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Foto: Gabi Peters

Leben in der Nacht

Bedeutung von Schlaf

Wir Menschen sind dazu gemacht, vor allem am Tag aktiv zu sein. Die Nacht nutzt der menschliche Körper zur Erholung und Regeneration. Dabei laufen im Schlaf viele wichtige Prozesse ab: Das Hirn verarbeitet Gelerntes und speichert es im Langzeitgedächtnis. Das Immunsystem ist besonders aktiv, der Blutdruck sinkt und das Herz-Kreislaufsystem wird entlastet. Im Schlaf finden Reparaturprozesse in den Zellen und Zellwachstum statt. Auch wenn wir über den Schlaf längst noch nicht alles wissen, so steht fest: ausreichender und tiefer Schlaf ist lebenswichtig.

Schlaf spielt auch in der Tierwelt eine wichtige Rolle und es gibt sehr ungewöhnliche Arten zu schlafen. Tiere haben die unterschiedlichsten Schlafplätze (Nester, Höhlen, Ställe, …). Manche schlafen im Liegen, manche im Stehen, kopfüber, schwimmend oder fliegend, manche allein, andere in Gruppen. Auch die Schlafdauer variiert sehr stark, von wenigen Minuten bis zu Monaten.

 

Wer schläft denn da?

Kindergarten
Geschätzte Dauer:
20 Minuten
Materialien: Tierbilder (z. B. Schlafmemory)

Durchführung: Ein Kind zieht eine Karte und versucht darzustellen, wie das Tier, das darauf zu sehen ist, schläft. Die anderen Kinder müssen raten, um welches Tier es sich handelt. Das jeweilige Tier kann zum Anlass genommen werden, zu besprechen, welche ungewöhnlichen Arten zu schlafen es gibt.
Einige Infos dazu finden sich bei der Aktivität „Wer schläft denn so?“. Auch Winterschlaf und Winterruhe können zum Thema gemacht werden.

 

Wer schläft denn so?

Volksschule, Mittelschule
Geschätzte Dauer: 15 Minuten
Materialien: Zehn ungewöhnliche Fakten zum Schlaf

Durchführung: Eine Frage wird laut vorgelesen. Die Klasse versucht mit Fragen, die mit JA oder NEIN zu beantworten sind, herauszufinden, um welches Tier/welche Tiergruppe es sich handelt.

Beispiele:

  1. Wer schläft im Stehen?
  2. Wer schläft auf einem Bein?
  3. Wer schläft mit dem Kopf nach unten?
  4. Wer schläft mit offenen Augen?
  5. Wer schläft nur halb?
  6. Wer schläft im Flug?
  7. Wer schläft im fremden Bau?
  8. Wer schläft 20 Stunden am Tag?
  9. Wer braucht am wenigsten Schlaf?
  10. Wer schwört auf Sekundenschlaf?

Info: Die Schüler*innen können den Auftrag erhalten, weitere ungewöhnlich Schlaftechniken zu recherchieren und vorzustellen.

Hier die Auflösungen zu den obigen Fragen:

  1. Pferde und andere große Pflanzenfresser schlafen im Stehen und meist in Gruppen. So fühlen sie sich sicherer und können jederzeit vor Feinden fliehen. Um tief zu schlafen, müssen sich aber auch diese Tiere hinlegen. Innerhalb von Gruppen schlafen die Tiere abwechselnd und es gibt immer jemanden, der Wache hält.
  2. Verschiedene Vogelarten schlafen auf einem Bein, am bekanntesten dafür sind die Flamingos. Sie müssen dafür weniger Muskelkraft und Energie aufwenden und sind stabiler, als wenn sie auf zwei Beinen stehen würden. Ein weiterer Grund ist, dass bei niedrigen Temperaturen der Wärmeverlust geringer ist, wenn ein Bein im Gefieder geschützt ist.
  3. Fledermäuse schlafen kopfüber in ihre Flughäute gehüllt und das hat für sie mehrere Vorteile: Durch einen Einrastmechanismus der Krallen kostet das keine Kraft, während die Füße zum Stehen oder Laufen ungeeignet sind. Sie sind an der Decke hängend relativ sicher vor Feinden. Taucht doch eine Gefahr auf, so lassen sie sich einfach fallen, breiten die Flughäute aus und fliehen.
  4. Fische schlafen mit offenen Augen – sie haben keine Augenlider. Das ist auch nicht nötig, weil die Augen unter Wasser nicht austrocknen können. Landtiere schließen die Augen hauptsächlich, weil sie austrocknen, wenn sie nicht immer wieder benetzt werden.
  5. Delfine und Wale schlafen mit nur einer Hirnhälfte. Die andere ist wach und sorgt dafür, dass das Tier regelmäßig zum Luftholen an die Wasseroberfläche schwimmt. Die großen Meeressäuger schlafen daher mit einem offenen Auge.
  6. Mauersegler sind Zugvögel, die Zehntausende Kilometer im Jahr zurücklegen. Forscher*innen haben beobachtet, dass die Tiere bis zu zehn Monate in der Luft waren ohne den Boden zu berühren. Das legt nahe, dass sie im Flug schlafen. Wahrscheinlich können sie ähnlich wie die Delfine, eine Hirnhälfte abschalten.
  7. Füchse quartieren sich oft in alten Dachsbauten ein. Manchmal teilen sich Fuchs und Dachs den Bau auch und ziehen nebeneinander Junge groß. Es kommt sogar vor, dass Füchse den Bau gemeinsam mit Wildkaninchen nutzen, dann herrscht rund um den Bau eine Art „Burgfrieden“.
  8. Koalas schlafen 20 Stunden und mehr am Tag. Ein Grund dafür ist ihre Ernährungsweise. Koalas fressen nur Eukalyptusblätter und die haben einen sehr niedrigen Energiegehalt. Deswegen bewegen sie sich nur sehr wenig und langsam. Der Vorteil dieser Kost ist, dass kaum ein anderes Tier diese Nahrung verträgt, da Eukalyptus für die meisten Säugetiere giftig ist.
  9. Tatsächlich sind es die größten Tiere, die mit dem wenigsten Schlaf auskommen: Elefant und Giraffe halten hier mit zwei Stunden über den Tag verteilt den Rekord. Die restliche Zeit verbringen sie hauptsächlich mit Nahrungsaufnahme.
  10. Die tagaktiven Okapis sind immer auf der Hut vor Feinden. Zwar schlafen sie nachts, aber immer nur fünf Minuten am Stück. Insgesamt kommen sie so auf eine halbe Stunde Schlaf pro Nacht. Sie können aber zusätzlich mehrere Stunden lang dösen und legen mehrmals pro Tag eine Tiefschlafphase ein, die kaum 30 Sekunden andauert.

