Es ist der Tag der Apollofalter-Exkursion an der Naturparkschule Weißbach und alle SchülerInnen sind hochkonzentriert dabei. Bereits gut geschult durch vorige Exkursionen erkennen sie verschiedene Insektenarten bereits am Summen und Brummen. Umso tatkräftiger wird mit angepackt, wenn es darum geht, den Faltern und Wildbestäubern einen Uferabschnitt am Weißbach zur neuen Festtafel umzugestalten! Dazu wurde vorbereitend der Oberboden mit Grasnarbe abgetragen und der neue Horizont mit Flussschotter durchmischt. Durch das „Wild und Kultiviert“-Projekt, welches unter dem Motto „Regionale Vielfalt säen“ steht, wird das passende Saatgut für den Uferabschnitt gestellt. Die Samen wurden direkt aus der Region geerntet und dann vor Ort mit den Kindern zu einer Saatgutmischung vermengt. Der Höhepunkt der Exkursion ist das Aussäen der neuen Wildblumenkultur am Weißbach! Die SchülerInnen sind in Kleingruppen mit Kübeln auf der teilweise steilen Uferböschung stetig auf und ab unterwegs, um für eine flächendeckende Einsaat zu sorgen. Mit viel Begeisterung und ganzem Einsatz bleibt das Lernen bei diesem Projekt auch nicht aus: denn die Kinder wissen bereits gut Bescheid, dass beispielsweise der Apollofalter rote und violette Blüten bevorzugt. Die Wildblumensaat wird vielen weiteren Faltern und anderen Wildbestäubern neuen Lebensraum und Nahrung geben
Doch warum gibt es schon wieder eine “Baustelle” am Weißbach? Vor zwei Jahren wurde das Bachbett des Weißbachs aus der Ortsmitte heraus umgeleitet, wo das Gewässer wieder mehr Platz hat und natürlicher fließen kann. Nun kommt eine weitere Renaturierungsmaßnahme hinzu. Die Uferbereiche sind mit einer überdüngten, artenarmen Fettwiese bewachsen, wie sie leider auch hier im Salzburger Land vorherrscht. Der potentielle natürliche Boden an diesem Standort wäre allerdings viel kalkreicher und nährstoffärmer, wodurch ideale Voraussetzungen für viele gefährdete Pflanzengesellschaften bestünden. Das Ziel ist es also, das Bild der grünen, satten Wiese mit ihren vorwiegend dottergelben Blüten umzuwandeln in ein bunteres, artenreiches Blütenmeer.
Doch bevor es soweit ist, braucht es vor allem eines: Geduld. Weder Düngen noch Gießen ist notwendig. Da einjährige Pflanzenarten in dieser bunten Mischung eher untergeordnet vorkommen, sondern der Schwerpunkt eer auf ausdauernden, mehrjährige Arte liegt, dauert es drei bis vier Jahre, bis das gewünschte Pflanzenbild etabliert ist. Bis dahin gibt es jedoch einige ein- und zweijährige Arten, die die Wiese in viele Kleidern erscheinen lssen bis dahin. Die Kinder der Natuparkschule, die bei der Ansaat beteiligt waren, können nun also in den Folgejahren “ihrer” Wiese bei der Enwicklung zusehen! Die Aktion zeigt, dass jeder mit nur geringem Aufwand einen Beitrag leisten kann zum Erhalt wichtiger Arten und ihren Lebensräumen. Wer Interesse hat auf eigenen Flächen Wildblumen ein neues Zuhause zu bieten, kann übrigens über die Homepage von wildundkultiviert.at kostenfrei Saatgut bestellen!
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