Österreichs Regionen und Gemeinden sind heute bereits stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Neben der dringenden Notwendigkeit, Klimaschutzmaßnahmen zu verstärken und Treibhausgasemissionen zu reduzieren, müssen wir lernen, mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen umzugehen. Dies erfordert, dass wir bestehende Probleme wie Hitze und Starkregen umsichtig lösen, ohne dabei andere Bereiche negativ zu beeinflussen. Gleichzeitig müssen wir uns auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten, wie die Klimaanpassung unserer Wälder und die Sicherung der Trinkwasserversorgung. Auch Chancen wie eine längere Tourismussaison und eine verlängerte Vegetationsperiode in der Landwirtschaft sollen erkannt und genutzt werden. Die rund 90 KLAR! Regionen in Österreich setzen dabei auf ihre Regionen zu geschneiderte Maßnahmen um.
Was bedeutet das für die KLAR! Natur- und Geoparkregion Steirische Eisenwurzen?
In der kommenden Phase werden wir weiterhin Maßnahmen in den für uns wichtigen Handlungsfeldern Wald- und Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus und Naturgefahren umsetzen. Die Fläche der Naturparkregion Steirische Eisenwurzen umfasst einen Waldanteil von nahezu 80%, wodurch die Forstwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig ist, aber auch die naturbelassenen Wälder sowie die Schutzwälder sind wichtige Bestandteile. Gleichzeitig stehen diese Wälder durch Wetterextreme wie Stürme, Trockenheit und Hitze zunehmend unter Druck. In der KLAR! Weiterführungsphase werden wir uns intensiv mit den Themen Waldbrand und Objektschutzwälder auseinandersetzen. Dies umfasst sowohl Wissensvermittlung, Übungen mit den Feuerwehren als auch konkrete Umsetzungsmaßnahmen vor Ort, wie etwa Baumausgaben speziell für Besitzer von Objektschutzwäldern oder Waldbrandbekämpfungsequipment für die Feuerwehren.
Im Bereich der Landwirtschaft möchten wir Agroforstsysteme in der Region bekanntmachen und die Hausgärten als wichtige Stütze der Lebensmittelversorgung vor den Vorhang holen. Zudem werden wir gemeinsam mit der KLAR! Naturpark Ötscher Tormäuer eine Tandemmaßnahme für die Nutzung von regionaltypischem Wiesensaatgut umsetzen. Diese Initiative, bei der Landwirtschaft und öffentlicher Grünraum aufeinandertreffen, zielt darauf ab, heimische Wiesen als Saatgutspender zu nutzen. Das gewonnene Saatgut wird dann auf öffentliche Grünflächen ausgebracht, um diese mit regional angepassten Pflanzen aufzuwerten und einen Mehrwert für extensiv genutzte Wiesenflächen zu schaffen.
Mit diesen Maßnahmen und anderen wollen wir die Natur- und Geoparkregion Steirische Eisenwurzen die nächsten drei Jahre fit für die Zukunft machen, Risiken minimieren und gleichzeitig die wenigen Chancen nutzen, die sich durch den Klimawandel ergeben. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „KLAR! - Klimawandel-Anpassungsmodellregion“ durchgeführt.