Warum sind Lebenwesen nachtaktiv?

Die Entwicklung des Lebens auf unserem Heimatplaneten Erde dauert bereits etwa 3,5 Milliarden Jahre an. In dieser Zeit haben sich sehr viele verschiedene Lebensformen gebildet. Wissenschaftler*innen schätzen, dass es ungefähr 15 Millionen verschiedene Tier-, Pflanzen- und Pilzarten gibt. Um miteinander leben zu können, nutzen die einzelnen Arten verschiedene ökologische Nischen. Manche leben an der Erdoberfläche, andere im Boden, es gibt Fleisch- und Pflanzenfresser. Auch unterschiedliche Aktivitätszeiten sind eine Form der Spezialisierung. So können unterschiedliche Tiere denselben Lebensraum zu verschiedenen Zeiten nutzen und sich dabei nicht stören.

Tatsächlich sind mehr als die Hälfte der Lebewesen nachtaktiv, um so der Konkurrenz durch tagaktive Arten auszuweichen oder den Menschen aus dem Weg zu gehen. Sie nutzen die Nacht und die Dämmerung vor allem zur ungestörten Nahrungsaufnahme, um auf Jagd zu gehen, für die Partnersuche und für die Fortpflanzung.

Manche Tiere nutzen auch unterschiedliche Tageszeiten, zum Beispiel der Feuersalamander. Eigentlich verlässt er sein Versteck hauptsächlich in der Nacht, da es ihm in der Sonne zu heiß und zu trocken ist. Bei Regen ist er aber auch tagsüber unterwegs. Vielleicht fallen euch weitere Tiere ein, auf die das zutrifft.
 

Anpassungen an die Nacht

Das Leben auf der Erde hat sich also über viele Millionen Jahre entwickelt. Das ist genug Zeit, um sich nicht nur an die geologischen Gegebenheiten und die herrschenden Klimabedingungen anzupassen, sondern auch an das Leben in der Nacht. Es gibt Anpassungen, um sich in der Nacht besser zurechtzufinden und Anpassungen, um besser sichtbar zu sein.

Orientierung in der Nacht
Um sich in der Dunkelheit zurechtzufinden sind besonders ausgebildete Sinnesorgane notwendig. So haben zum Beispiel Insekten sehr lichtempfindliche Facettenaugen. Viele nachtaktive Tiere haben Augen mit Sehzellen, die auch auf sehr schwache Lichtreize reagieren und so eine gute Wahrnehmung von Kontrasten und räumliches Sehen ermöglichen. Manche Tiere verfügen über ein sogenanntes Tapetum lucidum: Das ist eine reflektierende Schicht auf oder hinter der Netzhaut, die einfallendes Licht reflektiert und damit verstärkt. Daher kommt auch das Aufleuchten von Katzenaugen, wenn sie nachts vom Scheinwerferlicht eines vorbeifahrenden Autos gestreift werden. All diese Anpassungen ermöglichen das Sehen bei sehr wenig Licht, nicht jedoch bei völliger Dunkelheit. Bei Tieren, die in Lebensräumen ohne Licht leben, bildet sich der Sehsinn oft ganz zurück, wie z. B. beim Grottenolm oder Fischen der Tiefsee.

Einige Nachttiere bilden ein besonders gutes Gehör aus, um sich in der Nacht zurechtzufinden, wie zum Beispiel Eulenvögel. Oder sie nutzen Echoortung wie die Fledermäuse. Diese stoßen sehr hohe (für den Menschen nicht wahrnehmbare) Töne aus. Jedes Objekt wirft ein Echo zurück, sodass die Fledermäuse erkennen, wenn sich Beute vor ihnen bewegt, sie „sehen“ mit den Ohren.

