Das mehrgeschoßige Gebäude nahe dem Naturpark-Infozentrum Scharnitz wird künftig nicht Menschen, sondern Wildbienen und andere Insekten beherbergen. Der Naturpark Karwendel und die Freiwilligen-Plattform TEAM KARWENDEL schaffen mit dem kleiderschrankgroßen Bienenhotel eine große Nisthilfe für die für das Ökosystem so wichtigen Wildbienen.
Das mehrgeschoßige Gebäude in der Größe eines geräumigen Kleiderschranks wurde heute mit dem „Innenausbau“ abgeschlossen. Das neue „Wildbienenhotel“ ist archi-tektonisch einzigartig und wird nicht nur die zukünftigen sechsbeinigen Gäste, sondern auch alle Besucher*innen der Länd erfreuen, sind die Projektpartner unisono überzeugt. Zudem wird es einen wertvollen Beitrag zum Schutz und Erhalt des Lebensraumes der vielen verschiedenen in Tirol lebenden Bienenarten leisten. Denn neben ausreichender Nahrung, die aufgrund des riesigen naturnah gestalteten Areals bereits zur Verfügung steht, brauchen die Bienen auch Platz zum Nisten, erklärt Hermann Sonntag, Geschäftsführer des Naturpark Karwendel. „Im Naturpark selbst bemühen wir uns täglich um den Erhalt der Biodiversität, rund um unsere Besucherzentren steht die Gestaltung von naturnahen, artenreichen Elementen für Wildbienen & Co im Vordergrund.“
Von den 700 in Österreich lebenden Arten gibt es solche, die nur auf eine einzige Pflanze spezialisiert sind, und solche, die bestimmte Materialien zum Nisten bevorzugen, wie Holz, Blätter oder Sand. „Damit also möglichst viele verschiedene Wildbienen an einem Ort leben können, muss die Pflanzenvielfalt – so wie hier im Naturpark Karwendel – ausreichend groß sein.“ Das „Wildbienen-Grandhotel“ ist großzügig angelegt und bietet für die Tiere nun zusätzlichen Platz zum Nisten.
DAS INSEKTENHOTEL IM DETAIL
Der Rohbau des Insektenhotels wurde – basierend auf fachlicher Beratung durch natopia – von den Naturparkführern Jakob Laner und Micha Sir geplant und realisiert. Der Innenausbau mit unterschiedlichem Baumaterial wie Lehm, Ziegel und verschiedenen Hölzern fand heute im Rahmen eines Workshops statt. „Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Beteiligten für das großartige Engagement bedanken. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es ist wirklich ein Hingucker!“, freut sich Marina Hausberger, Bereichsleiterin des Naturparks Karwendel, über das großartige Ergebnis.
Besucherzentren - Oasen der Artenvielfalt
Neben den Maßnahmen in Scharnitz werden gerade auch Außenfläche rund um das Naturparkhaus in Hinterriß und die Alte Bastion in Hall (Sitz Naturpark-Management) gestaltet. Die Maßnahmen werden durch das Land Tirol finanziell unterstützt.