Newsletter 2/2018
Liebe Freundinnen und Freunde der Österreichischen Naturparke!
Der Sommer ist da, eine Zeit der Entspannung, Erholung und (Urlaubs-)Erlebnisse – die passende Zeit für ein kurzes Resümee zu verschiedenen interessanten Entwicklungen in den Naturparken.
Mit Blick auf den gemeinschaftlich beschrittenen Weg, den Schutz und Erhalt der Biodiversität, war ein bedeutendes Ereignis des Jahres sicherlich der österreichweite Aktionstag "Landschaften voller Verwandlungskünstler". Am 17. Mai haben im ganzen Land Naturpark-Schulen und -Kindergärten in einer gemeinsamen Aktion ein starkes Zeichen für die Biodiversität gesetzt. Neben Informationen zu diesem gibt es auch Neuigkeiten zu den Themen Schutz und Bildung – viel Freude bei der Lektüre!
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Sommer in unseren „Landschaften voller Leben“ und verbleibe
mit sommerlichen Grüßen
Wolfgang Mair
Beeindruckender AktionstagGroße Beteiligung und viele spannende Aktionen haben die österreichweite Aktion zum Tag der Biodiversität zu einem besonderen Ereignis gemacht
Zum zweiten Mal fand heuer der österreichweite Aktionstag der Naturpark-Schulen statt, dieses Mal unter dem Motto „Landschaften voller Verwandlungskünstler“. In allen sieben Naturpark-Bundesländern haben sich Naturpark-Schulen beteiligt und auch Naturpark-Kindergärten sowie regionale Schulen waren am 17. Mai dabei oder haben längerfristige Projekte umgesetzt. Der Blick aus der Vogelperspektive auf die Gesamtaktion zeigt, dass bundesweit über 70 Naturpark-Schulen und auch Naturpark-Kindergärten, also über 5.000 Kinder und Jugendliche, zu dieser Gelegenheit die Verwandlungskünstler in ihrem Naturpark erforscht haben.
Es gab Exkursionen zu Schmetterlingswiesen und Gewässern, Projekte zu Amphibien, Insekten und zur Verwandlungskunst der Pflanzen, Wissensvermittlung an Outdoor-Stationen, Experimente, Präsentationen und verschiedenes mehr.
Bei einem Ranking würden die Schmetterlinge in der Beliebtheit der erforschten Verwandlungskünstler ganz weit vorne liegen. Die Falter wurden von den SchülerInnen eingehend beobachtet und bestimmt, ihr Lebenszyklus und ihre Bedürfnisse an ihren Lebensraum erforscht, gefräßige Raupen wochenlang gehegt und gepflegt und schließlich staunend die Verwandlung in das erwachsene Fluginsekt miterlebt. Ebenso wurden andere Insekten, Frösche, Pflanzen und verschiedene weitere Verwandlungskünstler auf unterschiedlichste Art und Weise neu, wieder oder noch besser kennengelernt. Die kreativen Herangehensweisen und das große Engagement aller Beteiligten sind enorm beeindruckend und haben den heurigen Aktionstag zu einem ganz besonderen Ereignis gemacht.
Ein Überblick über sämtliche Aktivitäten quer durch die Bundesländer findet sich hier!
Neuer Hochschullehrgang „Lernraum Natur“ startet im HerbstDer Lehrgang „Lernraum Natur“ ist eine innovative Fortbildung zum Lernen in der Natur und wird heuer im Wintersemester erstmals angeboten
In einer einzigartigen Kooperation haben die Pädagogische Hochschule Burgenland, die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik und die Österreichischen Naturparke den Lehrgang „Lernraum Natur“ (30 ECTS-Anrechnungspunkte) entwickelt. Dieser wird ab dem Wintersemester 2018/19 als Pilotprojekt im Burgenland realisiert.
„Lernraum Natur“ ist ein neu entwickeltes, umfangreiches und qualitativ hochwertiges Fortbildungsangebot zum Lernen in Naturräumen, das auf dem Niveau eines Hochschullehrgangs nun erstmalig in Österreich durchgeführt wird. Er richtet sich an ElementarpädagogenInnen, an LehrerInnen sowie an Personen, die Naturpädagogik im außerschulischen Kontext praktizieren, zum Beispiel in der Natur- und Landschaftsvermittlung und qualifiziert diese, Kulturlandschaften und Naturräume als kindgerechte und bildungswirksame Lernräume zu nutzen.