Viele Säugetiere (z. B. Katzen, Mäuse, Hamster) haben empfindliche Tasthaare, mit denen sie die kleinste Luftbewegung (ausgelöst durch Beutetiere) wahrnehmen können. Andere einen ausgeprägten Geruchssinn, über den sie Beute erkennen, aber sich auch mit Artgenossen verständigen und z. B. ihr Revier kennzeichnen.

Sich bemerkbar machen in der Nacht
Gerüche spielen eine wichtige Rolle, um sich bemerkbar zu machen. Zum Beispiel geben die Weibchen von Nachtfaltern Duftstoffe ab, die Männchen kilometerweit anlocken. Es gibt sehr viele Nachtfalterarten (in Österreich rund 3.800 gegenüber 200 Tagfalterarten), da ist es naheliegend, dass Pflanzen die Nacht nutzen, um Bestäuber, wie diese Nachtfalter anzulocken. Sehr oft duften Nachtblüher sehr stark, manche wie schwere orientalische Parfums, andere würden wir nach menschlichen Gesichtspunkten als Gestank bezeichnen.

Viele nachtblühende Pflanzen haben weiße oder helle Blüten, um im Dunkeln besser entdeckt zu werden, denn Farben spielen zur Nachtzeit keine Rolle. Glühwürmchen setzen ebenfalls auf optische Reize und machen mit ihrem leuchtenden Unterleib auf sich aufmerksam. Die Fähigkeit zu leuchten (Biolumineszenz) tritt auch bei einigen Pilzen auf. Wozu sie bei Pilzen dient, wissen wir nicht endgültig. Mögliche Erklärungen sind das Abschrecken von Fressfeinden oder das Anlocken von Insekten, die bei der Verbreitung der Pilzsporen helfen sollen.

Viele Tiere nutzen die insgesamt ruhigeren Nacht- und Dämmerungsstunden, um über Geräusche und Töne mit ihren Artgenossen zu kommunizieren: Frösche und Kröten ebenso wie Grillen, Heuschrecken und Singvögel. Diese Gesänge und Konzerte sollen entweder potenzielle Partner aufmerksam machen und anlocken oder gegenüber Rivalen signalisieren, dass ein Revier bereits besetzt ist.
 

Wir stellen vor!

Beispiele für nachtaktive Tiere

Igel

Igel sind nachtaktive Tiere und sehen nicht besonders gut, sie haben aber einen guten Gehör- und einen ausgezeichneten Geruchssinn. Wenn sie nicht auf Nahrungssuche sind, schlafen sie in einem Nest aus Gras und Blättern. Igel sind scheue Tiere, ihr Unterschlupf liegt häufig in der Nähe von Hecken oder Gebüschen, die Deckung bieten. Er sollte möglichst weit weg von der Straße sein, denn Igel legen während der Nahrungssuche recht weite Strecken zurück und Autos stellen eine große Gefahr dar. Der Unterschlupf sollte auch nicht zu nahe von künstlicher Beleuchtung sein, da das die nachtaktiven Igel blendet und stört. Igel fressen vor allem Insekten, Würmer und Schnecken. In der Nähe ihres Unterschlupfes sollten also genügend Grünflächen sein, in denen diese Tiere leben. Im Herbst fressen sich die Igel ein Fettpolster an, denn sie sind Winterschläfer. Bei Gefahr rollen sie sich zu einer stacheligen Kugel zusammen.

Fledermaus

In Österreich gibt es 28 Fledermausarten, alle sind mehr oder weniger stark gefährdet. Fledermäuse haben große Ohren, die wie Schalltrichter funktionieren, sodass sie ihre Beute sogar ohne Ultraschallortung hören können. Zusätzlich verfügen sie aber über die Echoortung, mit der sie auch in absoluter Dunkelheit genau feststellen können, wie ihre Umgebung beschaffen ist und wer dort gerade unterwegs ist. Tagsüber ruhen die Fledermäuse kopfüber in Baumhöhlen oder Dachböden. Wenn es dunkel wird, gehen sie auf Insektenjagd. Sie weichen damit ihren Nahrungskonkurrenten, den tagaktiven Vögeln aus. Gleichzeitig sind sie vor Feinden, wie Greifvögeln, geschützt. Fledermäuse brauchen abwechslungsreiche Landschaften mit Hecken, Bäumen und passendem Unterschlupf (Quartier) für jede Jahreszeit.

Fuchs

Füchse sind von Natur aus eigentlich tagaktiv, in der Nähe von Menschen nutzen sie aber eher die dunkle Zeit für ihre Aktivitäten. Sie sind auch gut dafür ausgestattet. Sie haben einen ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn und ein Tapetum lucidum, so dass sie sich auch in der Dämmerung und in der Nacht gut zurechtfinden. Sie ernähren sich vor allem von kleinen Säugetieren, aber auch Würmer und Früchte stehen auf dem Speiseplan. Füchse in Siedlungsnähe finden auch in Mülltonnen ein reiches Nahrungsangebot. Deswegen und weil sie hier kaum gejagt werden, sind sie sehr häufig in Städten anzutreffen.

