Eine unabhängige Jury aus Expert*innen – vertreten waren das Umweltbundesamt, die Organisation „Alpine Pearls“, das Umwelt-Bildungs-Zentrum, die Universität Wien, sowie der ORF – kürte von sieben Bewerbern aus fünf Bundesländern den oberösterreichischen Vertreter, den Naturpark Attersee-Traunsee, zum Sieger. Beurteilt wurden Projekte, Angebote und Aktivitäten in den Kategorien: Schutz der Kulturlandschaft, Bildung, Erholung, Regionalentwicklung und Marketing – der Naturpark Attersee-Traunsee erzielte in allen Bereichen hervorragende Ergebnisse.
Dazu ein paar Statements der Juror*innen:
„Besonders hervorzuheben die Entwicklung der Alleinstellungsmerkmale, dadurch wird ein größeres Interesse am Naturpark geweckt.“
“Die Konzentration auf das Thema Zwetschken ist ein großes Identifizierungsmerkmal und zieht sich schön durch das Angebot.”
„Der Naturpark ist ein Motor und Kristallisationspunkt für Aktivitäten in der Region.“
„Das Thema Lichtverschmutzung und Nachtlandschaftsschutzgebiet ist ein wichtiges Thema und Alleinstellungsmerkmal.“
Die Freude im Naturpark Attersee-Traunsee ist groß.
Naturpark-Obmann Hans Mittendorfer: „Die Auszeichnung ist Ausdruck beharrlich guter, vielfältiger Arbeit und partnerschaftlicher Zusammenarbeit im Verein, dem Naturpark-Management Sabine Pumberger und Clemens Schnaitl, dem Vereinsvorstand, sowie den Mitgliedern. Ebenso gilt es die Naturschutzabteilung des Landes O.Ö, die Naturpark-Schulen, Naturvermittler*innen, Bewirtschafter, Naturpark-Partnerbetriebe und nicht zuletzt den Verein „Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut“ vor den Vorhang zu holen. Alle haben ihre Kenntnisse und Fähigkeiten wie Bausteine zum Ganzen beigetragen. Gelungenes baut auf Zusammenwirken! Wir werden es fortsetzen – in schwierigen Zeiten – mehr denn je.“
Naturpark-Geschäftsführer Clemens Schnaitl: „Wir wollen in den kommenden Monaten herzeigen, was es Besonderes im Naturpark zu entdecken, zu erleben und auch zu genießen gibt. Wir veranstalten Vorträge zur Insektenvielfalt, Naturschauspiele zum Leben in Bach, Wald und Wiese am Tag und auch in der Nacht. Unsere Naturpark-Schulen machen vielfältigste Projekte zum Erhalt von Insekten und auf den Speisekarten unserer Naturpark-Partnerbetriebe finden sich gschmackige Produkte aus dem Naturpark. Mit einem großen Zwetschkenfest im August feiern wir dann gemeinsam unseren Naturpark des Jahres!”
Der Naturpark des Jahres 2022 stellt sich vor:
Eingebettet in die Traun- und Atterseer Flyschberge liegt das sanft-hügelige Zwischen-den-Seen-Land mit blühenden Obstbäumen im Frühjahr, artenreichen Blumenwiesen und Lärchenweiden sowie verborgenen Almen eng verzahnt mit Hecken und buchenreichen Wäldern. Der Naturpark, der 2012 prädikatisiert wurde, erfuhr 2019 eine Erweiterung und hat heute eine Größe von 7.913 ha! Bekannt ist der Naturpark als zwetschkenreiche Heimat seltener Ur-Zwetschken, Österreichs erstem Nachtlandschaftsschutzgebiet, dem Sternenpark Attersee-Traunsee und dem Josefweg, einem sehenswerten Pilgerweg.
Mit zahlreichen Programmen wie „Grüne Lernorte“, unterschiedlichen Bildungseinrichtungen, kreativer Naturvermittlung ebenso wie Kooperationen mit Hochschulen legt der Naturpark großen Wert auf Bildung. Bis Jänner 2022 wurden ein Naturpark-Kindergarten und neun Naturpark-Schulen zertifiziert mit einer weiteren Schule am Weg. Großen Wert wird auch auf Barrierefreiheit gelegt. So gibt es barrierefreie Naturerlebnistage, eine barrierefreie, interaktive & multimediale Dauerausstellung „Auf dem Laufsteg ins Zwetschkenreich“ sowie barrierefreie Erholungseinrichtungen, um es allen interessierten Menschen zu ermöglichen, den Naturpark und seine Flora und Fauna kennenzulernen.
Natürliches Licht
Ein großes Alleinstellungsmerkmal des Naturparks ist das Thema Lichtverschmutzung. Diese stellt für Tiere, Pflanzen und auch Menschen eine Gefahr da. Das Nachtlandschaftsschutzgebiet ist somit ein wichtiger Schutzfaktor für die Flora und Fauna vor Ort. Die Reduktion der nächtlichen Beleuchtungen wirkt sich besonders positiv auf das Verhalten der nachtaktiven Tiere aus – u. a. werden Insekten weniger von künstlichen Lichtquellen abgelenkt. Bei speziellen Nacht-Naturschauspielen können am Sternenhimmel nicht nur griechische Götter bestaunt werden, auch die Geräuschkulisse wird stärker wahrnehmbar, wenn die Augen einmal etwas weniger leisten.
Der Sternenpark ist von der International Darksky Association (IDA) zu Österreichs erstem Nachtlandschaftsschutzgebiet ausgezeichnet worden. Über 300 öffentliche- und gewerbliche Lichtkörper wurden im Zuge dessen bereits umgebaut, um der Lichtverschmutzung entgegenzuwirken. Der Naturpark macht mit verstärkter Bewusstseinsbildung auf das Problem aufmerksam und wirbt für den Erhalt eines natürlich dunklen Nachthimmels.