Umweltanwaltschaft

Martin Donat präsentierte (PDF-Download: 5,6 MB) die ökologischen Folgen von einer erhellten Nacht und bot Möglichkeiten einer optimierten Beleuchtung an, die die Lichtverschmutzung reduzieren würden. Er diskutierte mit den Anwesenden über Empfehlungen zur Außenbeleuchtung unter dem Aspekt der öffentlichen Sicherheit.

Sternenpark Attersee-Traunsee: Chancen und Herausforderungen Clemens Schnaitl, Naturpark Attersee-Traunsee

Clemens Schnaitl referierte (PDF-Download: 8,6 MB) über den Weg, den der Naturpark Attersee-Traunsee zurücklegte, um als Österreichs erster Sternenpark zertifiziert zu werden und dem toruistischen Potenzial, das sich der Region dadurch bot und zukünftigen Sternenparks bieten würde.

Status Quo in LuxemburgChristina Lutgen, Naturpark Öewersauer

Christina Lutgen berichtete (PDF-Download: 6,4 MB) von der Entwicklung der Lichtverschmutzung in Luxemburg, den dort getroffenen Maßnahmen und dem Engagement der Naturparke und dem Lichtberater Daniel Gliedner.

SternenLandschaft Eifel: Licht aus, Himmel an!Dominik Hosters, Naturpark Nordeifel

Dominik Hosters präsentierte (PDF-Download: 5,1 MB), aus Deutschland zugeschaltet, von dem Konzept hinter der "SternenLandschaft Eifel", der Ausbildung der "Sternenguides", den für Besucher*innen eingerichteten Beobachtungsplätzen, den bisherigen Erfolgen des Naturparks und den zukünftigen Plänen. Beleuchtet wurde dabei auch das touristische Alleinstellungsmerkmal in Nordrhein-Westfalen.

Podiumsdiskussion

Nach den Vorträgen gab es eine Podiumsdiskussion zwischen Naturpark-Vertretern aus Österreich, deren Regionen sich verstärkt mit dem Thema auseinandersetzen. Im Fokus standen dabei die Erfahrungen, die in den vergangenen Monaten und Jahren, etwa auf dem Weg für eine Zertifizierung durch die International Dark-Sky Association gesammelt wurden.

  • Naturpark Hochmoor Schrems, Thomas Kainz: Der Naturpark war eine Modellregion im Projekt "Nachtlandschaften in Naturparken" und forciert eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Gemeinde.
  • Naturpark Weissensee, Franz Schier: Die Gemeinde Weissensee strebt das Zertifikat International Dark Sky Community an.
  • Naturpark Sölktäler: Stefan Wallner (Vertretung für Gabriele Trinker):  Der Naturpark ist auf dem Weg ein International Dark Sky Park zu werden.
  • Ötscher-Tormäuer, Florian Schublach: Die Nationalparks Kalkalpen und Gesäuse, das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal sowie die Naturparke Steirische Eisenwurzen, Niederösterreichische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer haben sich zusammengeschlossen und wollen ein International Dark Sky Reserve werden.

 

Im Anschluss hat die Teilnehmenden unter dem Motto "Erhellendes über die Dunkelheit" die Möglichkeit des informellen Austauschs in kreativer Gemütlichkeit.

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