Dachs

Dachse sind mit einem Tapetum lucidum ausgestattet, sodass sie bei wenig Licht recht gut sehen. Sie haben ein sehr gutes Gehör, mit dem sie sogar das Krabbeln eines Käfers hören, und empfindliche Tasthaare an der Schnauze. Vor allem aber haben sie einen ausgezeichneten Geruchssinn, um sich in der Dunkelheit zu orientieren. Der Dachs ist ein Allesfresser, er ernährt sich von Regenwürmern, Insekten, kleinen Säugetieren, Obst und Getreide. Er legt Erdbaue mit mehreren Kammern in Wäldern oder Hecken an. Der Dachs ist ein sehr reinliches Tier, er hat sogar sein eigenes Klo, die sogenannte Dachslatrine, die in einiger Entfernung zu seinem Bau liegt.

Luchs

Der Luchs ist die größte wildlebende Katzenart in Europa. Luchse haben ein Tapetum lucidum und viele lichtempfindliche Sehzellen (Stäbchen) für eine gute Nachtsicht. Sie haben große mit Haarbüscheln (Pinseln) besetzte Ohren, die helfen Geräusche zu orten, und gleichzeitig sehr breite haarige Pfoten, mit denen sie sich fast geräuschlos anschleichen können. Luchse sind meist Einzelgänger und benötigen sehr große Reviere (90 bis 150 km2), in denen sie am liebsten während der Abenddämmerung jagen, vor allem kleine Säugetiere und Vögel, aber auch Rehe oder Füchse. Als Unterschlupf dienen umgefallene Bäume, Höhlen oder Gebüsche.

Rothirsch

Der Rothirsch zählt zu den Paarhufern und Wiederkäuern und war ursprünglich ein Steppentier. Aus Scheu vor den Menschen hat er seine Aktivitäten in den Wald und in die Nachtstunden verlagert. Rothirsche lassen sich am besten während der Paarungszeit im September beobachten. Dann kann man weithin das laute Röhren der männlichen Tiere vernehmen. Damit sollen ebenso wie mit ihrem ausladenden Geweih die weiblichen Tiere beeindruckt und männliche Rivalen eingeschüchtert werden.

Reh

Das Reh ist wie der Rothirsch ein Paarhufer und Wiederkäuer und war ursprünglich tagaktiv und ein Steppenbewohner. Um den Menschen aus dem Weg zu gehen, wurde es zum Waldtier, das nun eher in der dunklen Zeit aktiv ist. Im Sommer sind während der Paarungszeit das Bellen des Rehbocks und das Fiepen der Ricke (Weibchen) zu hören.

Wildschwein

Das Wildschwein zählt zu den Tieren, die ihre Aktivität in die Nacht verlagert haben, um den Menschen auszuweichen. Auf der Suche nach Essbarem, z. B. Wurzeln, Eicheln oder Insektenlarven durchwühlen sie Wiesen und Äcker und hinterlassen dabei oft eine Spur der Verwüstung. Tagsüber rasten die Tiere in Gruppen (Rotten) in selbst ausgehobenen Gruben. Wildschweine sind immer häufiger in städtischen Parkanlagen anzutreffen. Hier finden sie gute Lebensbedingungen und in den Mülltonnen ein tolles Nahrungsangebot. Als „Hauptstadt der Wildschweine“ gilt Berlin, wo rund 5.000 Tiere leben.

Biber

Biber sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie können nur Grauschattierungen, also keine Farben, sehen. Dafür haben sie aber ein gutes Gehör und einen sehr guten Geruchssinn. Auch ihre langen Tasthaare nutzen sie, um sich im trüben Wasser und in der dunklen Biberburg zurechtzufinden. Die Biber verständigen sich untereinander mit Rufen und Schwanzklatschen. Ihre Reviere kennzeichnen sie mit Duftmarken, dem sogenannten Bibergeil.

Marder

Marder sind meist dämmerungs- und nachtaktiv. Sie haben einen ausgezeichneten Geruchs- und Gehörsinn und finden damit ihre Beutetiere sogar unter einer Schneedecke. In Siedlungsnähe ist am häufigsten der Steinmarder anzutreffen. Er nutzt dort Dachböden und Holzschuppen als Unterschlupf. Unter den Männchen gibt es oft heftige Revierkämpfe, besonders während der Paarungszeit in den Sommermonaten. Die lauten, hohen Schreie erinnern an die von Katzen.

