Landschaften voller Traditionen
Unsere Naturparke leben Traditionen, die unsere Vielfalt am Leben erhalten Unsere Naturparke haben über eine Verankerung in den Naturschutzgesetzen der Bundesländer den gesellschaftlichen Auftrag, die Eigenart und Schönheit ihrer Kulturlandschaften zu erhalten. Die Bewirtschafter*innen in den Österreichischen Naturparken erhalten mit ihrer täglichen Arbeit das biologische Erbe, das unsere Vorfahren über einen langen Zeitraum mitgeschaffen haben, ohne es oftmals direkt zu beabsichtigen oder sogar aktiv anzustreben. Wohlwissend, dass früher nicht immer alles besser war, sich der Schutzgedanke in den Jahrhunderten gewandelt hat und auch heute noch Moden unterliegt, die morgen vielleicht schon Geschichte sind, haben die Altvorderen in jedem Fall eine traditionell gewachsene Vielfalt in unseren Landschaften voller Traditionen erzeugt. Die spiegelt sich auch heute noch in einer enormen Vielfalt an Lebensräumen und an pflanzlichem und tierischem Leben wider. Annähernd 45.000 Tierarten und beinahe 3.500 Farn- und Blütenpflanzen besiedeln die unterschiedlichsten Lebensräume in Österreich, von denen unglaublich viele gerade auch in den Österreichischen Naturparken überlebt haben. Sie sind noch da, weil zahlreiche Bewirtschafter*innen immer noch Heu machen, Hecken erhalten, auf schädliche Wirkstoffe verzichten, seltene Kulturpflanzen und lokale Sorten anbauen oder seltene Nutztierrassen wie die Blobe Ziege züchten.
Oftmals verbinden die Menschen der Naturparke dabei Altes mit Neuem und schauen auf eine lebendige Weitergabe von Handlungsmustern, Überzeugungen und Gepflogenheiten. Dabei achten sie auch darauf, dass alte Traditionen und Fertigkeiten überleben, die im Moment vielleicht ein wenig überholt und nutzlos erscheinen, aber irgendwann wieder wichtig sein könnten.
Durch die 4 Säulen: Schutz, Erholung, Bildung und Regionalentwicklung ist es dabei besonders breit und übergreifend möglich, das Erbe unserer Vorfahr*innen in das 21. Jahrhundert zu geleiten. Ob das der Einsatz alter Herstellungstechniken von Sensen, der Einsatz von Zisteln zur Marillenernte oder die Neubelebung der uralten Tradition des Aufschreibens von Naturbeobachtungen im Jahreslauf ist.
So wie es früher unsere Großeltern noch regelmäßig gemacht haben, notieren und melden heute wieder immer mehr die Zeitpunkte der Obstblüte, Getreidereife oder Rückkehr unserer Zugvögel mittels eigener Naturkalender-Apps. Damit leisten die Naturparke aktive Beiträge zur weltweiten Klima- und Biodiversitätsforschung und beleben quasi nebenbei eine Tradition, die es wahrscheinlich schon seit der Jungsteinzeit gibt.
Poster "Landschaften voller Traditionen" (PDF-Download: 10,9 MB)
Fotohinweise für Collage:
Bernhard Auer, benicoma – stock.adobe.com, Blickfang – stock.adobe.com, Josef Hinterleitner, Christine Klenovec, Franz Kovacs, Stefan Leitner/NP Gesäuse, Out There Somewhere – stock.adobe.com, Naturpark Almenland, Naturpark Riedingtal, Naturpark Sölktäler, Oskar – stock.adobe.com, Beatrice Schöller, Michael Stabentheiner, Verein Naturparke Niederösterreich/Fotograf: www.pov.at