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Foto: Andreas Kristl

Foto: Horst Dolak

Foto: Johannes Puch

Heidelerchenschutzprojekt

im Naturpark Mühlviertelvon Mag. Barbara Derntl

Projektbeschreibung

Die Heidelerche war früher im Mühlviertel als Bodenbrüter weit verbreitet und wegen ihres schönen Gesangs auch als Nachtigall des Mühlviertels bekannt. Aktuell ist ihr Brutbestand in Oberösterreich auf 30-40 Paare zusammengeschrumpft. Da die Heidelerche eine Leittierart im Naturpark Mühlviertel ist, kümmern wir uns gezielt um ihren Schutz und Erhalt. Sie besiedelt die offenen Kuppenlagen mit Acker- und Wiesenbewirtschaftung und repräsentiert damit unsere kleinräumige, extensiv bewirtschaftete Kulturlandschaft.

2016 wurden die aktuellen Brutbestände in der Naturparkregion erhoben und die genauen Neststandorte eruiert. Gleichzeitig wurden auch die weiteren Vorkommen im Mühlviertel untersucht, da aufgrund der Gesamtbestandsgröße das Naturparkvorkommen nicht isoliert betrachtet werden kann.

Basierend auf den bisherigen Erkenntnissen erarbeiteten wir ein Landes-Förderpaket zur langfristigen Absicherung dieser Reviere in Oberösterreich. Im Frühjahr 2017 startete ein intensiver Kommunikations- und Betreuungsprozess mit allen Landwirt*innen, die auf ihren Flächen Brutreviere aufweisen. Ziel ist, durch die laufende persönliche Betreuung mit Ornitholog*innen und dem Naturparkmanagement den Bestand der Heidelerche langfristig zu sichern und in den bestehenden Revieren dem Intensivierungsdruck mit Fördergeldern entgegenzuwirken.

Die Heidelerche nimmt auch im Bildungsangebot des Naturparks eine wichtige Säule ein und wird laufend in der Öffentlichkeitsarbeit kommuniziert.

Projektorganisation und Finanzierung: Naturpark Mühlviertel, LE 14-20 mit Unterstützung von Land Oberösterreich und Europäischer Union

Laufzeit: 2016 bis März 2018, Verlängerung geplant

Kooperationspartner: Naturschutzabteilung Land OÖ (Förderpaket Heidelerche), BirdLife (fachliche Betreuung)

Resümee

Der Vergleich mit Beobachtungsdaten aus 2007 und 2012 ergab einen deutlichen Rückgang der Heidelerchenpopulation und Verlagerung der Reviere nach Süden. Im Naturpark besteht die Gefahr der langfristigen Aufgabe dieser Gebiete, falls dem Intensivierungsdruck nicht entgegengewirkt werden kann. Ein großes Problem für die Heidelerche ist auch die zunehmende Aufgabe der Ackerbewirtschaftung, da diese aufgrund der Lage und Größe für Landwirt*innen im Gebiet nicht mehr rentabel ist.

Die Akzeptanz und Flexibilität der Landwirt*innen zugunsten der Heidelerche ist durchwegs groß. Schlechtwettereinbrüche im April und Prädatoren gefährden allerdings den Bruterfolg. Deshalb wird die bewirtschaftungsfreie Zeit zugunsten der Heidelerche pro Betrieb individuell mit einem/r Ornithologen/in vereinbart, der*die allerdings auch von Ende März bis Ende Mai die Flächen laufend beobachten muss. Die Garantie eines Bruterfolges ist bei dieser Art nicht planbar, sondern basiert auf laufender Beobachtung und schneller Reaktion.

Dem stehen aktuell die übergeordneten Fördersysteme der AMA, mit fixen Terminen bis zu denen Bewirtschaftungsvorgaben zu erfüllen sind, entgegen.

Ausblick

Aktuell werden Fünfjahresverträge zur Sicherung der bekannten Brutreviere mit den Bewirtschafter*innen abgeschlossen. Eine gezielte Beratung von Heidelerchen-Landwirt*innen zur Förderoptimierung wird bis zum Herbst 2017 angestrebt, um künftige Probleme bereits bei der Abgabe der Mehrfachanträge zu vermeiden. Die laufende ornithologische Betreuung wird auch ab 2018 ins Naturparkbudget eingeplant.

Service-Angaben

Naturpark Mühlviertel • Mag. Barbara Derntl
4324 Rechberg 9 • Tel: ++43 (0) 7264 / 4655-25
E-Mail: derntl@naturpark-muehlviertel.at
Web: www.naturpark-muehlviertel.at


Heidelerchenschutzprojekt im Naturpark Mühlviertel (PDF-Download: 0,3 MB)

Stand: Juni 2017


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