Übergeordnetes Ziel von „Naturpark Nagelfluhkette macht Schule“ ist das Ermöglichen von Unterricht für Volksschüler*innen im Freien. Themen rund um Wald, Wiese und Alpe, Wasser sowie Kultur werden durch Erlebnisse und Erfahrungen im Gelände mit Leben gefüllt und ermöglichen es den Schüler*innen einen Bezug zu „ihrem“ Naturpark herzustellen. Um dies zu fördern, wird individuell auf jede Gemeinde und ihre Besonderheiten eingegangen und die Land- und Forstwirtschaft sowie auch das Handwerk vor Ort mit einbezogen. Damit sollen die Schüler*innen auch befähigt werden vor dem Hintergrund von Klimawandel und tagesaktuellen Themen Zusammenhänge zu erkennen, Kontroverses einzuordnen und damit aktiv an wichtigen gesellschaftlichen Diskussionen teilzunehmen. „Die Naturparkschule ist eine Bereicherung für jeden einzelnen Schüler. Nur wer mit eigenen Augen sieht und erkennt, kann künftig unsere Heimat schützen“, hebt Direktor Bernhard Dorner in seiner Begrüßung hervor. Das Besondere an dieser Schule? Mit Aktionen wie „Schüler unterrichten Schüler“ (die Großen unterrichten die Volksschüler mit), aber auch mit Naturparkprogrammen, die an alle besonderen Bedürfnisse der Kinder ausgelegt sind, wird die komplette Schule in das bisherige Konzept integriert.
An diesem Nachmittag nehmen die Schüler*innen der Schule die Moderation selbst in die Hand und laden unter anderem die zahlreichen Gäste zu Grußworten auf die Bühne. Und die Gästeliste macht deutlich, dass es sich trotz der ausgelassenen Stimmung um mehr als nur ein normales Schulfest handelt. Landesrat Daniel Zadra und Geschäftsführerin des Verbands der Naturparke Österreichs, Julia Friedlmayer folgten der Einladung der Schule Langenegg.
„Die Schüler*innen werden hier über komplexe Vorgänge in der Natur informiert – und das auf verständliche und erlebbare Art und Weise“, führte Umweltlandesrat Daniel Zadra aus: „Sie lernen was vor ihrer Haustüre passiert und können so auch ihren Familien den Naturraum näherbringen. Dass Kinder gestärkt werden, ihr Wissen weiterzugeben, ist nicht nur für sie selbst toll, sondern für uns alle wichtig.“
Bürgermeister Thomas Konrad heißt alle Gäste im Namen der Gemeinde herzlich willkommen und betont: „Die Schule Langenegg als Naturparkschule bildet ab sofort ein noch stärkeres Fundament für eine regional verankerte und erlebnisorientierte Umweltbildung für die Entscheidungsträger*innen von morgen. Die Naturparkschule bildet nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene und schafft dadurch ein Bewusstsein, das über mehrere Generationen hinweg wirken darf.“
Dass mit jeder neuen Naturparkschule, mittlerweile sind es sechs im Bregenzerwald und vier auf Allgäuer Seite, auch viel Verantwortung entsteht, betont Carola Bauer, Geschäftsführerin des Vorderwälder Teils im grenzübergreifenden Naturpark. Sowohl Lehrpersonen als auch die Ranger und Naturparkführer treten mit viel Engagement und persönlichem Einsatz für das Gelingen ein. Gleichzeitig gibt sie diese Verantwortung auch an die Politik weiter. „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auf die Fläche zu bringen, braucht finanzielle und personelle Ressourcen und Rückhalt in der Politik.
In den auf die Grußworte folgenden Beiträgen der Klassen beweisen die Schüler*innen, dass sie mit der Eröffnung schon längst angefangen haben sich mit ihrem Naturpark auseinanderzusetzen. Kreativ und witzig zeigen sie sich als Aushängeschild für eine lebendige Schule Langenegg. Die Eltern und Lehrpersonen sorgten nach dem Festakt mit selbstgemachten Kuchen und Pizzaschnecken für ein gemütliches Beieinander und ermöglichten so einen schönen Ausklang dieses feierlichen Nachmittags. Ein Startschuss für die Schule Langenegg, der ohne die zahlreichen helfenden Hände aller Beteiligten, den Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern nicht hätte so schön werden können.
