KlimaAlps - Klimawandel sichtbar machen
Naturpark Karwendelvon Anton Heufelder
Projektbeschreibung
Klimawandel – den gibt es auch bei uns. Aber: Können wir ihn sehen? Gibt es bereits sichtbare Veränderungen in der Natur, im Zusammenspiel von Wasser, Vegetation und Tierwelt? Die Wissenschaft bejaht diese Fragen und mahnt zu größeren Anstrengungen im Klimaschutz. Erst wenn das Bewusstsein für Klimaschutz geschärft ist und zusätzlich die Auswirkungen des Klimawandels direkt vor der eigenen Haustür bewusst gesehen werden, entsteht eine Betroffenheit, die jeden einzelnen zu einer Verhaltensänderung im täglichen Tun führen kann.
Bildungsangebote zum Klimawandel sind im Vergleich zu denen der klassischen Natur- und Umweltpädagogik bisher unterrepräsentiert. Grundlage für das Projekt war eine Vorstudie im Rahmen des Interreg-Kleinprojekts „Klimapädagoge/*in“, die den Bedarf an Klimawandelbildung und an verstärktem Wissenstransfer von Wissenschaft zu Bildung im Bayerischen Oberland und Nordtirol erhob und von einer länderübergreifenden Arbeitsgruppe erarbeitet wurde. Maßgeblich ist hier die Einbindung aller relevanter Akteure und somit die Schaffung eines Netzwerks. Auf die Ergebnisse der Vorstudie und dem Netzwerk baut KlimaAlps auf. In dem Projekt arbeiten länderübergreifend relevante Akteure aus Bildung, Wissenschaft, Politik und Tourismus zusammen.
Dies sind:
- Bürgerstiftung Energiewende Oberland (Leadpartner, Bayern)
- Naturpark Karwendel (Tirol)
- Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (Bayern)
- Universität Innsbruck, Institut für Geographie (Tirol)
- Landratsamt Garmisch-Partenkirchen / Klimaschutzmanagement (Bayern)
- Klimabündnis Oberösterreich (Oberösterreich)
Unterstützt wird das Projektteam durch die vielschichtige Expertise der zahlreichen assoziierten Partner.
Das Projekt KlimaAlps will die Potenziale zum Klimaschutz eines jeden wecken und wirksam machen durch Bewusstseinsbildung und Aufklärung in Theorie und Praxis. Sichtbare Zeichen des Klimawandels werden an Orten direkt vor der Haustür besucht und gezeigt, und Umweltbildner*innen und Multiplikator*innen dazu ausgebildet, das Wissen um den Klimawandel zielgruppenspezifisch weiterzugeben.
KlimaAlps kümmert sich um die Sichtbarmachung des Klimawandels für verschiedene Alters- und Zielgruppen in touristisch stark frequentierten Gebieten. Ein wichtiger Bestandteil ist die maßgeschneiderte Aufbereitung des Wissens für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Hierzu werden im Projektteam verschiedene Instrumente erarbeitet und etabliert:
- KlimaPäd: Ausarbeitung und Etablierung einer Zusatzqualifikation zum*r KlimaPädagogen*in mit Zielgruppe Umwelt- / Naturbildner*innen. Die Ausbildung wird modular aufgebaut, wobei jedes Modul einem Standort in der Projektregion zugewiesen wird.
- KlimaTop: Sichtbarmachen des Klimawandels in der Landschaft, verknüpft mit den In-halten und Standorten der KlimaPäd-Module. Zielgruppe sind Umwelt- und Naturbildner*innen in der Ausbildung sowie die breite Bevölkerung und Touristen in der Projektregion. Zudem werden die ausgearbeiteten Lehrmaterialien (KlimaTop-Karten, themenspezifische Lehrinformationen, Wanderausstellung) für Schulen kostenfrei zur Verfügung gestellt.
- KlimaAlps Netzwerk: Aufbau und Pflege eines langfristigen Netzwerks zwischen Wissenschaft – Bildung – politischen Entscheidungsträger*innen / regionalen Umsetzern sind Kernziele des Projektes.
Ziele von KlimaAlps:
- Bewusstseinsbildung der Bevölkerung zum Klimawandel
- Steigerung des Wissenstransfers Wissenschaft – Bildung im Themenbereich des Klimawandels
- Aufbau und Pflege eines langfristigen Netzwerks zwischen Wissenschaft – Bildung – politischen EntscheidungsträgerInnen / Regionalen Umsetzern
Bausteine von KlimaAlps:
Das Projekt KlimaAlps (AB248) wird zu 75% durch das Programm Interreg Österreich-Bayern 2014-2020 mit Mitteln aus dem EFRE Fonds gefördert.
KlimaAlps wird außerdem vom Land Tirol und dem Land Oberösterreich gefördert.
Die Projektlaufzeit ist 01.07.2019 bis 30.06.2022 (36 Monate).
Resümee
Das erste Projektjahr verlief sehr vielversprechend. Nicht nur, weil sich ein sehr engagiertes und produktives Konsortium gebildet hat, sondern auch aufgrund der zahlreichen assoziierten Partner, die das Projekt unterstützen. Die Standorte für die KlimaTope wurden bereits festgelegt und die Planung der einzelnen Module kommt immer weiter voran. Dabei entwickelten sich bereits sehr unterschiedliche, kreative Ideen, welche die Ausbildung, Vermittlungsmethoden und KlimaTop-Standorte betreffen.
Ausblick
2021 starten die beiden Pilotläufe der KlimaPädagog*innen-Ausbildung sowie die Ausweisung der ersten KlimaTope. Nach eingehender Prüfung „auf Herz und Nieren“ hofft das Projektteam auf eine stetige Erweiterung über die Projektgrenzen hinweg und auf ein gedeihliches Wachsen des Netzwerkes. Dieses ist übrigens auf der interaktiven Karte unter maps.klimaalps.eu zu sehen.
Service-Angaben
Naturpark Karwendel • stv. GF Anton Heufelder
Unterer Stadtplatz 19 • 6060 Hall in Tirol
Tel.: +43 (0) 664 / 8844 6225 • E-Mail: anton.heufelder@karwendel.org
Web: www.karwendel.org; www.klimaalps.eu
KlimaAlps - Klimawandel sichtbar machen (PDF-Download: 0,4 MB)
Stand: Juli 2020
Dieser Artikel entstand im Rahmen des Projektes "Klimaschutz in Naturparken" und wurde von Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.