Das Honigreingerl
Es ist ein honigsüßer Klassiker, der die geschmackliche Vielfalt unserer Blumenwiesen zu jeder Jahreszeit erlebbar macht – das Honigreingerl. Die Zubereitung dieser Gaumenfreude benötigt zwar etwas Zeit, jedoch keines großen Aufwandes und kann auch von unerfahrenen Bäcker*innen ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden.
Zutatenfür 12 Stück
Für den Teig:
- 700 g Weizenmehl, glatt
- 70 g Butter
- 70 g Feinkristallzucker
- 42 g Germ
- 400 ml Milch, lauwarm
- Prise Salz
Zum Bestreichen:
- 400 g Honig
- 200 g Zucker
- etwas Zimt
- etwas Wasser
Sonstiges:
- etwas Butter zum Austreichen der Formen
- etwas Honig zum Bestreichen der Teiglinge
Zubereitung
Mehl, Butter, Zucker, Germ, Salz und Milch gut miteinander verkneten. Teig abdecken und 15 Minuten gehen lassen.
Anschließend den Teig ca. 5 mm dick ausrollen und abermals für 15 Minuten zugedeckt ruhen lassen. Dann Honig darauf verstreichen, mit Zucker und Zimt bestreuen und in zwölf Quadrate teilen.
Die Quadrate zuerst von oben nach unten und dann in Scheckenform einrollen. Teigling in ausgebutterte (Muffin-)Form geben, mit etwas Wasser besprühen und für weitere 30 Minuten abgedeckt rasten lassen.
Für 15 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 180°C backen, mit Honig bestreichen, weitere 15 Minuten fertig backen und noch warm aus der Form holen.
Video
Vom Blütenmeer zu honigsüßen Gaumenfreuden
Wer kennt sie nicht, wenn auch häufig nur mehr aus der Kindheit, diese üppigen Blumenwiesen mit einer herrlichen Vielfalt an unterschiedlichsten Kräutern und Blüten. Wiesenflockenblume, Wiesenwitwenblume, Margerite, Wiesenbocksbart, Wiesenglockenblume, Wiesen-Storchschnabel und viele andere Pflanzen mehr, malen die Landschaft bunt. Im Volksmund wird dieses Grünland auch gerne „Muttertagswiesen“ genannt. Um den Muttertag stehen sie vor dem ersten Schnitt und die meisten Kräuter befinden sich in voller Blüte.
Waren diese Wiesen früher häufiger, da sie die klassischen, mäßig gedüngten, zwei- bis drei- mähdigen Wirtschaftswiesen der Bäuer*innen darstellten, sind sie mittlerweile bedeutend seltener geworden. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft verschwinden diese Flächen, die mit ihrer Mannigfaltigkeit einer Vielzahl an Tieren einen Lebensraum bieten, zusehends. Ihre Blütenpracht stellt auch für nektar- und pollensammelnde Insekten eine einträgliche Nahrungsquelle dar. Speziell viele Hummelarten, Wildbienen und die heimische Honigbiene brauchen solche Flächen damit sie ihr Fortbestehen sichern können. Auch die seltene Braunelle, die Tiroler Urbiene oder auch Dunkle Biene genannt, besucht diese gerne, damit sie im Frühsommer genügend Futter für die Aufzucht der Brut hat. Gerade im Frühjahr benötigt ein Bienenvolk viel Futter, um sich entwickeln zu können und entsprechend stark zu werden. Nur so gibt es genug Arbeiterinnen, die Honig als Vorrat für den Winter sammeln. Freilich profitieren auch wir davon und können von dem süßen Honig, der bei der Braunelle besonders würzig schmeckt, naschen.