Eulenvögel

Eulenvögel können ihren Kopf um 270 Grad drehen. Das heißt, wenn eine Eule ihren Kopf nach links dreht, kann sie dabei über ihren rechten Flügel blicken! Eulen haben große Augen mit vielen lichtempfindlichen Zellen (Stäbchen) für eine gute Nachtsicht. Die Federn am Kopf leiten Schallwellen zu den Höröffnungen, die so angeordnet sind, dass die Geräusche die Öffnungen zeitversetzt erreichen. Aus dem Unterschied können die Tiere genau berechnen, woher die Geräusche kommen. Die Federn sind so gebaut, dass die Vögel geräuschlos fliegen und sich so ihrer Beute nähern können. Sie jagen am liebsten in der Abenddämmerung kleine Säugetiere, Vögel, Reptilien und manchmal auch Fische. Der größte Eulenvogel ist der Uhu, der kleinste der Sperlingskauz. Am häufigsten ist der Ruf des Waldkauzes zu hören. Bei starkem Mondlicht noch öfter, da der Jagderfolg geringer ist, dafür mehr Zeit zum Rufen bleibt. Unter den Schlafplätzen der Tiere kann man das sogenannte Gewölle finden, das sind ausgewürgte, unverdauliche Nahrungsreste, aus denen man die Ernährungsgewohnheiten der Tiere ablesen kann.

Nachtigall

Nachtigallen sind Zugvögel. Sie kehren im April aus ihren Winterquartieren im Süden zurück. Bis etwa Mitte Mai sind die Paarungsgesänge der Männchen fast die ganze Nacht hindurch zu hören. Die Gesänge werden vom Vater und anderen Artgenossen erlernt, es werden aber auch Geräusche und Gesänge anderer Vogelarten eingebaut, so kann das Lied einer Nachtigall bis zu 200 Strophen oder mehr umfassen. Man vermutet, dass die Vögel nachts singen, weil es dann weniger andere Geräusche gibt und sie die Weibchen besser anlocken können. Wenn sie ihre Partnerin gefunden haben, singen die Männchen nur mehr in den Morgenstunden und weniger kompliziert, hauptsächlich um ihr Revier zu verteidigen.

Feuersalamander

Feuersalamander zählen zu den Amphibien. Sie haben eine dünne empfindliche Haut, die leicht austrocknen kann, daher sind sie meist in der Nacht unterwegs, wenn die Luft feuchter und weniger warm ist. Tagsüber verstecken sie sich in Erd- und Felsspalten, unter Laub oder Steinen. Sie haben sehr lichtempfindliche Augen, um nachts besser zu sehen, und finden ihre Verstecke immer wieder. Die erwachsenen Tiere fressen Schnecken, Würmer, Insekten und Spinnen und halten sich in feuchten Laubmischwäldern auf. Die Jungtiere sind vor allem in kleinen sauberen Gewässern mit wenig Strömung und ohne Fische zu finden.

Leuchtkäfer

In Österreich gibt es drei Arten von Leuchtkäfern, besser bekannt sind sie als Glühwürmchen. Sie kommen in Wiesen, lichten Wäldern, Parks oder Gärten vor. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt ein Glühwürmchen als Larve. Diese Larve ernährt sich von Nackt- und Gehäuseschnecken, die sie mit einem giftigen Biss überwältigen – auch solche, die viel größer sind als sie. Nach ca. drei Jahren verpuppen sich die Larven und verbringen eine Woche im Puppenstadium, bevor sie im Juni und Juli als Glühwürmchen schlüpfen. Die Tiere besitzen einen Leuchtstoff, mit dem sie die Unterseite ihres Hinterteils zum Leuchten bringen können. Wissenschaftlich nennt man das Biolumineszenz. Das Leuchten dient dazu, dass Männchen und Weibchen in der Paarungszeit zueinanderfinden. Die Tiere fressen nun nichts mehr, sondern zehren von ihren Fettreserven und sterben bald nach der Paarung.

Für alle der folgenden Aktivitäten gilt, vor allem wenn sie nachts und im Freien durchgeführt werden, dass dies mit der nötigen Rücksichtnahme auf die Nachtruhe und mit Respekt gegenüber der Natur geschieht. Das heißt, nicht unnötig laut sein, nicht unkontrolliert herumleuchten und blenden, im Gelände den Anweisungen des*r Gruppenleiters*in folgen und auf den Wegen bleiben.

Nachtgeräusche erkennen

Kindergarten, Volksschule, Mittelschule
Geschätzte Dauer: einige Minuten
Materialien: Aufnahmen von Tierstimmen (z. B.: Wildtierfreund: https://www.wildtierfreund.de/audio.html, https://www.bluehendesoesterreich.at/naturmagazin/10-tierstimmen-die-man-kennen-sollte)

Durchführung: Die Lehrperson spielt den Kindern einige Aufnahmen von Tieren vor, die es in der Umgebung gibt und die vielleicht auch während eines Nachtspaziergangs zu hören sind. Nach jeder Aufnahme raten die Kinder, um welches Tier es sich handelt.

Info: Diese Aktivität kann als Aufhänger dazu dienen, das jeweilige Tier und die Anforderungen an seinen Lebensraum ausführlicher im Unterricht zu behandeln; ebenso, die Auswirkungen von Licht und Lichtverschmutzung auf das Tier.

 

 

Fledermaus und Nachtfalter

Kindergarten, Volksschule
Geschätzte Dauer: 10-20 Minuten
Materialien: Tuch zum Augenverbinden

Durchführung: Einem Kind werden die Augen verbunden, es verkörpert die Fledermaus. Zwei weitere spielen die Nachtfalter, die übrigen bilden einen Kreis um die Spieler*innen, den diese nicht verlassen dürfen: die Höhlenwand. Die Fledermaus versucht nun die Nachtfalter zu orten und zu erwischen, indem sie „Piep“ ruft. Die Nachtfalter antworten mit einem Echo.

