Zum Inhalt springen

AA AA AA

Foto: Robert Heuberger

Maßnahmen gegen invasive Neophyten

in den Kärnter Naturparken Dobratsch und Weißenseevon Mag. Robert Heuberger

Projektbeschreibung

In den Kärntner Naturparken wurde im Jahr 2013 mit einem Schwerpunktprogramm zur „Pflege“ von invasiven Neophyten begonnen. Ausgehend von einer fachlichen Kartierung ökologisch besonders wertvoller Flächen (Feuchtwiesen, Magerwiesen, Ufer- und Schilfbestände, Flachmoore) wurde ein Arbeitsplan zur Eindämmung invasiver Neophyten erstellt. Dabei wurden alle als invasiv geltenden Neophytenbestände erhoben.

Anschließend wurden in allen sechs Naturparkgemeinden Informationsabende zum Thema „Neophytenbekämpfung“ für die Bevölkerung abgehalten und anschließend im Freiland das fachgerechte Entfernen der Pflanzen demonstriert. Es wurde ein Informationsblatt zum Thema Neophyten und deren Entfernung erstellt und in den Gemeindezeitungen der Naturparkgemeinden veröffentlicht. Darin erfolgte auch der Aufruf an die Bevölkerung selbst mitzumachen. Die Managementmaßnahmen beziehen sich derzeit vor allem auf den Staudenknöterich und das Springkraut. In weiterer Folge sollen auch andere Neophyten entfernt werden.

Wichtig neben der fachgerechten Entfernung der Neophyten ist auch die korrekte Lagerung bzw. „Entsorgung“. Aus diesem Grund wurden in den Bauhöfen der Naturparkgemeinden Müllcontainer für die kostenfreie Entsorgung der Neophyten aufgestellt. Der Containerinhalt wird anschließend in der Müllverbrennung Arnoldstein verbrannt, um eine weitere Ausbreitung der Pflanzen zu verhindern. Seit 2014 werden nunmehr jährlich die Container aufgestellt und die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, die Neophyten zu entfernen. Die Teilnahme ist sehr rege.

Gleichzeitig werden von den Naturpark-Mitarbeiter*innen und von Ferialpraktikant*innen Maßnahmen durchgeführt. Es ist wichtig, dass auch professionelle Mitarbeiter*innen die Maßnahmen durchführen. Einerseits finden so interessierte Menschen einen kompetenten Ansprechpartner, andererseits wird die Bedeutung dieser Naturschutzarbeit verdeutlicht.

Gleichzeitig wird durch die Naturpark-MitarbeiterI*innen ein ständiges Monitoring der „gemanagten“ Flächen vorgenommen, um den Erfolg der Maßnahmen zu dokumentieren. Diese Erfolge werden wiederum veröffentlicht, um die Bevölkerung zum Mitmachen zu bewegen und von der Sinnhaftigkeit zu überzeugen.

Die Maßnahmen wurden gemeinsam mit der Arge NATURSCHUTZ Kärnten erarbeitet und in Absprache mit deren Geschäftsführer, Mag. Klaus Krainer, weiterentwickelt.

Resümee

Das Interesse an den Informationsveranstaltungen ist anhaltend groß: in den Naturparkgemeinden nahmen zwischen 20 und 150 Interessierte teil. An einigen, seit nunmehr drei Jahren gemanagten, Stellen kann bereits ein massiver Rückgang der invasiven Neophyten festgestellt werden. Sehr positiv ist anzumerken, dass die Sensibilisierung der Bevölkerung gelungen ist, vor allem auch im „eigenen Garten“ diese Neophyten zu bekämpfen und nicht mehr anzusetzen. Auch zahlreiche Betriebe (Hotels) haben Maßnahmen gegen diese in ihren Hotelgärten als „Ziersträucher“ gesetzten Pflanzen vorgenommen.

In den nächsten Jahren liegt der Schwerpunkt neben der Information der Bevölkerung in einer Aufklärungskampagne für die Landwirtschaft und die Wirtschaftshöfe der Gemeinden. Hier werden die Neophyten teilweise noch nicht fachgerecht bekämpft.

Ausblick

In den nächsten Jahren ist vor allem die Ausweitung der Neophytenbekämpfung auf die Naturpark-Schulen angedacht. Hier wurde im Zuge des sogenannten „Naturpark-Schul-Gipfels“ das Management von invasiven Neophyten bereits allen LehrerInnen der Naturpark-Schulen vorgestellt. Schwerpunktprogramme mit Schulklassen sollen im nächsten Schuljahr starten.

Service-Angaben

Naturparke Kärnten • Mag. Robert Heuberger
AMT DER KÄRNTNER LANDESREGIERUNG
Abteilung 8 (Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz) – Unterabteilung Innovation und Konzepte • 9500 Villach, Klagenfurter Str. 66
Tel.: +43 (0) 4242 / 205 60 17 • Mobil: +43 (0) 664 / 120 27 62
E-Mail: robert.heuberger@ktn.gv.at • Web: www.ktn.gv.at


Maßnahmen gegen invasive Neophyten (PDF-Download: 0,4 MB)

Stand: Juni 2016


Top