Ein ca. 12 ha großes Gebiet in unmittelbarer Nähe zum Naturpark Blockheide wird seit Juni 2018 durch Wasserbüffel beweidet und damit die naturschutzfachliche Qualität der Flusslandschaft nachhaltig gesteigert. Das Projekt wurde bereits mit dem Naturschutzpreis „Die Brennnessel“ ausgezeichnet.
Die „Gmünder Wasserbüffelweiden“ stellt nicht nur touristisch eine bemerkenswerte Ergänzung zum Angebot im Naturpark dar, es verbindet auch den Naturschutzgedanken beider Institutionen. Das Projekt wurde deshalb zu einem Gewinner des Naturschutzpreises Die Brennnessel gekürt, weil es so gut durchdacht und langfristig konzipiert ist.
Die Beweidung durch die Wasserbüffel wird das Überleben zahlreicher Tier- und Pflanzenarten fördern und dient in hohem Maße der Erfüllung der regionalen Naturschutzziele. Als Landschaftspfleger werden die Tiere nicht mehr bewirtschaftbare Feuchtflächen in der Flussniederung beweiden. Dadurch wird die Biodiversität der aktuell eher monotonen Brachflächen im Sinne des Naturschutzes deutlich steigen.
Neben diesen Naturschutzleistungen helfen sie auch die riesigen Retentionsflächen von all zu starkem Bewuchs frei zu halten. Dadurch können diese ihre Aufgabe im Rahmen des passiven Hochwasserschutz optimal erfüllen.
Mit den Maßnahmen soll auch eine neue touristische Attraktion für Gmünd und die Region geschaffen werden, bei der die Wasserbüffel in der faszinierenden, natürlichen Flusslandschaft auch beobachtet werden können. Über einen zentralen Weg leicht erreichbar und ergänzt durch zwei Aussichts- und Informationspunkte lassen sich die Tiere und die Flusslandschaft hautnah und zeitgemäß erleben. Der Besuch des Naturparks Blockheide kann mit einer Besichtigung der Gmünder Wasserbüffelweiden gut kombiniert werden.
Zu den Wasserbüffeln:
Der Wasserbüffel (Bubalus arnee), ist die am weitesten verbreitete Art der asiatischen Büffel und gehört zur Familie der Rinder. Wasserbüffel sind ebenso sanftmütige wie imposante Tiere: Vom Kopf bis zum Rumpf können sie 3 Meter lang werden, und das bei einer Schulterhöhe von 180 cm. Wildlebende Tiere bringen es auf bis zu eine Tonne Gewicht, domestizierte Exemplare auf ungefähr die Hälfte.
Wasserbüffel leben unter natürlichen Bedingungen in Herden bis zu 30 verwandten Tieren, die von einer Leitkuh angeführt werden und auch die weiblichen Wasserbüffel tragen Hörner.
Besonders wohl fühlen sich die robusten und anpassungsfähigen Tiere in Auen und anderen Feuchtgebieten von den Tropen bis in die warmgemäßigte Zone. Sie nutzen dabei sowohl Offenland als auch lichte Wälder.
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