Wer hat sich nicht schon mal darüber aufgeregt? Giftige Zigarettenstummel werden nicht nur in den Ortsgebieten achtlos weggeworfen, sondern verschandeln und vergiften auch die hintersten Winkel unserer Naturräume. Mit sogenannten Wanderaschenbechern soll nun Abhilfe geschaffen werden und Gäste sowie Einheimische sollen motiviert werden ihre Zigarettenstummel in den portablen Aschenbechern zu entsorgen. „Unsere Ranger*innen im Naturpark Karwendel sammeln jedes Jahr auf ihren Streifzügen durch das Schutzgebiet kiloweise Müll, Zigarettenstummel sind bei den Sammelaktionen immer und überall zu finden. Mit den recycelten Wanderaschenbechern sollen die Besucher*innen motiviert werden ihre Zigarettenkippen nicht einfach in der Natur zu entsorgen.“ erklärt Marina Hausberger, Stv. Geschäftsführerin des Naturpark Karwendel.
Handliche Begleiter für jeden Rucksack
Die kleinen Dosen passen in jede Hosentasche und jeden Rucksack und sollten immer mit dabei sein. So kann man bei Ausflügen schnell und unkompliziert einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leisten. Der Wanderaschenbecher ist öfters verwendbar, da nur der jeweilige Inhalt sachgemäß entsorgt werden muss und die Dose auch immer wieder ausgewaschen werden kann. Als Grundlage der Wanderaschenbecher dienen leere Munitionsdosen von Luftgewehrmunition, die von den verschiedenen Schützengilden des Landesschützenbundes gesammelt werden. Diese Dosen müssen nun nicht mehr nach dem Verbrauch der Munition entsorgt werden, sondern können nachhaltig recycelt und sinnvoll wiederverwendet werden. Die Dosen werden von den verschiedenen Schützengilden gesammelt und an den Naturpark Karwendel übergeben, dort werden sie dann beklebt und schließlich unter die Leute gebracht. „Somit tragen die Sport- bzw. Gildenschützen zum Umweltschutz im Naturpark Karwendel bei. Es freut mich jedes Mal, wenn ich einen solchen Wanderaschenbecher sehe.“ unterstreicht Andreas Hauser, Landesoberschützenmeister. Entstanden ist das Projekt nach Vorbild einer ähnlichen Kooperation im Naturpark Ammergauer Alpen.
Zigarettenkippen verseuchen Grundwasser und Böden
In Österreich werden jedes Jahr schätzungsweise 4.000 – 5.500 Tonnen Zigarettenstummel unsachgemäß entsorgt – also einfach weggeschmissen. Ein einziger Zigarettenstummel verseucht dabei bis zu 40 Liter Grundwasser und gibt eine Vielzahl an Giftstoffen an den Boden ab. „Wir hoffen, dass wir die Leute motivieren können, die Wanderaschenbecher zu verwenden und ein Umdenken stattfindet. Die negativen Auswirkungen der Tschiggstummel auf die Natur sind längst bekannt und sollten ernst genommen werden,“ sagt Sebastian Pilloni, Ranger des Naturpark Karwendel.
Kostenlos erhältlich
Die Wanderaschenbecher gibt es im Naturparkhaus in Hinterriß, im Naturpark-Infozentrum in Scharnitz und werden auch direkt im Schutzgebiet von Ranger*innen ausgehändigt. Dank der finanziellen Unterstützung vom Land Tirol können die Wanderaschenbecher kostenlos ausgegeben werden.
Weitere Informationen & Kontakt:
Marina Hausberger, MSc, 0664-1254587, marina.hausberger@karwendel.org