Die Igelfamilie zieht um

Kindergarten, Volksschule
Dauer: eine Unterrichtsstunde
Materialien: Geschichte „Die Igelfamilie sucht ein neues Zuhause“, Schlafmasken oder weiche Tücher um die Augen zu verbinden, Turngeräte

Durchführung: Zuerst liest der*die Lehrer*in / der*die Gruppenleiter*in die Geschichte vor. Dann wird im Garten oder Turnsaal ein Hindernisparcours aufgebaut, in dem die Kinder die Abenteuer einer Igelfamilie nachspielen: unter den Reckstangen durchschlüpfen, nicht von den „Autos“ (dargestellt durch eine Gruppe von Kindern, die aus zwei Richtungen hin- und herlaufen) erwischt werden, „geblendet“ (mit verbundenen Augen) den richtigen Weg finden und Hindernissen ausweichen, …


„Die Igelfamilie sucht ein neues Zuhause“
Es war einmal eine Igelfamilie, die in einem schönen Garten mit einer herrlichen Blumenwiese und üppigen Gemüsebeeten lebte. Doch das Haus, zu dem der Garten gehörte, wurde verkauft und die neuen Besitzer wollten den Garten in einen Rasen verwandeln Dazu verwendeten sie Unkrautbekämpfungsmittel und legten Schneckenkorn aus. Die Igelmutter machte sich Sorgen, eines ihrer Kinder könnte auf die Idee kommen, diese lustig aussehenden bunten Körner zu fressen. Denn die kleinen Igel konnten ja nicht wissen, dass es sich um giftige Teile handelt. Sie beschloss daher, wie viele andere Tiere auch, diese gefährlich und ungemütlich gewordene Umgebung zu verlassen.

Am Abend der Abreise herrschte bei den Igeln große Aufregung. Als es dunkel wurde, machten sie sich erwartungsvoll auf den Weg. Doch schon nach wenigen Metern trafen sie auf das erste Hindernis: den Gartenzaun. Sie wanderten dem Zaun entlang. Erst als sie ein Loch entdeckten, das der Fuchs gegraben hatte, konnte die Familie auf die andere Seite schlüpfen. Überglücklich, den Garten endlich hinter sich zu lassen, zogen sie weiter. Doch der Schreck war groß, als sie kurz darauf vor der nächsten großen Gefahr standen: der Straße. Die Igelmutter nahm all ihren Mut zusammen und konzentrierte sich, um ihre Familie unverletzt zwischen den heranbrausenden Autos über den Asphalt zu führen.

Nachdem sie auch diese Hürde gemeistert hatten, wollten die Igel ihre nächtliche Reise zügig fortsetzen. Sie kamen aber nur langsam voran. Die Straßenlaternen tauchten den Straßenrand in so helles Licht, dass die stacheligen Nachttiere sich ganz unsicher fühlten, ganz ohne den Schutz der Dunkelheit. Vorsichtig und möglichst leise suchte die scheue Igelfamilie einen günstigen Weg, um auf gar keinen Fall von ihrem Feind, dem Dachs, bemerkt zu werden.

Nach einer langen, abenteuerlichen Nacht gelangten die Igel endlich zu einem neuen Garten, der ihnen auf Anhieb gefiel. Es gab nicht nur Gemüsebeete, Obstbäume und eine Blumenwiese, sondern auch zahlreiche Insekten, die unsere kugeligen kleinen Freunde besonders gerne fressen. Nachdem sie satt waren, zogen sich die Igel in den frühen Morgenstunden in den Schutz einer prächtigen Hecke zurück. Dort fielen sie erschöpft, aber erleichtert in einen tiefen Schlaf.

Quelle: Unterrichtsdossier Pandamobil – Unterrichtsideen – Wer wacht in der Nacht … was funkelt im Dunkeln?
Online: https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2018-08/A_Pandamobile18-21_Unterrichtsdossier.pdf

Ein Zuhause für den Igel

Kindergarten, Volksschule
Geschätzte Dauer: ein bis zwei Unterrichtsstunden
Materialien: Stift und Notizblock; Zeichensachen

Durchführung: Der Igel und seine Ansprüche werden den Kindern vorgestellt. Anschließend wird ein Besuch des Schulhofs, Gartens, einer Freifläche in der Nähe genutzt, um die Umgebung aus Sicht eines Igels zu erkunden und zu überlegen, an welchen Orten er sich wohlfühlen oder nicht wohlfühlen würde. Kindergartenkinder machen die Runde mit einer Betreuungsperson. Ältere Kinder können sich in Zweiergruppen auf den Weg machen, ihre Erkenntnisse mit ein paar Stichworten notieren und im Anschluss der ganzen Gruppe präsentieren. Im Zeichenunterricht können die Kinder schließlich ein ideales Zuhause für den Igel malen oder gestalten, im Rahmen des Werkunterrichts können größere Kinder ein Igelhaus bauen.

