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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Winterroggen stemmt sich gegen Klimakrise

Eine hohe Artenvielfalt wirkt stabilisierend auf Ökosysteme, wodurch diese einen stärkeren Puffer bei Klimaereignissen aufweisen. Der Naturpark Mühlviertel greift bei der Erweiterung seiner Sortenvielfalt nun auf eine alte Sorte zurück

Abgeerntetes Feld mit den traditionellen Kornmandln, Foto: Alois Luftensteiner

Das Roggenfeld im Naturpark Mühlviertel Ende Juni 2024, Foto: VNÖ

Am Samstag, dem 27. Juli 2024, findet ab 10.00 Uhr im Naturpark Mühlviertel bei der Familie Thauerböck (vlg. Lindner) in der Gemeinde Rechberg, Puchberg 18, ein „Schnitterfest“ statt.

An diesem Tag wird eine alte Roggensorte der Region Mühlviertler Alm - genannt „Kaltenberger Winterroggen“ - nach alter Tradition geerntet. Die extreme Winterhärte des Roggens garantiert, dass er selbst noch auf 800-1000 Höhenmetern gedeiht. Die Widerstandskraft des Roggenkorns wird in den verschiedensten Produkten spürbar: Die Körner sind zwar klein, jedoch von bester Qualität und höchster Energie. Das Stroh wurde aufgrund seiner Länge von bis zu zwei Metern früher auch zum Dachdecken verwendet.

Die Roggensorte ist aufgrund ihres geringen Ertrages in Vergessenheit geraten. Es gab nur mehr eine Handvoll Körner von dieser alten, wertvollen Getreidesorte. Derzeit bauen aber wieder vier Landwirte diesen Roggen zur Veredelung (z. B. Whisky, Gin, Mehl) an.

Neben der Produktveredelung hat der Kaltenberger Winterroggen auch ökologische Vorteile. Seine Größe und Dichte helfen bei der natürlichen Unkrautbekämpfung, und das Stroh trägt zur Humusbildung bei. Damit unterstützt der Roggen den Aufbau gesunder Böden, was wiederum die Bodenfruchtbarkeit fördert. Dies ist ein entscheidender Faktor für die Biodiversität, die Klimawandelanpassung und den langfristigen Schutz der Kulturlandschaften.
 

"Schnitterfest"

Das „Schnitterfest“ bietet die Möglichkeit, diese alte Roggensorte näher kennenzulernen und bei praktischen Anleitungen zu traditionellen Erntemethoden selbst aktiv zu werden. Besucherinnen und Besucher können die Technik des Strohbindens und den Aufbau von Kornmandln lernen. Nach dem Schneiden des Korns wird es zu Garben gebunden und zum Trocknen zu „Kornmandln“ zusammengestellt. Für das Wissen zum Binden des Strohs und zum Aufbau der Kornmandln sorgt die Familie Thauerböck und der Seniorenbund Rechberg. Hand anlegen bei der Ernte wird auch ein 20-köpfiges Freiwilligenteam aus ganz Österreich. Ein Mitglied dieser Gruppe reist aus San Francisco, USA, an, um bei dieser Aktion hautnah dabei zu sein. Der Naturpark Mühlviertel kümmert sich um den Bereich der Organisation und Kommunikation.

Die Aktion wird von der „Stiftung Naturparke“ unterstützt, die sich für den Erhalt einzigartiger Lebensräume in Österreich einsetzt. Die 47 österreichischen Naturparke fördern durch vielfältige konkrete Maßnahmen im Sinne der Naturpark-Klimastrategie die Umsetzung der bundesweiten Klimawandelanpassungs-Strategie.

Hier geht’s zur vollständigen Presseaussendung!

 

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