Der Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ) kürt jährlich einen von derzeit 46 Naturparken zum „Naturpark des Jahres“. 2020 geht dieser Titel an den Naturpark Karwendel, der als größter Naturpark Österreichs den Schutz seiner natürlichen Lebensräume und ihrer Vielfalt in den Vordergrund gestellt hat. Beurteilt wurden Aktivitäten und Angebote in den Kategorien: Schutz, Bildung, Erholung, Regionalentwicklung und Marketing – der Naturpark Karwendel erzielte in allen Bereichen hervorragende Ergebnisse.
Ein eindeutiges Ergebnis
Für die Auszeichnung zum „Naturpark des Jahres 2020“ bewarben sich fünf Naturparke aus vier Bundesländern. Die für die Wahl verantwortliche, sechsköpfige Jury setzte sich aus Expertinnen und Experten des Umweltbundesamts, UBZ Steiermark, ORF, Alpine Pearls, der Uni Wien und aus dem Umfeld der Naturparke zusammen.
Der Naturpark Karwendel lässt ein hohes Maß an Professionalität in der Verwaltung eines so großflächigen Schutzgebiets erkennen und zeichnet sich durch ein sehr ausgewogenes Miteinander der vier Naturpark-Funktionen aus. Auf dem zweiten Platz liegt der Naturpark Attersee-Traunsee, der besonders bei der Naturvermittlung und durch das vielfältige Angebot rund um die Zwetschke punkten konnte. Der dritte Platz geht an den Naturpark Ötscher-Tormäuer, dessen Einbindung der Bevölkerung sowohl in die Zukunftsplanung als auch in der Umsetzung von Projekten begeistert hat.
Himmelstürmende Gipfel zwischen Inn und Isar
Mit seinen 727 km2 ist der Naturpark Karwendel der größte Naturpark Österreichs und umfasst beinahe das gesamte Karwendelmassiv. Das älteste Tiroler Schutzgebiet verfügt über einen außerordentlich hohen Anteil an natürlichen Lebensräumen wie Urwäldern und Wildflüssen und beherbergt eine große Anzahl europaweit bedeutender Tier- und Pflanzenarten. Steinadler, Dreizehenspechte, Flussuferläufer sowie die Deutsche Tamariske, der Frauenschuh und der Bergahorn haben hier bedeutende Vorkommen. Seit Jahrhunderten prägen Alm-, Forst- und Jagdwirtschaft als klassische alpine Nutzungsformen das Gebiet. Der Sommertourismus spielt eine beträchtliche Rolle für die Region – jährlich werden mehr als 250 Naturexkursionen und Vorträge mit Rangern angeboten.