Im Vordergrund des Naturpark-Gipfels stand im heurigen Jahr die Biodiversität in den Naturparken, ein Thema, dem bundesweit viel Bedeutung zugemessen wird. Österreichs Naturparke nehmen eine Vorreiterrolle beim Schutz der Artenvielfalt und ihrer Lebensräume ein. Dies betonte auch LH-Stv.in Marlene Svazek: „Die Naturparke gelten als Vorzeigebeispiel für nachhaltigen Natur- und Umweltschutz sowie den Erhalt unserer Lebensgrundlage. Es liegt daher in unserer Verantwortung, die führende Rolle der Naturparke Österreichs weiter zu festigen, um damit die natürliche Vielfalt für kommende Generationen zu bewahren. Die Erhaltung der Biodiversität ist nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich und sozial von großer Bedeutung. Um dieses kostbare Erbe zu schützen, müssen wir zusammenarbeiten. Nur auf diese Weise können wir eine lebenswerte Zukunft für Generationen gewährleisten.“
Auf die Fläche, fertig, los!
Ein wichtiges Thema beim Naturpark-Gipfel 2023 war der Schutz der Insektenvielfalt. Hierzu fand am Vortag die internationale Fachtagung „Auf die Fläche, fertig, los!“ statt, bei welcher der Startschuss zur gleichnamigen Initiative gegeben wurde. Ziel dieser Initiative ist, die Bedeutung von Kleinlebensräumen für die Insektenvielfalt noch bewusster zu machen und die Anlage von Insektenlebensräume anzuregen. Hierzu zählen Blühflächen, Hecken, Tümpel, Totholzanlagen und Sandlebensräume und vieles mehr. Hierfür sind Österreichs Naturparke hervorragend geeignet sowie auch private Gärten und öffentliche Flächen. All diese Maßnahmen dienen dem Erhalt und der Förderung der Biodiversität.
„Es freut mich, dass die Fachtagung bei uns abgehalten wurde, da wir uns in Weißbach bereits intensiv mit dem Thema biodiversitätsfördernder Flächen im Zuge der Initiative „Natur in der Gemeinde“ beschäftigt haben. Heuer wurde auch das Insektencamp der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft bei uns durchgeführt. Hier kartierten Nachwuchs-Insektenforscher Flächen im Naturpark. Wir sind schon sehr gespannt auf die Ergebnisse!“, meint Sandra Uschnig, Geschäftsführerin des Naturparks Weißbach.
Schutz der Artenvielfalt – auch bei Nacht
Diskutiert wurde auch über den nationalen Biodiversitätsfonds, welcher eine große Chance für den Schutz der biologischen Vielfalt und entsprechende Aktivitäten bietet. Dieser ermöglicht aktuell fünf österreichischen Naturparken in einem gemeinsamen Projekt Maßnahmen zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme auf 41 Flächen mit insgesamt 48 ha durchzuführen. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Aktivitäten zur Reduktion gebietsfremder invasiver Arten und Beweidungsmaßnahmen in Feuchtgebieten und Trockenrasenflächen in den Schutzgebieten.
Der Präsident des Verbandes der Naturparke Österreichs, Johann Thauerböck betont: „Unsere 48 Naturparke engagieren sich im ganzen Land für den Schutz unserer Landschaften voller Leben. Der Biodiversitätsfonds ermöglicht in den kommenden Jahren eine Intensivierung der Bemühungen, unsere Naturschätze zu erhalten – und zwar gemeinsam mit den Menschen vor Ort.“
Ein weiteres beim Gipfel besprochenes Thema, dem sich die Naturparke Österreichs angenommen haben, ist die Eindämmung der zunehmenden Lichtverschmutzung. Das durch künstliche Beleuchtung im Außenbereich herbeigeführte „Ausbleiben der Nacht“ macht vor allem nachtaktiven Insekten, aber auch Säugetieren, Pflanzen und sogar uns Menschen zu schaffen. Vorreiter im Schutz der Nacht ist der Naturpark und Österreichs bisher einziger Sternenpark Attersee-Traunsee. In diesem Licht- und Landschaftsschutzgebiet engagiert man sich schon seit vielen Jahren für dieses Thema und folgt strengen Lichtmanagement-Plänen.