Am Dienstag, 11. März 2025 fand im Haus der Wildnis in Lunz am See die feierliche Abschlussveranstaltung des Projekts „Sterne über dem Dreiländereck“ statt. Gleichzeitig fiel an diesem Abend offiziell der Startschuss für das größte Naturnachtgebiet Österreichs – das Naturnachtgebiet Eisenwurzen. Die Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark arbeiten gemeinsam daran, die letzten Gebiete Europas mit weitgehend unberührtem Nachthimmel zu bewahren, Lichtverschmutzung zu verringern und damit die ökologische Vielfalt langfristig zu schützen.
Nur noch rund 1 % der Menschen in Europa leben unter einem natürlich dunklen Nachthimmel, frei von Lichtverschmutzung. Um einen Ort zu schaffen, an dem der dunkle Nachthimmel mit all seinen ökologischen und gesundheitlichen Erlebnissen erlebbar bleibt, entwickelten die Nationalparks Kalkalpen und Gesäuse, die NaturparksSteirische Eisenwurzen, Niederösterreichische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer sowie das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal das neue Naturnachtgebiet. Ergänzt wurde diese Zusammenarbeit durch wissenschaftliche und organisatorische Partner wie dem E.C.O. Institut, der Universität Wien und dem Umweltdachverband. Bereits 19 Gemeinden sind Teil des Gebiets und aktiv dabei, ihre öffentliche Beleuchtung durch konforme Straßenbeleuchtung oder mittels Blaulichtfilterfolie anzupassen, um die Lichtverschmutzung weiter zu reduzieren. Zudem gibt es zahlreiche weitere Unterstützer:innen aus regionalen Organisationen und Betrieben.
Präsentation des Naturnachtgebiets und DarkSky International
Im Rahmen der Veranstaltung wurden die Bedeutung der Dunkelheit, erreichte Meilensteine und das zukünftige Management des Naturnachtgebiets vorgestellt. „Über Jahrtausende passten sich Lebewesen dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus an. Tier- und Pflanzenwelt sowie die menschliche Gesundheit benötigen die natürliche Dunkelheit. Lichtverschmutzung, ein junges, aber rapide zunehmendes Phänomen, gefährdet jedoch diese und zählt heute zu den unterschätztesten Umweltgefahren unseres Planeten“, so Stefan Wallner (Universität Wien). „Dieses Gebiet ist in seiner Gesamtfläche fünfmal so groß wie Wien“, ergänzte Anna Kovarovics (E.C.O. Institut). Des Weiteren bot eine Präsentation von Nicole Eder (Bürgermeisterin Steinbach/Attersee) und Clemens Schnaitl (Geschäftsführer Naturpark Attersee-Traunsee) wertvolle Einblicke in die Entwicklung des ersten Sternenparks Österreichs sowie dessen Herausforderungen und Vorteile.
Zum Abschluss setzten die Vertreter:innen der Schutzgebiete ihre Unterschriften unter das „Naturnachtgebiet Eisenwurzen“ und bekräftigten damit ihr gemeinsames Engagement für den Schutz der dunklen Nächte sowie die Einreichung bei der DarkSky International. Mit dieser erfolgreichen Abschlussveranstaltung und der breiten Unterstützung der Gemeinden, Schutzgebiete und politischen Vertreter:innen ist der Grundstein für eine nachhaltige Weiterführung des Naturnachtgebiets gelegt. Die Kooperation wird fortgeführt, um den Schutz der Nachtlandschaften weiter auszubauen und langfristig zu sichern.