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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

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Klimaforschungszentrum Ötscher

Klimawandel-Lösungen für den Alpinen Siedlungsraum

Foto: Naturpark Ötscher-Tormäuer

Naturpark Ötscher-Tormäuer und Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik melden „günstige Wetterlage“ für transdisziplinäre Klimaforschung am Ötscher

Auf Einladung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und des Naturparks Ötscher-Tormäuer trafen sich am 25.04.2022 rund 25 Vertreter:innen namhafter Österreichischer Forschungseinrichtungen zum Netzwerken auf der Hohen Warte und unterzeichneten Interessenbekundungen, an einem Klimaforschungszentrum für den Alpinen Siedlungsraum mitzuwirken.
Die rege Teilnahme und die zahlreich unterzeichneten Interessensbekundungen zeigen, dass die aktuelle Forschungsinitiative den Nerv der Zeit trifft: Forscherinnen und Forscher sind mehr als bereit, gemeinsam mit einer Muster-Region nach zukunftsfähigen Antworten auf den Klimawandel zu suchen. Andreas Schaffhauser, provisorischer Leiter der ZAMG, begrüßte die Gäste und überreichte offiziell den unterzeichneten Letter of Intent seitens der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Dem Ötscher, einem der markantesten Berge Niederösterreichs, kommt über seine Randlage in den östlichen Ausläufern der Alpen eine besondere Stellung im Übergangsbereich von mehreren Klimatypen zu. Dies prädestiniert den Berg als Forschungsraum für wissenschaftliche, transdisziplinäre Fragestellungen zu Klimaänderungen und ihrer Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, die Land- und Forstwirtschaft sowie die soziokulturellen Entwicklungen der Region.

Auf Initiative des Naturparks Ötscher- Tormäuer befasst sich ein Projektteam bestehend aus ZAMG, der Universität für Weiterbildung Krems und dem Planungsbüro Lacon aktuell damit, ein anwendungsorientiertes Forschungszentrum in der Ötscher-Region zu etablieren, das auch für die Wirtschaft in dieser Region nachhaltige Impulse bringen soll.
Ein wesentlicher Schritt im aktuellen Projekt ist es, Forschungseinrichtungen untereinander zu vernetzen: Um künftige gemeinsame Forschungsvorhaben in der Ötscher-Region ideal aufeinander abzustimmen wird nun der Austausch über schon vorhandene Expertisen intensiviert. Vertreter:innen des Bundesforschungszentrums für Wald, der Universität für Bodenkultur, des Austrian Institute for Technology, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, des Naturhistorischen Museums Wien, des Umweltbundesamts, der Veterinärmedizinischen Universität Wien der Universität für Weiterbildung Krems und des Climate Change Center Austria folgten der Einladung und fanden sich zu einem vormittäglichen Dialog und Kennenlernen auf der Hohen Warte ein.

Andreas Schaffhauser, provisorischer Leiter der ZAMG: „Die ZAMG sieht die Ötscher-Region als spannenden Forschungsraum, der die sehr wertvolle Chance bietet, das Klima, seine Änderungen und die Biodiversität in einer Art Freiluftlabor über mehrere Höhenstufen und gemeinsam mit anderen Fachdisziplinen zu erforschen. Unsere Erfahrung zeigt, dass Klimaforschung in enger Abstimmung mit den Regionen eine sehr effektive Entwicklung von Schutz- und Anpassungsmaßnahmen an Klimaänderungen und mögliche extreme Wetterereignisse ermöglicht.“

„Während in hochalpinen Räumen schon lange zum Klimawandel geforscht wird, sind gerade die Lebens- und Wirtschaftsräume im Mittelgebirge noch weniger erforscht. Es gilt konkrete Lösungen für das Leben und Wirtschaften in dieser Höhenlage zu entwickeln – vor allem im Hinblick auf die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels und des immanenten Biodiversitätsverlusts. Gelingen kann das, durch die enge Vernetzung von motivierten regionalen Stakeholder:innen und lösungsorientierte Forschung. Die Naturparkregion Ötscher- Tormäuer bietet den idealen Aktionsraum, Klimawandelanpassungslösungen zu erarbeiten, die auch für andere Regionen Relevanz haben können,“ ist Florian Schublach, Projektleiter im Naturpark Ötscher-Tormäuer in seinem Eingangsstatement bei der Vernetzungsveranstaltung überzeugt.

Die Machbarkeitsstudie für das geplante „Klimaforschungszentrum Ötscher - Klimawandel-Lösungen für den Alpinen Siedlungsraum“ wird bis Juni 2022 abgeschlossen sein.

Parallel dazu finden schon ersten Umsetzungsschritte statt: Ein erstes Highlight ist eine Botanisch-Klimatologische Ötscherbesteigung mit dem Klimaexperten Andreas Jäger sowie Gärtnermeister und „Radio-Gärtner“ Ing. Johannes Käfer am 16.07.2022

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