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Foto: Herbert Raffalt

Leitfaden für Managementpläne

Ausgangsbasis

Die steirischen Naturparke hatten in den Jahren 2017 - 2019 mit dem Projekt "Naturparke 2025 - Aufbruch zu neuen Strategien & Partnerschaften" eine neue Planungsgrundlage erarbeitet. Darin ist Naturschutz als das „Fundament“ der Naturparkarbeit verankert. Als nächsten Schritt benötigen die Naturparke ein klares Bild der natürlichen und landschaftlichen Ausstattung, der naturschutzfachlich besonders wertvollen Arten und Lebensräume, der Bezüge zu Bildung, Erholung & Regionalentwicklung, sowie der damit erforderlichen Aktivitäten & Maßnahmen.                                  

Ziele des Projekts

Mit einer Größe von 12% der Landesfläche haben die Naturparke eine erhebliche Gestaltungskraft für den Schutz von Kulturlandschaften, Biodiversität und Lebensräumen. Dafür soll in den kommenden Jahren für jeden der sieben Naturparke ein Managementplan erstellt werden. Diese sieben Pläne sollen die Ausgangslage, die strategische Ausrichtung, und die operativen Ziele des Naturparks festlegen. Sie sollen partizipativ entwickelt werden und die Vorhaben transparent und nachvollziehbar dokumentieren. Die Managementpläne werden von den einzelnen Naturparken erarbeitet und beauftragt. Um die erforderliche Einheitlichkeit und Verbindlichkeit dieser sieben geplanten Managementpläne zu gewährleisten, wurde mit diesem Projekt vorab ein entsprechender Leitfaden erstellt.

Der Leitfaden wurde mit einem extern beauftragten Planungsbüro in einem Diskussionsprozess mit NATURPARKE STEIERMARK, den einzelnen Naturparken und dem Referat/ Naturschutz (A13) ausgearbeitet.

Der Leitfaden legt wesentliche Parameter der Managementpläne (z.B. Gültigkeitsdauer, Verbindlichkeit, Maßstab, …), Inhalte, technische Kriterien (Leistungskataloge, Spezifikationen, …) sowie die grundsätzlichen Abläufe bei der Planerstellung eindeutig und verbindlich fest. Die Aufbereitung erfolgt in einer Weise, die es erlaubt, den Leitfaden als Grundlage für die Ausschreibung und konkrete Ausarbeitung von Managementplänen durch die einzelnen Naturparke heranzuziehen. Besonders Augenmerk wurde gelegt auf:

  • Erarbeitung der erforderlichen Grundlagen (Mindeststandards und mögliche Erweiterungen)
  • Mechanismen der partizipativen Planung (Ziele, Maßnahmen) sowie Information und Öffentlichkeitsarbeit
  • Standards für die Aufbereitung und Präsentation der Ergebnisse

Der Leitfaden ist kurz und knapp aufbereitet (41 Seiten), wurde gelayoutet und liegt in digitaler und gedruckter Form vor. Zusätzlich wurde für jeden Naturpark ein persönliches Benutzerhandbuch erstellt, das das Arbeiten mit dem im GIS-Paket zusammengestellten Datenmaterial erleichtert, indem es vertiefende Informationen zu den raumbezogenen Daten liefert. Technische Anhänge ergänzen die für jeden Naturpark individuell gestalteten Unterlagen.

Konkrete Maßnahmen

Zusammenstellung der erforderlichen Grundlagen

Um einen fließenden Übergang zwischen der Leitfadenerstellung und der Erarbeitung der einzelnen Managementpläne zu gewährleisten, mussten GIS-Daten für alle sieben Naturparke erhoben, zusammengeführt und standardisiert aufbereitet werden.

Auf Basis mehrerer Arbeitsschritte wurde für jeden Naturpark ein individuelles GIS-Paket inkl. Handbuch zur Verwendung der Datensätze ausgearbeitet.

Das Pflichtenheft umfasste folgende Punkte:

  • Recherche vorhandener naturschutzfachlicher Grundlagen
  • Screening räumlich relevanter und darstellbarer kostenfrei verfügbaren GIS- Datensätze, sowohl auf Landesebene (z.B. GIS-Steiermark) als auch auf Naturparkebene. Lokale analoge Datensätze, die auf Naturparkebene vorhanden sind und einfach in ein GIS-System überführt werden können, sind in diesem Arbeitsschritt integriert
  • Homogenisierung und technische Aufbereitung der Datensätze in einem GIS System (z.B. Georeferenzierung, Nomenklaturen, Attributtabellen, etc.)
  • Auswertung hinsichtlich fehlender oder unzureichender Datensätze (Abschätzung auf Basis eines ersten Screenings von vorhandenen Daten, die für eine Ausschreibung eines Managementplanes hilfreich/unterstützend sind)
  • Durchführung ausgewählter erster GIS-Analysen zur Bewertung der Räume
  • Praxisorientierte Aufbereitung der Datensätze zur weiteren Verwendung im Managementplanungsprozess