Bauanleitungen und weitere nützliche Tipps finden sich z.B. in der Broschüre Igelhilfe: http://www.igelhilfe.info/i/wp-content/uploads/2021/04/Igeloase_2018_WEB.pdf

Der Mensch in der Nacht

Das Auge
Das menschliche Auge ist ein sehr hochentwickeltes Sinnesorgan. Die Linse bündelt einfallendes Licht und wirft ein Bild auf die Netzhaut. Die Netzhaut ist mit zwei Arten von Sinneszellen ausgestattet: Stäbchen für das Wahrnehmen von Kontrasten (also das Hell-Dunkel-Sehen) und Zapfen für das Farbsehen. Unsere Sicht wird bei Tag und viel Licht von den Zapfen, bei wenig Licht von den Stäbchen dominiert. Dabei dauert es recht lange bis unsere Augen sich auf Dunkelheit eingestellt haben (ca. 40 Minuten) und wir scharf sehen, während sich das Auge innerhalb einer Minute auf eine helle Umgebung einstellt.
 

Blendung
Das menschliche Auge kann sich also an unterschiedliche Lichtintensitäten anpassen. Zu helles Licht oder große Helligkeitsunterschiede bereiten aber Schwierigkeiten, da das Auge sich nicht gleichzeitig auf eine Lichtquelle mit hoher Intensität und die dunkle Umgebung einstellen kann. Am schwierigsten ist das bei bläulich-weißem Licht, das zum Beispiel bei vielen Autoscheinwerfern verwendet wird. Das kann zur Blendung von Verkehrsteilnehmer*innen führen und damit zur Gefahr im Straßenverkehr werden.
 

Wie gut sehen wir im Dunkeln?

Kindergarten, Volksschule
Geschätzte Dauer: einige Minuten
Materialien: Stoppuhren

Durchführung: Die Kinder bilden Zweiergruppen, die Jalousien werden herabgelassen und das Licht ausgeschalten. Ein Kind versucht sich zu orientieren und gibt Bescheid, wann es wieder beginnt Umrisse zu sehen und Einzelheiten zu erkennen. Das andere Kind misst mit einer Stoppuhr die Zeit, die das dauert und notiert sie. Danach werden die Rollen getauscht und anschließend die Ergebnisse besprochen.

Info: Die Übung macht den Kindern bewusst, dass die Augenadaption an die Dunkelheit zwar einige Zeit in Anspruch nimmt, dass das Auge dann aber auch bei wenig Licht ganz gute Arbeit leistet.

 

 

Piratenauge

Kindergarten, Volksschule, Mittelschule
Geschätzte Dauer: einige Minuten
Materialien: eventuell Haube, Stirnband oder Augenklappe

Durchführung: Die Kinder decken eines ihrer beiden dunkeladaptierten Augen mit der Handfläche, einer Haube oder ähnlichem ab. Das zweite Auge wird kurz einer starken Lichtquelle (z. B. Taschenlampe) ausgesetzt. Anschließend wird wieder Dunkelheit hergestellt und die Augenabdeckung abgenommen.

Beobachtungsaufgabe

  • Mit welchem Auge siehst du nun besser?
  • Was könnte der Grund sein?

Info: Diese Übung kann durchgeführt werden, wenn die Gruppe schon eine Zeit in der Dunkelheit verbracht hat und sie veranschaulicht, wie die Augenadaption funktioniert. Dazu kann noch die folgende Geschichte erzählt werden: Die Piraten trugen früher häufig eine Augenklappe. Das soll ihnen einen Vorteil verschafft haben, wenn sie ein fremdes Schiff gekapert haben. Wenn sie nämlich aus dem grellen Tageslicht kommend unter Deck (wo es düster und dunkel war) kämpfen mussten, so konnten sie mit dem Auge, das vorher durch die Augenklappe abgedeckt war, gut sehen.

Farberkennung im Dunkeln

In der Nacht sind alle Katzen grau

Kindergarten, Volksschule, Mittelschule
Geschätzte Dauer: einige Minuten
Materialien: Gegenstände in verschiedenen Farben

Durchführung: Die Kinder werden in zwei Gruppen geteilt. Jede Gruppe bekommt bei normalem Tageslicht oder Dämmerlicht, solange Farben erkennbar sind, einen oder mehrere farbige Gegenstände vorgelegt (Stifte, Bälle, Tücher etc.), einigt sich auf die Farbe, die erkennbar ist, und merkt sie sich oder notiert sie. Bei Dunkelheit muss später die andere Gruppe Tipps abgeben, welche Farbe die Gegenstände haben.

Gegenstände ertasten

Kindergarten, Volksschule, Mittelschule
Geschätzte Dauer: einige Minuten
Materialien: unterschiedliche kleine Gegenstände, Sackerln

Durchführung: Die Gegenstände werden einzeln in blickdichte Sackerln oder Behältnisse gegeben. Reihum dürfen die Kinder in das Sackerl greifen, beschreiben was sie fühlen und einen Tipp abgeben, was sich im Sackerl befindet. Wenn alle ihre Tipps abgegeben haben, wird das Geheimnis gelüftet.

