Kindergarten, Volksschule
Dauer: eine Unterrichtsstunde
Materialien: Geschichte „Die Igelfamilie sucht ein neues Zuhause“, Schlafmasken oder weiche Tücher um die Augen zu verbinden, Turngeräte
Durchführung: Zuerst liest der*die Lehrer*in / der*die Gruppenleiter*in die Geschichte vor. Dann wird im Garten oder Turnsaal ein Hindernisparcours aufgebaut, in dem die Kinder die Abenteuer einer Igelfamilie nachspielen: unter den Reckstangen durchschlüpfen, nicht von den „Autos“ (dargestellt durch eine Gruppe von Kindern, die aus zwei Richtungen hin- und herlaufen) erwischt werden, „geblendet“ (mit verbundenen Augen) den richtigen Weg finden und Hindernissen ausweichen, …
„Die Igelfamilie sucht ein neues Zuhause“
Es war einmal eine Igelfamilie, die in einem schönen Garten mit einer herrlichen Blumenwiese und üppigen Gemüsebeeten lebte. Doch das Haus, zu dem der Garten gehörte, wurde verkauft und die neuen Besitzer wollten den Garten in einen Rasen verwandeln Dazu verwendeten sie Unkrautbekämpfungsmittel und legten Schneckenkorn aus. Die Igelmutter machte sich Sorgen, eines ihrer Kinder könnte auf die Idee kommen, diese lustig aussehenden bunten Körner zu fressen. Denn die kleinen Igel konnten ja nicht wissen, dass es sich um giftige Teile handelt. Sie beschloss daher, wie viele andere Tiere auch, diese gefährlich und ungemütlich gewordene Umgebung zu verlassen.
Am Abend der Abreise herrschte bei den Igeln große Aufregung. Als es dunkel wurde, machten sie sich erwartungsvoll auf den Weg. Doch schon nach wenigen Metern trafen sie auf das erste Hindernis: den Gartenzaun. Sie wanderten dem Zaun entlang. Erst als sie ein Loch entdeckten, das der Fuchs gegraben hatte, konnte die Familie auf die andere Seite schlüpfen. Überglücklich, den Garten endlich hinter sich zu lassen, zogen sie weiter. Doch der Schreck war groß, als sie kurz darauf vor der nächsten großen Gefahr standen: der Straße. Die Igelmutter nahm all ihren Mut zusammen und konzentrierte sich, um ihre Familie unverletzt zwischen den heranbrausenden Autos über den Asphalt zu führen.
Nachdem sie auch diese Hürde gemeistert hatten, wollten die Igel ihre nächtliche Reise zügig fortsetzen. Sie kamen aber nur langsam voran. Die Straßenlaternen tauchten den Straßenrand in so helles Licht, dass die stacheligen Nachttiere sich ganz unsicher fühlten, ganz ohne den Schutz der Dunkelheit. Vorsichtig und möglichst leise suchte die scheue Igelfamilie einen günstigen Weg, um auf gar keinen Fall von ihrem Feind, dem Dachs, bemerkt zu werden.
Nach einer langen, abenteuerlichen Nacht gelangten die Igel endlich zu einem neuen Garten, der ihnen auf Anhieb gefiel. Es gab nicht nur Gemüsebeete, Obstbäume und eine Blumenwiese, sondern auch zahlreiche Insekten, die unsere kugeligen kleinen Freunde besonders gerne fressen. Nachdem sie satt waren, zogen sich die Igel in den frühen Morgenstunden in den Schutz einer prächtigen Hecke zurück. Dort fielen sie erschöpft, aber erleichtert in einen tiefen Schlaf.
Quelle: Unterrichtsdossier Pandamobil – Unterrichtsideen – Wer wacht in der Nacht … was funkelt im Dunkeln?
Online: https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2018-08/A_Pandamobile18-21_Unterrichtsdossier.pdf