Für die Naturparke Oberösterreichs sind vor allem gemeinsame Aktivitäten von besonderer Bedeutung, welche die Themen Biodiversität und Klimawandel über längere Zeiträume spannend in den Schulen verwurzeln.
Die SchülerInnen erlernen durch die Teilnahme am Projekt gewissenhaftes naturkundliches Beobachten und Dokumentieren phänologischer Phasen bei Gehölzen. Damit wird die alte Tradition der Aufzeichnung von Naturbeobachtungen neu belebt und sinnvoll in die heutige Naturschutzarbeit integriert. Die Kinder erkennen durch das Beobachten der Gehölzentwicklung und der Witterung mit Hilfe aufbereiteter Unterlagen Zusammenhänge zwischen Temperatur, Niederschlag und Naturentwicklung und lernen über die naturschutzfachliche Bedeutung von Hecken, Sträuchern und Bäumen als wichtige Strukturelemente in den Naturparklandschaften und als unersetzliche Ressourcen für hunderte Tierarten Oberösterreichs.
Projektziele:
- Oberösterreichische Naturparkschulen als „Forschungsstationen“ für Klimawandel, Biodiversität und Phänologie etablieren
- Interesse und Bewusstsein für Naturbeobachtung und Wettergeschehen bei Erwachsenen wecken
- Erfassung von Wetterdaten in den oberösterreichischen Naturparken
Projektmaßnahmen:
- Pflanzung von 10-Jahreszeiten-Schulhecken
An 15 oberösterreichischen Naturpark-Schulen wurden im Herbst 2018 „10-Jahreszeiten‐Hecken“ gepflanzt, die aus 12 Gehölzarten besteht. Damit werden die Beobachtungsobjekte in Form der heimischen Gehölze direkt am Schulgelände verwurzelt und die phänologische Entwicklung kann jederzeit und ohne viel Aufwand im Rahmen des Schulalltages beobachtet werden.
- Gestaltung und Druck von Bildungsmaterialien
Alle teilnehmenden Schulen erhalten ab Jänner 2019 fachlich und didaktisch ausgereifte Materialien, mit denen sie ihre phänologischen Beobachtungen fundiert durchführen und wichtige biodiversitätsrelevante Kenntnisse erwerben können. Die Bildungsmaterialien umfassen eine digitale Projektmappe, Informationsschilder (Gehölzarten), die bei allen Heckenpflanzen situiert werden, pro Schule eine Outdoor-Projekttafel, Projektplakate für die Aula, einen Klassenwandkalender, einen kleinen Forscherausweis und Naturkalender-Drehscheiben.
- Fachliche Betreuung der Schulen und Trainings von NaturvermittlerInnen
Die betreuenden Lehrkräfte und NaturvermittlerInnen werden fachlich und beobachtungsmethodisch im Zuge von 6 Workshops hinsichtlich Pflanzung der Hecken und Bildungsmaterialien sowie der Beobachtungsmethodik und Nutzung der Ergebnisse im Rahmen des Unterrichtes und bei Geländeexkursionen ausgebildet und extern begleitet.
- Entwicklung einer phänologischen Naturbeobachtungs-App und einer Internetseite
Aufbauend auf der phänologischen Smartphone-App der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), die im Projekt „NaturVerrückt“ erstellt wurde, wurde eine oberösterreichische Naturkalender-App für die Naturparke entwickelt. Mit dieser App beobachten SchülerInnen, Gäste und NaturparkbewohnerInnen die Aktivitäten der wichtigsten Tierarten der Naturparke sowie Blattaustrieb, Blüte oder Fruchtreife von wilden und kultivierten Pflanzen. Hier geht's zur App und zur Internetseite!
- Installation von drei Wetter-Mess- und Beobachtungsstationen in den oberösterreichischen Naturparken
In den Naturparkgemeinden Scharten, Rechberg und Weyregg am Attersee werden Wetter-Mess-Stationen installiert. Die gesammelten Wetterdaten (Temperatur, Luftfeuchte, Niederschlag, Wind, UV-Wert usw.) können mit den phänologischen Beobachtungsdaten der SchülerInnen und der Bevölkerung in Relation gebracht werden. Ein Wetterarchiv und dazugehörende Bilder einer Webcam sollen sowohl den Naturparkbewohnern (v.a. Bewirtschafter) als auch Besuchern informative Daten liefern.
- Öffentlichkeitsarbeit und Ergebnisaufbereitung
Die begleitende Öffentlichkeitsarbeit und die Aufbereitung der Ergebnisse für die interessierte Bevölkerung ist ein zentraler Teil des Projektes. Die OÖ. Nachrichten sind Medienpartner beim Projekt.
Das Projekt wird über ELER-Mittel der EU und des Landes Oberösterreich gefördert und läuft drei Jahre von Aug. 2018 bis Juli 2021. Das Büro LACON und die ZAMG sind Projektpartner.
Infos zum Projekt