Info: Es können auch mehrere kleine Gruppen gebildet werden, die dann jeweils ein paar Gegenstände ertasten und sich dazu austauschen. Das vermeidet lange Wartezeiten, in denen sich die Kinder zu langweilen beginnen.

Die blinde Raupe

Kindergarten, Volksschule, Mittelschule
Geschätzte Dauer: 15–30 Minuten
Materialien: evt. Seil

Durchführung: Die Kinder stellen sich hintereinander auf und legen jeweils eine Hand auf die Schulter des Kindes vor ihnen oder halten sich an einem Seil fest. Den Kopf der Raupe bildet eine Lehrperson. Sie führt die Gruppe sehr langsam durchs Gelände und über kleinere Hindernisse. Mutige Kinder können die Augen schließen, vorsichtigere halten sie offen. Ganz mutige können sich auch die Augen verbinden lassen. Nach Abschluss der Runde bespricht die Gruppe die Eindrücke, die sie gewonnen hat.

Beobachtungsaufgaben:

  • Wie kann ich mich zurechtfinden, wenn ich nicht mehr so gut sehe?
  • Wie fühle ich mich dabei?

Info: Diese Übung ist dazu gedacht, die Kinder auf eine Unternehmung im Dunkeln vorzubereiten und sollte idealerweise bei Einbruch der Dämmerung durchgeführt werden. Zu beachten sind natürlich die individuellen körperlichen Fähigkeiten der Kinder, die Route muss entsprechend gewählt und vorher ausprobiert werden. Natürlich kann zum Aufwärmen auch in einem abgedunkelten Raum geübt werden.

Wege im Dunkeln

Volksschule, Mittelschule
Geschätzte Dauer: 15–30 Minuten
Materialien: evt. Wanderstock od. ähnliche Hilfsmittel

Durchführung: Die Kinder und Jugendlichen legen, nachdem sie sich schon einige Zeit als Gruppe in der Dunkelheit fortbewegt haben, einen kurzen Wegabschnitt alleine zurück. Wenn sie sich damit sicherer fühlen, können sie dabei Hilfsmittel, wie z. B. einen Stock nutzen, um unebenes Gelände zu erkunden. Nachdem die Gruppe wieder versammelt ist, schildern die Kinder ihre Eindrücke.

Beobachtungsaufgaben:

  • Was nehme ich wahr und wie fühle ich mich dabei?
  • Welche Sinne helfen mir am meisten mich zu orientieren?

Info: Der allein zu bewältigende Wegabschnitt muss entsprechend den Fähigkeiten und der Verfassung der Kinder gewählt und vorab ausprobiert werden. Für manche Kinder stellt es überhaupt kein Problem dar, sich alleine im Dunkeln fortzubewegen und sie können sich ganz auf die Sinneseindrücke verlassen. Für andere ist das eine Herausforderung, nach deren Bewältigung ihr Selbstbewusstsein steigt.

Wahrnehmung im Dunkeln

Volksschule, Mittelschule
Geschätzte Dauer: ca.1 h
Materialien: geeignete Ausrüstung für eine leichte Nachtwanderung, also feste Schuhe, warme Kleidung

Durchführung: Die Kinder werden auf die Nachtwanderung vorbereitet. Sie wissen, dass sie auf den Wegen bleiben und sich leise und rücksichtsvoll in der Natur verhalten sollen. Vorab wurde auch über Angst im Dunkeln und mögliche Reaktionen gesprochen (z. B. die Nähe einer Lehr- oder Vertrauensperson suchen). Der Nachtspaziergang startet im Idealfall in der Dämmerung, damit die Augen Zeit haben, sich an die Dunkelheit anzupassen. Die Person, die die Gruppe führt, leitet die Kinder an einem geeigneten Platz durch eine Reihe von Übungen, bei der jedesmal die Wahrnehmung mit einem unserer Sinne im Vordergrund steht. Das kann in folgender Reihenfolge geschehen: zuerst schauen und dann die Augen schließen; hören (hier ist von Vorteil, wenn nicht gesprochen wird), riechen, fühlen.

Beobachtungsaufgaben:

  • Welche Pflanzen erkenne ich, welche Tiere kann ich sehen? (Fledermäuse, Katzen, Füchse, Igel, Glühwürmchen, Käfer, …)
  • Welche Geräusche kann ich hören? (Nachtvögel, Grillen, Heuschrecken, Knacken von Ästen) Sind sie lauter als bei Tag?
  • Kann ich andere Gerüche wahrnehmen?
  • Was ändert sich noch?

Info: Zur Vorbereitung können den Kindern vor dem Spaziergang Tierlaute von einigen Tieren vorgespielt werden, die im Exkursionsgebiet vorkommen. So können die Kinder vielleicht einige Arten erkennen. Zu den Gerüchen: Nachtblühende Pflanzen haben sehr oft einen sehr intensiven Duft. Manche duften süß und schwer, andere riechen nach Aas oder Urin. Nachts sinkt meist auch die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit steigt – auch das lässt sich wahrnehmen.


Das Projekt „Erhellendes über die Dunkelheit - Bewusstseinsbildung zur dunklen Nacht für Naturpark-Schulen“ wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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