Der Lehrgang hat keine Zulassungsvoraussetzungen und kann im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung absolviert werden. Da die Ausbildung von den Kooperationspartnern finanziert wird, ist die Teilnahme kostenfrei. Lediglich die Kosten für Anreise und Aufenthalt bei den Seminaren sowie Gebühren im Ausmaß von maximal € 50,- pro Semester sind vom Teilnehmer bzw. von der Teilnehmerin selbst zu tragen.
Weitere Informationen finden sich hier!
Forschungsfonds für Studierende und NaturschutzAuch heuer bieten die Österreichischen Bundesforste und Naturparke einen Forschungsfonds für StudentInnen an, die Abschlussarbeiten mit hoher Relevanz für den Naturschutz schreiben – noch sind Einreichungen möglich
Um engagierte Studierende bei der Erstellung ihrer Abschlussarbeiten zu fördern, hat der Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ) gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) einen Forschungsfonds eingerichtet. Dieser stellt auch dieses Jahr eine Fördersumme von insgesamt 6.000 Euro zur Verfügung. Studierende, die sich im Rahmen ihrer Diplom- bzw. Masterarbeit mit einem praxisnahen und für den VNÖ sowie die ÖBf relevanten Thema beschäftigen, sind bis 31. Juli dazu aufgerufen, ihre Forschungsvorhaben einzureichen!
Die eingelangten Konzepte werden von einer fachkundigen Jury hinsichtlich ihrer Relevanz für künftige Aktivitäten der Kooperationspartner bewertet. Insbesondere Arbeiten, die sich mit dem Thema „Biodiversität“ im Zusammenhang mit Naturraummanagement bzw. Naturparken auseinandersetzen und einen hohen praktischen Nutzen versprechen, haben eine gute Aussicht gefördert zu werden. Gegen Ende des Jahres wird nochmals die Möglichkeit geben, einen Antrag auf Förderung aus dem Forschungsfonds der Österreichischen Bundesforste und Naturparke zu stellen.
Die Österreichischen Bundesforste und Naturparke verbindet seit 1999 eine enge Kooperation – nicht zuletzt deshalb, da in 16 Naturparken teilweise eine großflächige Überschneidung des Naturpark-Gebiets und der Grundflächen der Österreichischen Bundesforste vorliegt. Mit dem gemeinsamen Forschungsfonds wird diese Zusammenarbeit vertieft: Ziel des Projektes ist es einerseits, angehende WissenschaftlerInnen zu unterstützen, die einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Naturpark-Idee bzw. des Naturraummanagements leisten. Andererseits werden die geförderten Diplom- und Masterarbeiten auf den Webseiten der Kooperationspartner zum Download bereitgestellt, wodurch Interessierte aus der ganzen Welt auf diese zugreifen und die Ergebnisse dieser Untersuchungen praktische Anwendung finden können.
Mehr Informationen zum Forschungsfonds erhalten Sie hier!
Internationales Naturpark-Treffen in Entlebuch, SchweizVom 27. bis 29. Juni fand im Naturpark Entlebuch in der Schweiz ein gemeinsames Treffen der deutsch- und französischsprachigen Naturparke statt. Die gemeinsame Arbeit auf europäischer Ebene war dabei ein wesentliches Thema
Vertreter der Naturparke aus der Schweiz, Luxemburg, Belgien, Deutschland, Frankreich und Österreich sowie von ALPARC (Organisation der Schutzgebiete in den Alpen) trafen sich Ende Juni im Biosphären- und Naturpark Entlebuch in der Schweiz, um gemeinsame Strategien für die Weiterarbeit auf europäischer Ebene auszuarbeiten. Als Grundlage dazu diente die Studie „European Nature Regional Landscape Parks“ des Verbandes der deutschen Naturparke sowie die europäische Naturparke-Erklärung, die von 22 europäischen Staaten unterzeichnet wurde.
Vorschläge für die Weiterarbeit waren verstärktes Lobbying, die Gründung einer Plattform der bestehenden Naturparke sowie die Ausarbeitung weiterer Kommunikationsmaßnahmen. Bei der jährlichen Tagung der EUROPARC-Federation Ende September in Schottland sollen die weiteren Schritte fixiert werden.
Jugend auf dem Gipfel 2018Hunderte junge Menschen aus allen Alpenländern und den Karpaten erleben die Faszination der Berge am selben Tag: dem 12. Juli 2018
Die europaweite Veranstaltung „Jugend auf dem Gipfel“ geht heuer in die 4. Auflage und setzt diesmal Aktionen zum Thema „Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf Bergökosysteme“. Ziel ist es den Jugendlichen zwischen 6 und 25 Jahren zu zeigen, dass sie alle einem gemeinsamen Lebensraum – den Alpen – angehören und, dass sie Teil Europas sind.