Arbeitstreffen

Drei extern moderierte, ganztägige Arbeitstreffen mit NATURPARKE STEIERMARK, den Naturpark-Verantwortlichen und dem Referat Naturschutz (A13) waren geplant:

  • Kick-off
  • Zwischenergebnisse
  • Finalisierung

Aufgrund der COVID Situation fanden Abstimmungen vorzugsweise telefonisch oder per E-Mail statt.

In einer ersten Abstimmungsrunde („Kick-Off“) wurde der Arbeitsprozess geklärt und festgelegt. Dabei wurden die angebotenen Leistungen im Detail besprochen und der zeitliche Ablauf der Erarbeitung des Leitfadens bzw. Zeitpunkte für Rohfassungen und Abstimmungsrunden vereinbart.

Auf Basis der Inputrunden und einer ersten internen Abstimmungsrunde (die grobe Struktur des Leitfadens betreffend) wurde ein erster Entwurf erarbeitet und übermittelt. Im Sinne einer strukturierten Diskussion wurde mit 3-wöchiger Frist um Kommentare per Email gebeten. Diese wurden dokumentiert, strukturiert und aufbereitet (z.B. geringer/hoher Diskussionsbedarf) und ergaben den ersten kommentierten Entwurf des Leitfadens.

In einer ersten großen Abstimmungssitzung wurde dieser Entwurf im Detail auf die eingebrachten Kommentare besprochen sowie zusätzliche Diskussionspunkte gemeinsam abgearbeitet. Sämtliche Ideen, Korrekturen, Kommentare wurden in den  nächsten Entwurf eingearbeitet und wieder an alle mit der Bitte um Durchsicht und allfälliger Korrektur oder Kommentierung übermittelt. Ein weiterer Iterationsschritt mit Abstimmungssitzung - Einarbeitung der Ergebnisse – erneute Übermittlung des Entwurfs für Kommentare - führte zur finalen Version des Leitfadens.

Inputrunden

Laut Projektbeschreibung waren 2 verschiedene Abstimmungsrunden („Inputrunden“) geplant:

  • eine ExperInnenrunde ("Indikatoren & Werteelement")
  • eine Abstimmung mit NutzerInnen

Um den Erfahrungsaustausch mit den ExpertInnen möglichst konkret und effizient zu halten, wurden erste Vorschläge für Indikatoren in den Bereichen Naturschutz, Regionalentwicklung, Erholung und Bildung von Suske Consulting ausgearbeitet, wobei – basierend auf dem 4 Säulen-Modell der steirischen Naturparke – schwerpunktmäßig der Bereich Naturschutz bearbeitet wurde. Begleitend zur Ausarbeitung der Indikatoren wurden Meinungen von  2 ExpertInnen aus den Bereichen Landwirtschaft und Forstwirtschaft zu spezifischen Fachfragen eingeholt. Dieser ausgearbeitete, erste Entwurf der Indikatoren wurde zur kritischen Durchsicht an 4 Experten aus dem Bereich Naturschutz übermittelt. Basierend auf diesen Rückmeldungen wurden Änderungen und Ergänzungen in das Dokument eingearbeitet.

Die NutzerInnen-Runde (Stakeholder und jene Personen, die die Managementpläne künftig nutzen werden oder nutzen sollen) wurde in Form von 14 Telefoninterviews mit lokalen AkteurInnen aus den sieben Naturparkregionen durchgeführt. Die Berichte der Input-Runden lieferten Schlussfolgerungen für die weitere Vorgangsweise.

Endfassung, Layout und Druck des Leitfaden

Die finale Fassung des Leitfadens sowie die individuellen Leitfaden-Anhänge (Indikatoren, Naturparkbogen und Handbuch GIS-Paket) wurden gelayoutet.

Insgesamt 84 Stück der finalen Versionen der Leitfadendokumente liegen in gedruckter und spiralisierter Form vor.

Organisation und Finanzierung

Projektlaufzeit: 04.10.2019 bis 31.10.2021

Projektträger & Gesamtprojektleitung: NATURPARKE STEIERMARK

Projektkosten: € 63.140,84 (ELER M7.1.1, EU/Land)

Externe fachliche Begleitung: Suske Consulting, Wien

 

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