Das Phänomen
Gehölze kombinieren ganz bestimmte Tier- und Pflanzenwelten, die je nach Art und Größe, eigene Geräuschkulissen hervorrufen. Diese Geräuschkulissen machen den Klang und die Stimmung in einem Lebensraum einzigartig und unterscheiden ihn von anderen Symphonien, welche zum Beispiel nur auf Wiesen zu hören sind.
Gehölze wie zum Beispiel Heckensträucher wogen sich im Wind, rascheln mit den Blättern, schlagen mit den Ästen aufeinander und knacken. Je mehr Gehölze beieinanderstehen, desto intensiver werden ihre Geräusche. Im Wald gesellt sich zu Blätterrascheln, schlagenden und knackenden Ästen auch das mächtige Stöhnen von Baumstämmen, das Rumpeln, wenn sie fallen oder der laute Knall, wenn ein Baum vom Blitz getroffen wird. Hecken wie auch Wälder dienen aber auch als Lebensraum für Tonkünstler wie singende Vögel, keifende Eichhörnchen und brummende Käfer. Manche unserer Tonkünstler kommen nur in Lebensräumen mit den richtigen Gehölzen vor. So findet man Mönchsgrasmücken nur dort, wo es Hecken gibt, aber niemals mitten im Wald oder auf einer offenen Fläche. Buchfinken hingegen lieben Bäume und würden sich nicht mit ein paar Sträuchern zufrieden geben. So klingen selbst verschiedene Arten und Kombinationen von Gehölzen unterschiedlich. Diese manchmal feinen Unterschiede kannst du nur wahrnehmen, wenn du dich bewusst darauf einlässt und dich mit deiner Umgebung beschäftigst. Dann enthüllen sich dir
nach und nach die Melodien, die durch Gehölze geprägt werden.
Die Geräusche im Überblick
- Die Bewohner der Hecken und Wälder, wie zum Beispiel verschiedene Vögel, Bienen, Füchse, Hirsche und viele mehr zwitschern, summen, rufen, quieken, heulen, röhren und fauchen.
- Saftstrom des Ahorns.
- Blätter rascheln in Laubwäldern.
- Äste knacken.
- Stämme ächzen.Blüten verwandeln sich in Früchte.
Ideen und praktische Tipps zur Umsetzung
- Besorg dir ein Stetoskop und leg es an einen Baumstamm. Was kannst du hören? Wie hört es sich an, wenn jemand die Äste schüttelt oder du gegen den Baumstamm klopfst?
- Geh zu deiner Naturparkhecke und hör dich um, welche Heckenbewohner und
Heckengeräusche kannst du hören? - Bau eine Rassel aus den Samen deiner Hecke oder des Waldes. Das funktioniert
besonders gut mit den Samen von Hasel, Pimpernuss, Schlehe, Schwarzem Holunder, Rotbuche, Eiche, Robinie, Kirsche und Linde. - Setz dich zuerst unter einen Nadelbaum, dann unter einen Laubbaum und lausche ihren Geräuschen. Wie unterscheiden sie sich? Bemerkst du auch Unterschiede zwischen verschiedenen Laubbäumen?
- Spiel das Mikrofonspiel
- Welche Geräusche gibt es im Wald? Welche dieser Geräusche kannst du im Wald in deiner Nähe hören?
- Manche Vorgänge bei Gehölzen, wie zum Beispiel die Samenverbreitung des Sandbüchsenbaums, können sehr laut sein.
- Welche Beispiele kennst du noch?
- Wie sehen Fuchsrufe aus, wenn man sie zeichnet?
Zum Weiterdenken
- Welche Prozesse in Gehölzen verursachen
noch Geräusche? - Welche Töne entstehen wenn Menschen
Gehölze verarbeiten und verwenden?