In Gruppen werden tagsüber Wanderungen, Naturbeobachtungen und pädagogische Aktivitäten unternommen. Nachts bieten die Berge eine herrliche Umgebung, um Sterne zu beobachten, die Kulisse in der Abend- und Morgendämmerung zu bestaunen und sich Geschichten am Lagerfeuer zu erzählen. Die jungen Teilnehmenden werden aber auch künstlerisch aktiv, indem sie ihre Ideen zum offiziellen Thema durch Zeichnen, Malen, Schreiben, Musik, Tanz, Videos etc. zum Ausdruck bringen. Diese Veranstaltung stärkt dadurch nicht nur die Solidarität, sondern soll auch die Beziehung der jungen Generation mit der Natur und den Schutzgebieten vertiefen und mehr Bewusstsein für Natur- und Umweltschutz schaffen.
In Österreich findet diese Veranstaltung im Biosphärenpark Nockberge, Nationalpark Gesäuse, Nationalpark Hohe Tauern Kärnten, Nationalpark Hohe Tauern Tirol und im Naturpark Ötztal statt.
Mehr Informationen finden Sie hier!
Salzburger Naturparke verstärken den Schutz ihrer NaturjuweleDie Naturparke Buchberg, Riedingtal und Weißbach krempeln die Ärmel für ihre besondere Tier- und Pflanzenwelt hoch – und die Kinder machen mit
Salzburgs Naturparke beherbergen eine beeindruckende Flora und Fauna. So flattern hier über 100 verschiedene Schmetterlingsarten, darunter auch der österreichweit gefährdete Schwarze Apollofalter. Diese Vielfalt an Tierarten ist die Grundlage für das Vorkommen zahlreicher Pflanzen – und umgekehrt sind viele Pflanzen unerlässlich für diese bunte Tierwelt. Man denke etwa an die zahlreichen Wildbestäuber, die auf den Nektar von besonderen Pflanzen angewiesen sind und im Gegenzug die Pollen von Blüte zu Blüte tragen und so zu deren Fortbestand beitragen.
Der Mensch gestaltet Vielfalt
Diese Vielfalt ist aber freilich auch vom Tun des Menschen abhängig: Die Kulturlandschaften der Salzburger Naturparke sind von der teils jahrhundertelangen Bewirtschaftung der Bäuerinnen und Bauern geprägt. Ihre Arbeit hat diese Regionen zu dem gemacht, was sie heute sind: Landschaften voller Leben.
Damit das so bleibt, planen die Salzburger Naturparke verstärkt Maßnahmen umzusetzen, die zum nachhaltigen Schutz und Erhalt der Biodiversität beitragen. Bei einem ersten Treffen mit verschiedenen Interessensgruppen wurden bisherige Aktivitäten analysiert und künftige Schwerpunkte definiert. Neben verschiedenen Aktionen im Bereich der Landschaftspflege werden etwa auch spezielle Informationsmaterialien und Führungen zur Bewusstseinsbildung sowie die Zurückdrängung von Neophyten als erfolgsversprechende Anknüpfungspunkte zur Förderung der biologischen Vielfalt angesehen.
Einbindung der Bevölkerung ist wesentlicher Erfolgsfaktor
Wesentlich für den Erfolg dieser Maßnahmen ist die Einbindung der Bevölkerung und Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Landwirtschaftliche Betriebe sollten daher ebenso mitwirken, wie Jäger bzw. Förster oder die Berg- und Naturwacht.
Dass dabei aber auch Kinder eine wichtige Rolle spielen können, zeigen die Naturpark-Schulen: In diesen besonderen Bildungseinrichtungen werden die Schülerinnen und Schüler durch spezielle Angebote, die in Zusammenarbeit mit dem Naturpark entwickelt wurden, an die biologische Vielfalt vor ihrer Haustür herangeführt. So stand auch der österreichweite Aktionstag der Naturpark-Schulen ganz im Zeichen der Biodiversität. Dieser fand heuer unter dem Motto „Landschaften voller Verwandlungskünstler“ statt. In diesem Sinne haben sich die Naturpark-Volksschulen Weißbach und Zederhaus den Verwandlungskünstlern Schmetterlingen gewidmet. Im Rahmen von Projekten und Exkursionen haben sie charakteristische Arten und deren Futterpflanzen kennen und bestimmen gelernt.