Klimafitte Landschaftspflege
Quo vadis Kulturlandschaft der Steirischen Eisenwurzen?von Oliver Gulas-Wöhri, MSc
Projektbeschreibung
Am Beispiel Streuobstbestände lassen sich gewisse Herausforderungen der Kulturlandschaft herauslesen: Sie sind ein prägendes Landschaftselement, welches die kleinbäuerliche Struktur im Osten der Tourismusregion Gesäuse ausmacht und einen besonders wichtigen Stellenwert für die Biodiversität hat, aber kostenintensiv und ressourcenaufwendig zu betreuen ist. Dieses Kulturlandschaftselement bildet im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen ein attraktives, unerwartetes Zusatzpaket, gerade weil die Tourist*innen nicht unbedingt wegen der Streuobstwiesen in die Region kommen. Eine Region lebt von einer Kulturlandschaft. Wenn diese Kulturlandschaft nachhaltig erhalten wird, ergibt sich ein Mehrwert für die Bevölkerung und nachhaltigen Tourismus. Aber wie soll die Kulturlandschaft und deren Landschaftspflege in den nächsten Jahren aussehen? Wie soll der Bevölkerung die dringende Thematik am besten bewusst gemacht werden? Wie soll der Handlungsbedarf offengelegt werden und Motivation für Unterstützer von Aktivitäten gefunden werden? Am Beispiel Streuobstwiesen und Bürgerbeteiligungsprozessen soll ein wichtiger erster Schritt gesetzt werden, wie klimafreundliche Landschaftspflege zum Kulturlandschaftserhalt in der Steirischen Eisenwurzen aussehen kann und was es dafür braucht.
Das Projekt wird im Zeitraum vom 01. August 2021 bis zum 31. Dezember 2022 umgesetzt und durch die Lokale Agenda 21 mit Unterstützung von Land Steiermark und der Europäischen Union finanziert.
Ausblick
Im Sinne der Zielsetzungen des Naturparks, des steirischen Naturschutzgesetzes, der österreichischen Biodiversitätsstrategie sowie der Biodiversitätsstrategie der Europäischen Union ist eine Erhaltung und Weiterentwicklung der Kulturlandschaften im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen – angepasst an lokale Klimaveränderungen – durch und mit der lokalen Bevölkerung wichtig.
In den letzten Jahren fanden eine Vielzahl von Tätigkeiten und Projekten des Natur- und Geoparks rund um das Thema Streuobst statt, die einen ersten bedeutsamen Bewusstseinsbildungsprozess in Gang gesetzt haben. Für einen nachhaltigen Schutz dieser wertvollen, bewirtschafteten Flächen sind jedoch mittel- bis langfristig funktionierende Strukturen erforderlich, mit deren Hilfe diese Flächen gepflegt und genutzt werden können. Ein klimafitter Landschaftspflegefonds kann diese Struktur bereitstellen. Ziel dieses Projektes ist es, die Grundlage für einen solchen Landschaftspflegefonds zu schaffen und dabei frühzeitig alle relevanten regionalen Akteure verstärkt einzubinden. Das sind insbesondere:
- Tourismusorganisationen
- Beherberger und Gastgewerbe
- Regionale Spezialitätenproduzenten
- 4 Natur- und Geopark-Gemeinden
- Lokale Bevölkerung
In diesem gemeinsamen Prozess sollen folgende Fragen beantwortet werden:
- Wer hat Interesse an dem Erhalt der Streuobstbestände? Warum?
- Wie kann man die Streuobstwiesen noch stärker für nachhaltigen Tourismus In-Wert setzen? Was können wir von anderen Beispielen lernen?
- Wie ist der Erhalt trotz Klimaveränderungen möglich?
- Ist eine Neuausrichtung für klimafitte Streuobstwiesen sinnvoll?
- Wie wollen die genannten Stakeholder eingebunden werden?
- Ist ein Landschaftspflegefond für die Region ein ansprechendes Werkzeug für diese besondere Form der Kulturlandschaft? Warum? Warum nicht?
- Wer würde sich an einem Landschaftspflegefond beteiligen? Wie, in welcher Form?
- Gibt es Betriebe, Initiativen oder Produkte, welche einen Beitrag zum Fond leisten können?
- Wie können die Mittel für einen Landschaftspflegfonds aufgetrieben werden?
- Wie könnte die konkrete Abwicklung eines Landschaftspflegefonds aussehen?
- Ist ein Landschaftspflegfonds nur für Streuobstbestände relevant oder kann er auch für anderen Landschaftserhalt genutzt werden?
- Wie kann man die Kulturlandschaft Streuobst für die Region erhalten?
- Wie kann man Klimaveränderung mitberücksichtigen? Sind CO2-Zertifikate für Streuobstwiesen überhaupt sinnvoll?
Service-Angaben
Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen GmbH
Geschäftsführer Oliver Gulas-Wöhri, MSc
Markt 35 • 8933 St. Gallen • Tel.: +43 (0) 3632 / 7714
E-Mail: naturpark@eisenwurzen.com • Web: www.eisenwurzen.com
Klimafitte Landschaftspflege - Quo vadis Kulturlandschaft der Steirischen Eisenwurzen? (PDF-Download: 0,5 MB)
Stand: September 2022