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Foto: Envato/wirestock

Foto: Naturpark Leiser Berge

Foto: Pixabay

Totholz

Totholz ist ein wahres Wundermittel, wenn es darum geht, möglichst viele Arten zufrieden zu stellen – Moose, Flechten, Pilze, Spechte und natürlich unzählige Insekten profitierten von abgestorbenem Baummaterial. Insbesondere Käfer werden durch das Belassen von Altholz gefördert. Ungefähr ein Drittel aller Käfer, also mehr als 1.400 Arten, kommen nur an und im Totholz vor. Seltene Wildbienen brauchen Totholz für ihre Bruten, gleichzeitig sind sie wichtige Bestäuber, z. B. im Obstgarten.

Ebenso vielfältig wie seine Bewohner sind auch die Formen, wie Totholz verbleiben kann. Einzelne abgestorbene Äste, Baumstrünke oder auch ein Totholzhaufen in einer geschützten Ecke leisten bereits einen positiven Beitrag. Wichtig ist eine Besonnung, damit das Holz trocken verwittern kann und lange Bestand hat. Durch gezielte Anlage spezieller Totholzlebensräume, wie einer Käferburg, kann man außerdem außergewöhnliche Kunstwerke erzeugen, die reich besiedelt werden können.

Was brauche ich für die Anlage einer Käferburg?

Vorbereitung

Neben der Standortwahl geht es auch darum, ausreichend Holz verschiedener Laubbaumarten zu beschaffen in unterschiedlichen Zersetzungsgraden und Stärken.

Material und Geräte

Laubholzstämme
An sich gilt je stärker, desto besser!

  • unterschiedliche Zersetzungsgrade, mehr Frischholz
  • 36 lfm. Stämme mit einem Durchmesser von 15–40 cm, die einzelnen Stämme sollen zwischen 60 und 190 cm hoch sein
  • 18 lfm. stärkere Äste mit 8–12 cm Durchmesser als Abstandshalter zwischen den Stämmen

Sägespäne oder Sand

Werkzeug

  • Spitzhacke, Spaten, Fäustel oder Vorschlaghammer zum Einschlagen der Abstandshalter, Handhacke, Äxte zum Anspitzen der Abstandshalter, Astsäge

Standort und Fläche

Ein sonnenexponierter und windgeschützter Standort in Gehölznähe (Feldgehölz, Hecke oder Wald) ist ideal für eine Käferburg. Die Anlage lohnt sich aber auch im Halbschatten, da Käfer unterschiedlichste Ansprüche haben. Die Grundfläche für die Käferburg sollte 2 mal 2 m betragen und der Untergrund tief genug sein, um ein geeignetes Loch graben zu können. Idealerweise kann man sie direkt über einem alten Wurzelstock bauen.

Kosten und personeller Aufwand

Kosten fallen an für die Stämme, das Werkzeug und die Sägespäne. Es werden zumindest 2 Personen benötigt.

Wie erfolgt die Anlage einer Käferburg?

Aushub

Eine 60 cm tiefe Grube mit einem Durchmesser von mindestens 2 m wird ausgehoben. Bei wasserundurchlässigem Boden muss eine Abflussrinne angelegt werden, damit das Holz nicht durch das stehende Wasser rasch vermodert.

Aufbau

Der Aufbau der Käferburg erfolgt Reihe um Reihe. Als erstes werden in der ersten, also äußersten Reihe die Stammstücke eingesetzt und mit eingeschlagenen Ästen als Abstandshaltern fixiert. Danach werden die Zwischenräume zur Stabilisierung ca. 40 cm hoch mit Erdreich aufgefüllt und festgestampft. Im Anschluss wird mit den nächsten Reihen gleich vorgegangen. In der Mitte der Käferburg bleibt am Ende ein holzfreier Raum, der – ebenso wie die Zwischenräume der Stämme – mit einem Erde-Sägespäne-Gemisch aufgefüllt wird. Dieser geschützte Bereich wird von den Käfern für die Eiablage und später von den Larven zur Verpuppung genutzt.

Pflege

Um ein Zuwachsen der Käferburg zu verhindern, soll regelmäßig um diese herum gemäht werden. Alternativ kann auch in einer Breite von ca. 50 cm eine Kies- oder Sandfläche um die Stämme angelegt werden. Sandflächen sind gleichzeitig Nistlebensräume für viele Insekten, wie Wildbienen.

Weitere wertvolle Totholzlebensräume

Benjes-Hecke

Aus verschiedenen Naturmaterialien wird eine „Hecke“ aus Totholz gebaut. Für die Anlage werden Stecken als Pfeiler senkrecht in die Erde gesteckt und die Hecke danach mit querliegenden Ästen verbunden. Das Bauwerk kann dann mit anderen Materialien wie trockenem Gras, hohlen Stängeln oder leeren Schneckenhäusern gefüllt werden.

Totholzhaufen

Für einen Totholzhaufen findet sich in jedem Garten oder Hof eine Ecke. Zuerst wird ein ca. 40 cm tiefes Loch ausgehoben, das mit Zweigen und Blättern befüllt wird. Darauf wird dann Holz in verschiedenen Stärken gestapelt, das beim Baumschnitt angefallen ist. Schnittgut und altes Laub kann beliebig oft nachgelegt werden.

Totholzpyramide

Eine Totholzpyramide ist ein imposantes Bauwerk, bei dem verschieden dicke Äste um einen hohen Stamm, der im Boden befestigt ist, aufgeschichtet werden. Eine gute und professionelle Stabilisierung des Bauwerks ist sehr wichtig und es lohnt sich ein Hinweisschild anzubringen, dass die Pyramide nicht beklettert werden darf.

Expert*innen-Tipp

„Alte, tote Einzelbäume sind als stehendes Totholz für viele verschiedene Arten von Bedeutung. Ein Hinweisschild mit einem informativen Text, klärt darüber auf, dass dieser Baum nicht zufällig übriggeblieben ist und macht neugierig, mehr darüber zu erfahren z. B. „Pssst – in dieser Wiege schlafen mehrere hundert junge Käfer!““


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