Ziel des Naturparks Rosalia-Kogelberg ist einerseits die Wiederherstellung und Verbesserung von wertvollen Feuchtlebensräumen, die durch Nutzungsaufgabe und Strukturarmut gefährdet sind. Diese Flächen sollen für eine angepasste Bewirtschaftung vorbereitet und eine dauerhafte Bewirtschaftung sichergestellt werden. Um ein Mosaik von Biotoptypen zu erhalten und die Diversität in den Gebieten zu erhöhen, sollen Lebensraumelemente, wie ein Tümpel für Amphibien und eine Hecke angelegt werden.
Andererseits wird beabsichtigt Halbtrockenrasen und magere Standorte, die durch Nutzungsaufgabe und Neophyten gefährdet sind, wiederherzustellen. Die Flächen werden für eine angepasste Bewirtschaftung vorbereitet und eine dauerhafte Bewirtschaftung durch Beweidung und Mahd sichergestellt. Es erfolgen eine Entwicklung der weitgehend verbuschten Halbtrockenrasen bzw. der Magerwiese zu großteils offenen Flächen mit einer großen Diversität an Nutzungs-, Struktur und Vegetationsmustern.
Sieggraben „Gemeindewiese zum Bildl“ Fläche:
- Landschaftsschutzgebiet (Größe: 1,7 ha)
- Gründe für Gefährdung: Fehlendes Management, Verbrachung, Verbuschung
- Problemstellung: Bei der Fläche handelt sich um extensiv bewirtschaftete, artenreiche, zum Teil feuchte Wiesenflächen. Aufgrund ihrer Seltenheit in der Region und ihrer Bedrohung kommt dieser Fläche eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung zu. Grünland-Biotoptypen sind im Pannonikum in den letzten Jahrzehnten massiv unter Druck geraten. Somit stellt die Erhaltung der Gemeindewiese in ihrer standörtlichen Vielfalt ein übergeordnetes Erhaltungsziel dar.
Pöttelsdorf „Himmelteich“
- Fläche: Kein Schutzgebiet (Größe: 0,9 ha)
- Gründe für Gefährdung: Verlust von Stillgewässern, Neophyten auf Nachbarflächen
- Problemstellung: Das Gebiet wurde vor rund zwanzig Jahren als Retentionsbecken angelegt. Auf dem Gelände befindet sich ein Teich mit Röhricht, eine gehäckselte Grünlandbrache und Gehölze. Das vorhandene Gewässer weist einen Fischbestand auf und das Ufer ist durch ein Steilufer geprägt. Für Amphibien ist dieses Gewässer kein geeigneter Lebensraum. Neophyten (Flügelknöterich, Fallopia) auf den Nachbarflächen stellen eine Gefährdung dar.
Drassburg „Schwarzes Kreuz”
- Fläche: Landschaftsschutzgebiet (1 ha)
- Gründe für Gefährdung: Verbrachung, Verbuschung, Neophyten
- Problemstellung: Im Umfeld des „Schwarzen Kreuzes“ befinden sich magere Standorte, die von einem verbrachten Halbtrockenrasen eingenommen werden. Hier ist die Vegetation der Halbtrockenrasen noch ersichtlich. Die nährstoffreicheren Bereiche werden von Gewöhnlicher Robinie (Robinia pseudacacia), Schwarzer Holunder (Sambucusnigra) und Echte Walnuss (Juglansregia) dominiert. Aktuell passiert keine Nutzung auf der Fläche. Teile der Fläche wurden 2019 entbuscht. Als Schutzmaßnahme ist es notwendig, eine extensive Bewirtschaftungsform aufrecht zu erhalten. Halbtrockenrasen sind im pannonischen Raum laut Umweltbundesamt der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs der Gefährdungskategorie 2 (stark gefährdet) zugeordnet.
Loipersbach „Oberkogel”
- Fläche: Landschaftsschutzgebiet (0,6 ha)
- Gründe für Gefährdung: Fehlendes Management, Verbrachung, Verbuschung, Neophytenausbreitung
- Problemstellung: Bei der Fläche handelt es sich um eine nährstoffarme Grünlandbrache entlang einer Bahnstrecke, die in unregelmäßigen Abständen gehäckselt wird. Trotz der ausbleibenden Nutzung ist die Fläche relative kräuterreich ausgebildet. Die Fläche weist Potential auf, sich als artenreiche Magerwiese zu etablieren. Magerwiesen sind im pannonischen Raum laut Umweltbundesamt der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs der Gefährdungskategorie 2 (stark gefährdet) zugeordnet.
Rohrbach „Wieserberg“
- Fläche: Natura 2000, FFH Richtlinie und Vogelschutzrichtlinie, Landschaftsschutzgebiet (4,2 ha)
- Gründe für Gefährdung: Fehlendes Management, Verbrachung, Verbuschung
- Problemstellung: Bei der Fläche handelt es sich um basische Halbtrockenrasen submediterraner bis subkontinentaler Prägung des FFH-Lebensraumtyps 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia). Es handelt sich um keinen natürlichen Lebensraum, weshalb er auf eine Pflege bzw. extensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung angewiesen ist. Aufgrund des Ausbleibens dieser Pflege in den letzten Jahrzehnten ist es zur Versaumung, Verbuschung und Bewaldung der Fläche gekommen. Ohne aktive Maßnahmen zur Reduzierung des Gehölzanteils auf maximal 25% der Fläche kann der Lebensraum längerfristig nicht erhalten werden.