Zum Inhalt springen

AA AA AA

Foto: Pixabay/Alvydas

Foto: Pixabay/Michael Schwarzenberger

Foto: Pixabay/Adege

Vielfalt schafft Klima – Klima schafft Vielfalt

Das Wetter ist der momentane Zustand der Atmosphäre wie z. B. Regen, Sonne oder Bewölkung. Klima hingegen ist der Zustand der Atmosphäre über lange Zeiträume wie z. B. Jahrzehnte oder Jahrhunderte hinweg. Es umfasst alle Jahreszeiten und alle Wetterphänomene, die immer wieder kommen und nach denen wir unser Leben ausrichten. Doch nicht nur wir richten unser Leben nach dem Klima aus, auch die Tiere und Pflanzen in unserer Umgebung tun das. So führt die Kombination aus Klima, Menschen, Tieren und Pflanzen zur ganz besonderen Vielfalt der Österreichischen Naturparke. Zum Beispiel konnte sich so das Helm-Knabenkraut auf unseren heimischen Wiesen entwickeln und bis zum heutigen Tag halten. Auch das Rebhuhn ist auf die ganz besondere Kombination aus Klima, pflanzlicher Vielfalt sowie menschlichen Aktivitäten angewiesen.

Durch menschlichen Einfluss verändert sich das Klima derzeit schneller als erwartet, daher sprechen wir vom menschengemachten Klimawandel. Durch diesen werden manche bisher eher seltene Wetterphänomene, wie z. B. Dürren und große Hitze häufiger. Das bringt nicht nur uns Menschen zum Schwitzen, sondern auch die Vielfalt um uns herum. In den kommenden Jahren wird die Vielfalt in unseren Naturparken daher viele Veränderungen erfahren und es wird Klimagewinner geben, die vom Klimawandel profitieren, wie z. B. Edelkastanie oder Wiedehopf. Aber es wird auch Klimaverlierer geben, wie z. B. Fichte und Schneehase.

Doch die Vielfalt unserer Naturparke schafft auch Klima. Mit vielfältigen Ideen und Zusammenarbeit können wir dem menschengemachten Klimawandel einiges entgegensetzen. Durch Klimaschutz, also die Reduktion von Treibhausgasen, können wir das Ausmaß der Erwärmung einschränken. Dies gelingt zum Beispiel durch die Nutzung regional hergestellter Naturpark-Produkte (und die damit einhergehende Einsparung von Transportwegen) oder den Schutz von Mooren (die enorme CO2-Speicher sind). Unter Klimawandelanpassung versteht man Maßnahmen, mit denen auf die nicht mehr abwendbaren Auswirkungen des Klimawandels reagiert wird. Mit diesen können sich Menschen, Tiere und Pflanzen an die bereits ausgelösten Veränderungen anpassen. Klimawandelanpassung kann sich von Region zu Region stark unterscheiden, da auch die Folgen des Klimawandels regional sehr verschieden sind. Beispiele hierfür sind etwa eine jährlich flexible Wiesenmahd auf Naturschutzflächen oder das Setzen von widerstandsfähigeren Pflanzen.


Hier geht‘s zu „Klima, was ist das?“, Unterrichtsmaterialien für Pädagoginnen und Pädagogen, 2. bis 5. Schulstufe vom Klimabündnis Österreich.


Was kann ich tun?

  • Setze und säe heimische Pflanzen aus regional gesammeltem Saatgut. So trägst du zu Biodiversität und Klimawandelanpassung in deiner Umgebung bei.
  • Unterstütze deinen Naturpark bei Projekten und Aktionen zum Erhalt der Biodiversität und zur Förderung der Klimawandelanpassung.

Was kann ich beobachten?

  • Beobachte deine Umgebung und achte darauf, ob du Tiere und Pflanzen entdeckst, die du noch nicht kennst. Sind sie möglicherweise Klimagewinner? Achte auch darauf, ob du bekannte Tiere und Pflanzen weiterhin findest. Wen hast du schon lange nicht mehr gesehen?
  • Beobachte, wann die Pflanzen in deiner Umgebung zu blühen beginnen. Erkennst du die Insektenarten, die Blüten besuchen?

Ideen und Tipps

Nachfolgend finden sich Anleitungen für verschiedene Aktivitäten und Projekte.

Neue Freunde, verlorene Freunde

Ziel der Aktivität: Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Biodiversität erkunden


Alter: Fortgeschrittene VS und MS

Gruppengröße: 4 bis 20 Kinder

Material: Stifte, Plakate


Vorbereitung für Erwachsene: Recherchiere online Informationen zu diesen Arten.


Ablauf: Wähle eine Pflanze oder ein Tier aus, welches in den nächsten zehn Jahren in Österreich verstärkt vorkommen wird (siehe Beispiele) und male es in die Mitte eines Kreises auf ein Plakat. Mit welchen Tieren und Pflanzen wird es hier Freundschaft schließen, mit welchen wird es eher streiten? Besprich, wie sich die Welt durch die Ergänzung ändern würde und erweitere das Plakat um die damit in Verbindung stehenden Pflanzen, Tiere und Lebensräume. Solche, die eine größere Veränderung erfahren würden, befinden sich näher am Lebewesen in der Mitte. Andere, die nur gering beeinflusst werden, weiter außen. Abschließend stellen die Gruppen sich gegenseitig ihre Plakate vor und diskutieren die Ergebnisse.


Variation: Wähle ein Lebewesen aus, das bei uns heimisch ist. Was wäre, wenn dieses Lebewesen nicht mehr existieren würde? Beispiele: Alpenhummel, Feuersalamander, Gämse, Grasfrosch, Kuckuck, Birke, Fichte, Rot-Buche.


