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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

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Unbekannte Arten im Naturpark Karwendel entdeckt

Die Ergebnisse des 10. ÖEG-Insektencamps wurden veröffentlicht

Foto: Gernot Kunz

Hall in Tirol, 24. April 2025 – Man lasse 4 Tage lang auf 13 Probeflächen von 42 Wissenschaftler:innen und Studierenden die faunistische Vielfalt des Naturpark Karwendel untersuchen – und heraus kommen 1.383 Arten von Wirbellosen und 154 Gefäßpflanzenarten. So geschehen beim 10. Insektencamp der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft im Juni 2024. Der nun erschienene Bericht in der Fachausgabe der Entomologica Austriaca offenbart dabei beeindruckende Erkenntnisse! Darunter befanden sich 86 Erstnachweise für Tirol, vier neue Arten für Österreich und die Entdeckung einer bislang gänzlich unbekannten Gallmückenart.
Das Insektencamp zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die Erfassung und Dokumentation von Biodiversität in alpinen Lebensräumen ist. Die Ergebnisse verdeutlichen die hohe Artenvielfalt und die Notwendigkeit, diese einzigartigen Ökosysteme zu schützen“, freut sich Anton Heufelder, Geschäftsführer des Naturpark Karwendel.

Bedeutende Erstnachweise

Besonders bemerkenswert ist der Nachweis zahlreicher Arten, die in Tirol bislang nicht dokumentiert wurden. Darunter sind auch erstmals in Österreich entdeckte Insektenarten, wie die Blattflöhe (Psylliden) Aphalara longicaudata und Bactericera harrisoni.
Unter den zahlreichen Erstnachweisen für Tirol befanden sich bspw. die Brombeerblattzikade (Ribautiana debilis), die Blaugras-Spornzikade (Chlorio nidea ava) oder die Larven und die Gallen einer noch unbeschriebenen Gallmückenart. Solche Funde sind von großer Bedeutung, da sie den Stand der entomologischen Forschung in Tirol deutlich erweitern und den Bedarf an weiteren faunistischen Erhebungen aufzeigen. „Diese Funde sind ein klarer Beweis für das wissenschaftliche Potenzial solcher Initiativen, v.a. in Kombination mit dem Einsatz moderner Erhebungs- und Analysemethoden wie DNA-Barcoding“, erklärt Andreas Eckelt, wiss. Mitarbeiter Tiroler Landesmuseen.

Zukunftsperspektiven für den Naturschutz

Die gesammelten Daten bieten eine wertvolle Grundlage für zukünftige Forschungsprojekte und Naturschutzmaßnahmen im Naturpark Karwendel. Der Erfolg des Camps unterstreicht nicht nur die Bedeutung der Biodiversität dieses Gebiets, sondern auch den Bedarf an kontinuierlicher Forschung und der Förderung des Wissensaustauschs zwischen erfahrenen Entomologen und Nachwuchsforscher:innen.
Ermöglicht wurde die Durchführung des Insektencamps dank der starken finanziellen Unterstützung durch ClimatePartner, die seit fünf Jahren ein verlässlicher Partner des Naturpark Karwendel sind und schon zahlreiche Naturschutzprojekte durch Firmenpartnerschaften unterstützt haben – ein herzliches Vergelt’s Gott hierfür!

Fruchtbare Zusammenarbeit

Ein weiterer Baustein der erfolgreichen Kooperation des Naturparks mit den Tiroler Landesmuseen – schließlich sind beide Institutionen auch beim weltweiten Biodiversitäts-Monitoringprojekt LifePlan eng miteinander verbunden. Hierbei werden Daten aus der ganzen Welt – von den tropischen Regenwäldern bis hin zu arktischen Gebieten und auch im Naturpark Karwendel – gesammelt, um Veränderungen in der Artenvielfalt und der ökologischen Zusammensetzung besser zu verstehen. Das Besondere am LifePlan-Projekt ist seine Standardisierung der Datenerhebung – ein Ansatz, der bisherige Forschungsergebnisse vereinheitlicht und vergleichbar macht.

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