Es gibt sie nicht allzu oft in unserem Land - Hangmoore, ökologisch sensible und immer seltener werdende Naturjuwele in den Ostalpen. Landschaftlich eigentlich unspektakulär und so gar nicht in unsere Zeit der Superlativen passend.
Aus ökologischer Sicht jedoch äußerst bemerkenswert, denn viele Faktoren müssen zusammenspielen, um so ein Hangmoor entstehen zu lassen.
Moore haben übrigens im Mürzer Oberland eine große Bedeutung. Und der Naturpark ist Heimat eines sehr bedeutenden Moorkomplexes des östlichen Alpenraumes, dem Naßköhr auf der Hinteralm.
Dank solcher Moore verfügt die Forschung über Funde von Riesenhirschen aus der Eiszeit und weiß, wie sich unsere Vorfahren angezogen und welchen Schmuck sie getragen haben. Neben kultureller und historischer Bedeutung sind Moore auch noch ausgezeichnete Klimadatenbanken. So ist im Naßköhr die Geschichte des Klimas und der Pflanzen unserer Heimat auf ca. 12.000 – 14.000 Jahre erhalten.
Moore spielen daher eine große Rolle bei dem zukünftigen Erhalt unseres Klimas. Sie sind Giganten unter den Kohlenstoffspeichern. Ein Moor speichert 2.5-mal mehr Kohlenstoff als dasselbe Volumen Ackerboden. Dies liegt an ihrer einzigartigen Weise zu wachsen.
Moore bestehen zum großen Teil aus Torfmoosen, welche dauerhaft wachsen. Die unteren Teile der Moose sterben nach einiger Zeit ab und bilden unter Luftabschluss Torf. Da bei diesem Prozess die Pflanzenreste nicht zersetzt werden, bleibt der Kohlenstoff im Boden gespeichert. Aus diesem Grund sind die Erhaltung und Renaturierung dieser Naturjuwele auch ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung unserer Heimat und Kulturlandschaft.
Eines dieser Naturjuwele befindet sich unweit von Altenberg an der Rax im Naturpark Mürzer Oberland. Gemeinsam mit dem Grundstücksbesitzer, den Österreichischen Bundesforsten, konnte dieses kleine Moor vom Naturparkverein schon vor einiger Zeit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Zwei Holzstege ermöglichen eine naturverträgliche Besichtigung der Moorlandschaft, welche sich inmitten eines Hochwaldes befindet.
Dies war auch der Grund, dass dieser Tage die beiden Naturparkmitarbeiter Manfred Huber und Biodiversitätsexperte Kristof Veitschegger die Moorfläche von durch Selbstanflug anwachsende kleine Fichten und Sträucher befreien mussten. So sorgten sie für das weitere Gedeihen dieses ökologischen Kleinodes. Gleichzeitig wurde damit ein Teil des neuen "klimawandeln" - Erlebnisweges (Eröffnung: Frühling 2019) für die zukünftigen Besucher verschönert.