Für die Kleinen: Wähle Lebewesen aus, die besonders bekannt sind, wie z. B. Katzen, Hunde, Elefanten, Tiger, usw. und beziehe dich allgemeiner auf Kategorien wie z. B. Sträucher, Bäume, Wiesen, Wälder, Flüsse anstatt auf konkrete Arten oder Orte.


Quelle: Anna-Maria Wieser, Umweltdachverband

Vielfalts-Memory

Ziel der Aktivität: Gespür für die Bandbreite und Bedeutung der Artenvielfalt in der unmittelbaren Umgebung bekommen


Alter: VS und MS

Gruppengröße: bis 30 Kinder

Material: Tuch


Vorbereitung für Erwachsene: Hol’ dir von deinem Naturpark Infos zu den Gegenständen


Ablauf: Sammle verschiedene Naturmaterialien (Blätter, Früchte, Zweige etc.) und lege sie auf ein großes Tuch. Die Kinder haben nun Zeit sich die Materialien gut einzuprägen. Anschließend wird das Tuch verdeckt und ein Material entfernt. Die Kinder müssen nun raten, was fehlt. Haben sie herausgefunden, was fehlt, besprecht gemeinsam, warum der Gegenstand für die unmittelbare Umgebung wichtig ist.


Variation: Das Tuch wird verdeckt und die Kinder müssen in Gruppen so schnell wie möglich die vorhin betrachteten Materialien im Gelände finden. Danach werden die Gegenstände gemeinsam mit denen auf dem Tuch verglichen und besprochen. Am besten spielt man das Spiel in verschiedenen Lebensräumen, wie z. B. Wald und Wiese. So kann die Vielfalt der verschiedenen Lebensräume verglichen werden.


Für die Großen: Verändere zusätzlich die Position der Gegenstände, so wird es schwieriger den fehlenden Gegenstand zu entdecken.


Zum Weiterdenken: Erstelle eine Sammlung und beschrifte und beschreibe deine Gegenstände. So erhältst du ein Mosaik der Biodiversität, das du anschließend fotografieren kannst.

Weitere Informationen zum Vielfalts-Memory gibt es hier!


Quelle: PUSCH – Praktischer Umweltschutz

Versuch Treibhausgaseffekt

Ziel der Aktivität: Den Treibhausgaseffekt aktiv wahrnehmen und verstehen


Alter: fortgeschrittene VS und MS

Gruppengröße: beliebig

Material: 2 Teller, 1 Glasschüssel, Eiswürfel, Uhr oder Stoppuhr


Vorbereitung für Erwachsene: Lies‘ dir eine Erklärung zum Treibhausgaseffekt durch, z. B auf Seite 13 in diesem PDF.


Ablauf: Stelle die beiden Teller mit den Eiswürfeln in die Sonne. Über einen Teller stülpst du die Glasschüssel. Miss, wie lange es dauert, bis das Eis in den beiden Tellern vollständig geschmolzen ist. Wiederhole den Versuch und stelle diesmal beide Teller unter verschiedene Bäume und Sträucher. Vergleiche die gemessene Zeit mit dem ersten Versucht. Wo ist das Eis am schnellsten geschmolzen? Was denkst du, woran das liegt? Schützen manche Baum- oder Straucharten besser vor der Sonne?


Für die Kleinen: Anstatt die Zeit mit einer Uhr zu messen, achte besonders darauf wo die Eiswürfel zuerst ganz verschwunden sind und miss die Temperatur mit deiner Hand oder einem analogen Thermometer.

Das Arbeitsheft „Klimawandel“ für Volksschüler*innen finden Sie hier


Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Entdecker Auftrag

Ziel der Aktivität: Am eigenen Körper erfahren, was für eine bedeutende Rolle Vegetation bei der Klimawandelanpassung spielt


Alter: Kiga, VS und MS

Gruppengröße: beliebig

Material: keines


Ablauf: Macht an einem warmen und sonnigen Tag gemeinsam als Schulklasse oder als Familie einen Spaziergang. Lauft durch Wiesen und Wälder.

  • Achte unterwegs auf Pflanzen, die in der Sonne wachsen und auf jene im Schatten.
  • Bestimmt wird dir durch die Bewegung und die Sonnenstrahlen bald sehr warm, vielleicht beginnst du sogar ein wenig zu schwitzen.
  • Halte Ausschau nach einem Baum oder einer Baumgruppe.
  • Fühl noch einmal ganz bewusst die Sonne auf deinem Körper und tauch’ dann in den Schatten des Blätterdachs ein.

Stelle dir dabei folgende Fragen:

  • Wie fühlt sich die Sonne auf deiner Haut an? Wie verändert sich das Gefühl auf deiner Haut im Schatten?
  • Warum ist es im Schatten kühler?
  • Ist es an allen Stellen unter dem Baum gleich erfrischend?
  • Unter welchen Bäumen ist es besonders kühl?
  • Wie schützen sich Bäume vor Hitze?
  • Welche Bäume und Pflanzen fühlen sich in der Sonne wohl? Welche im Schatten?

Für die Großen: Miss die Temperaturunterschiede mit einem Thermometer und führe Aufzeichnungen über deine Eindrücke.


Zum Weiterdenken: Nimm ein Thermometer mit, miss die Temperaturunterschiede an verschiedenen Orten und schreib sie auf. Erstelle ein Herbarium von häufig vorkommenden Arten.


Quelle: Bettina Münch-Epple, WWF Deutschland

Top