Früher entstanden kleine stehende Gewässer auf natürliche Art und Weise an vielen Orten – Senken und Mulden in der Landschaft füllten sich nach starkem Regenfall mit Wasser. Heute sind diese Kleinlebensräume selten geworden, dabei sind die verschiedensten Lebewesen auf sie angewiesen. Besonders wertvoll ist ein Tümpel, wenn er sowohl Flachwasser- als auch Tiefwasserbereiche hat, ein unregelmäßig verlaufendes schattiges und besonntes Ufer sowie vielfältige Strukturen, wie Totholz im und am Wasser. Auch eine Bepflanzung, die heimisch und nicht üppig sein sollte, ist Teil eines wertvollen Tümpels. Ein Tümpel kann dauerhaft, oder auch nur temporär mit Regenwasser gefüllt sein.
Je nach Boden, Wasserführung und Lichtverhältnissen beherbergen Tümpel und Feuchtstellen die verschiedensten Tier- und Pflanzengesellschaften. Einige Insektenarten, wie die Gemeine Ruderwanze oder bestimmte Wasserkäfer leben ihr ganzes Leben unter Wasser, andere wie Libellen oder Köcherfliegen leben nur in bestimmten Entwicklungsstadien im Wasser. Während die Larven der Plattbauchlibelle sich unter Wasser tummeln, fliegen die erwachsenen Tiere nach Insekten jagend über das Gewässer.
Tümpel und Feuchtstellen sind bei Amphibien, wie dem Grasfrosch oder dem Teichmolch beliebte Laichplätze. Ein besonderer Gast ist die Gelbbauchunke, die zur Laichzeit Tümpel, z. B. mit Wasser gefüllte Wagenspuren entlang eines unbefestigten Weges, aufsucht. Gelegentlich sind auch Reptilien, wie die Ringelnatter an diesen wertvollen Kleinlebensräumen zu finden. Für Vögel, wie das Blässhuhn und Säugetiere, wie die Wasserspitzmaus bieten Tümpel die perfekten Tränk- und Badegelegenheiten und insektenfressende Tiere finden hier Nahrungsreserven. Somit spielt jede kleine Feuchtstelle und jeder kleine Tümpel eine wichtige Rolle im gesamten Ökosystem, als Trittsteinbiotop oder als eigener Lebensraum.
Hier geht’s zu unserem Erklär-Video zur Anlage eines Tümpels!